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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 61.1910-1911

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Lory, Karl: Franz Widnmann
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https://doi.org/10.11588/diglit.7091#0397

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Franz lvidnmann f.

Zeit Treffliches leistete, diente er ihr und
lebte er in ihr: das Beste, was inan vom
Manne verlangen kann; indem er aber
mithalf, daß die Zeit in den verschiedenen
Richtungen und Moden, in die sie sich zu
verlaufen und zu verirren drohte, nicht
stecken blieb, hat er auch der Zukunft,
der Gegenwart gedient. Wenn wir aber
aus dem Vorhergehenden gewissermaßen
ein Fazit ziehen, so erhebt sich letzten
Endes noch eine sehr nachdenkliche Frage,
die nämlich, ob Naturen wie Widnmann
— wollen wir sie etwa „neutrale" nen-
nen — nicht zu allen Zeiten für das
Aunstgewerbe und für die Heranbildung
von Aunsthandwerkern wertvoll, ja un-
entbehrlich sind. Das Wesen alles Aunst-
fchaffens, hat man gesagt, ist der Wechsel;
wechselnd sind namentlich die Ansprüche,
die beim Aunstgewerbe die Bedürfnisse
der Abnehmer ergeben. Zn dem Augen-
blick, da alle wirklichen Aünftler auf ein Extrem
schwören, wäre bei jedem Wechsel des Bedürfnisses
bzw. des Geschmackes die Produktion zunächst dem

pfuschertum ausgeliefert. Insofern sind die „Neutralen",
die ehrliche Arbeit lehren, eine Art Reserve
und Jungbrunnen zugleich. vr, Aarl Liory.

64.Z u. 6^?-.
Draperie,
studien;
vgl. damit
Abb. 637 u.
636.

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