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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 21.1886

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Verschiedenes / Inserate
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https://doi.org/10.11588/diglit.5792#0277

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Vermischts Nachrichten. — Vom Kunstmarkt. — Zeitschriften. — Jnserate.

ziehenden Anfragen sind an den Generalbevollmächtigten dieser
Separatkunstausstellung» Herrn Jean Keller, Berlin kl. Vsi
Lüneburgerstr. Nr. 3 zu richten.

j l Der Florentiner Maler E. Gelli erhielt vor kurzem
den ehrenvollen Auftrag, ein Bildnis Sr. Majestät des Kaisers
Franz Jossf 1. zu malen. Das ebsn vollendete Gemälde ist
im Stiftersaale des Wiener Künstlerhauses ausgestellt und
rechtfertigt in vollem Maße das Vertrauen, welches in den
Künstler gesetzt wurde. Gelli hat seine schwierige Aufgabe
in äußerst ehrenvoller Weise gelöst. Der Monarch ist in der
Oberstenuniform mit lose über dis Schulter geworfenem
Mantel in lsgerer Haltung ganz freistehend dargestellt. Der
Kopf, in Dreiviertelprofil und etwas gehoben, zeigt bei
frappanter Ähnlichkeit den freundlich leutseligen Ausdruck
des Monarchen. Jm Vortrage des Ganzen verbindet dsr
Künstler feinen Geschmack mit einer gewissen Noblesse
der Auffassung: Vorzügs, welche wir bereits bei seinen
früheren Arbeiten bei Gelegenheit der Besprechung der heu-
rigen Jahresausstellung hervorgehoben haben. Jn Gelli's
Gemälde ist gegenüber den in letzterer Zeit von andersn
Künstlern gemalten Kaiserporträts namentlich das koloristischs
Moment stärker betont. Er ließ besonders im Stofflichen
die Farben in ihrem vollen Glanz leuchten, ohne dadurch die
Harmonis des Ganzen zu beeinträchtigen. Das schrille, etwas
herausfordernde Rot im Futter des umgelegten Mantels ist
durch den tief gestimmten Grund kräftig in Zaum gehalten.
Die Details der Gewandung und besonders auch die Hände
stnd sorgfältig studirt, wie überhaupt das Bild in allen
Teilen eine gleichmäßig fleißige Vollendung zeigt. Der
Künstler hat jedes Beiwerk und auch im Hintergrunde jede
Detaillirung verschmäht, wodurch dis Gestalt um so ge-
schlossensr ins Auge tritt, aber die Aufgabe auch um so
fchwieriger wurde. Jn den übrigen von Gelli ausgestellten
Porträts — darunter befindet sich auch das von Tilgner,
der den Künstler als Gegengeschenk in einer kleinen Büste
verewigte — lernen wir Gelli als trefflichen Charakter-
darsteller kennen, der mit dem Pinssl auch fein zu zeichnen
versteht.

Vermischte Nachrichten.

Die Gencralverwaltung dcr königlichcn Museen in
Berlin hat ein „Verzeichnis der im Vorrat der Galerie be-
findlichen sowie der an andere Museen abgegsbenen Gemälde"
im Verlage von W. Spemann inBerlin veröffentlicht, mit
wslchem dis mühevolle Arbeit der Jnventarisirung des ge-
samten Gemäldebesitzes der königl. Museen durch die vereinte
Arbeit der Herren Geheimrat Prof. vr. Julius Meyer,
Direktor vr. Bode und vr. von Tschudi abgeschlossen ist.
Danach stellt sich der Gesamtbesitz aus 1605 Nummsrn, von
denen etwa 700 an auswärtige Galerien und Kunstvereine
leihweise überlassen worden sind, während sich etwa 300 im
Depot befinden. Unter den Provinzialmuseen sind bei der
Verteilung besonders Aachen, Bonn, Breslau, Düsseldorf,
Emden, Ersurt, Göttingen, Hildesheim, Königsbcrg, Magde-
burg und Münster reich bedacht worden.

x. — Die Richterausstellung des Freien deutschen Hoch-
stifts zu Frankfurt a/M. ist am 9. Mai eröffnet worden und
soll bis znm 30. Mat dauern. Der Katalog der Ausstellung
zeichnet sich durch eine treffliche systematische Anordnung aus.
Die ausgestellten Gegenstände zerfallen zunächst in zwei
große Abteilungen, Vervielfältigungen und Originalarbeiten
L. Richters, an welche sich noch eine kleine Zahl von Bild-
nissen und Arbeiten von Zeitgenossen Nichters schließt. Die
Vervielfältigungen zerfallen tn sieben Gruppen: Porträts,
Malerradirungen, Radirungen Richters nach fremdenArbeiten,

Holzschnitte, Radirungen und Stiche, Lithographien, Photo-
graphien und Lichtdrucke nach Arbeiten Richters. Die zweite
Abteilung der Originalarbeiten umfaßt drei Gruppen: Hand-
zeichnungen, Aquarelle und Ölgsmälds. Außerdem sind ver-
schiedene Bücher mit Arbeiten Richters ausgelegt. Uber die
Ausstellung selbst werden wir spätsr berichten.

6. v. v. Erwcrbung eines Fiesole für die Galerie zu
Dublin. Aus der jüngst zu London versteigerten Gemälde-
sammlung des Mr. Graham wurde ein kleines Tafelbild um
den Preis von siebzig Guineen für die irischs Nationalgalsrie
angekauft, welches einst einen Teil der Predella des Hoch-
altargemäldes in S. Marco zu Florenz gebildet hat, deren
übrige Stücke sich bekanntlich zum Teil (zwei) in der Aka-
demie zu Florenz, zum Teil in der Pinakothek zu München
(drei) befinden, zum Teil aber nicht mehr nachweisbar sind.
Wie die übrigen, so stsllt auch unser Bild eine Scene aus
dem Martyrium der heil. Cosmas und Damianus dar, jene
nämlich, wo sie mit ihren drei Brüdern den Flammentod
erleiden sollen. Die Kommentatoren der Lemonnierschen
Vasari-Ausgabe führen es als in derSammlung Lombardi und
Baldi zu Florenz befindlich an, woher es also seither in jene
Mr. Grahams gelangt sein mußte. Das kleine Werk zeichnet
sich durch vollkommene Erhaltung aus.

x — Jn Heidelberg hat sich ein Komites zur Errichtung
eines Scheffeldsnkmals gebildet, zu dem u. a. der Ober-
bürgermeister vr. Wilckens, Geheimrat vr. K. Bartsch,
Geheimrat Or. I. Bekker gehören. Beiträge für das Denk-
mal werden von den genannten Herren entgegengenommen.

Vom Aunstmarkt.

x. — Berliner Kunstauktion. Am 25. Mai findet bei
R. Lepke im Kunstauktionshause, Kochstraße 28/29, eine
Versteigerung von Ölgemälden neuer Meister (wobei Canon,
Makart, Riefstahl) und Aquarellen, darunter ein D. Teniers,
statt. Der Katalog umfaßt 330 Nummern.

x. — Leipstger Kunstauktion. Am 26. Mai und folgende
Tage kommt ber Älexander Danz in Leipzig die dritte Ab-
teilung des Kunstnachlasses von Emil Geller unter den
Hammer. Der Katalog weist alte Kupfsrstiche, Radirungen
und Holzschnitte auf, auch eine'Sammlung moderner Ra-
dirungen, und umfaßt im ganzen 1664 Nummern. Zwei
Blätter sind in Lichtdrucknachbildung beigegeben. Besonders
reich ist Chodowiecki vertreten, eberiso I. I. de Boissieu (fast
vollständiges Werk).

Zeitschriften.

Alitlkiluuxen <lv« lc. I,. Österikivl». Zluskuins. kir. 5.

vis OodelluZ iin 'l'rient.insr voms. Von Il^. — Oe^verb-
liolrer vnt/6rrioiit im. LöniKroiob Laolison. Von v. L uobor.
— >Lur Oosobiolito ä68 Nöbolb. Von Vi6§1.

Hw Fr. 731.

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8t6x1itzii8. — 1d6 v. ^.o9ä6iuzt. Von 61a.uä6 V1ii1ixx8. —
vno xiotorix»,! o.nä 8ou1xtur9.1 art ot' äuxan.

Isr. 527.

V6 v.6t9.dl6 Ä68 ^.NtONi8t68 ä'l886Nd6ilN 9U Nu8tz6 Ü6 Oo1lN91'.
Ouiäo Ou6r8i. Von 61i. 0out2vvi1l6r. (Nit ^ddilä.) —
89lon äo 1886. Von v. voroi. (Nit ^ddilä.)

(xLI/6ll6 <168 L6NUX-^rl8. Ntll.

v68 ä6rnior8 tr9V9ux 8ur VS0N9rä ä9 Vinoi. Von v. ä6 0 6Zk-
^ u t 16 r'. (Nit ^.ddilä.) — Ou8t9V6 Nor69U. Von 2^rzk v 6 n 9 n.
(Nit ^ddilä.) — vuul v9uärzk 6t 8on oxpo^ition xo8tduni6.
Von Ooor§68 v9k6N68ti'6. (Mt ^.ddilä.) — 6ourri6r ä6
1 ^rt 9nticiU6. Von 8. V.6in90li. (Nit ^.ddilä.)

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