Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
welche mit Lehmboden und einigen großen Aochherden
versehen ist. 5ie wird ncnnentlich im öonnner als
Küche wie anch als Speisezinnner benutzt. Über deni
großen nnd offencn bserde hängen an inächtigen eisernen
Äesselhaken über dem Torffeuer knpserne Kessel, in
nianchen der Lsciuser der kserd anch dnrch zwei

hölzerne Thürcn geschlossen werden, die auf der
innercn Scite nnt üaken znni 2lnfhängen des Geschirres
vcrsehen nnd an der änßeren Seite nnt Nalereien
nnd Schnitzereicn verziert sind, so daß derselbe alsdann
eineni großen Wandschranke gleicht. Ferner werden
noch einige einfachere oder reichere TrnheN, sowie

väterzeit herstaniinend und zuweilen von schöner Forni
und Farbe. Sie inachen, da sie ininier rein nnd blank
gehalten sind, einen schönen nnd freundlichen Lindruck
nnd heben sich von deni dnnklen läolzgewände prächtig
ab. Oft sind die Thongefäße niit denen von Netall
abwechselnd anfgestellt, wodnrch ein natnrliches Gefühl
für Dekoration zntage tritt.

Doch wenden wir nns nnn der guten Btube zn,
welche in eineni alten reichen vierländerhanse das
schönste Bchaustück ist. Die U?ände, hinter denen iin
Alkoven die Betten liegen nnd dnrch Zugvorhänge vor
deni Tinbliek Unbefngter verschlossen werden, sind ge-


altertüniliche prächtigc chchränke sichtbar, welche oftnials
bis zn der von Balken getragenen Deeke reichen.
Zuerst sind es Baroekschränke, doch findet nian anch
wohl andere Arten, z. B. solche, deren Vorderseite in
siacher Kerbschnitzerei gehalten ist, während das Gesinis
aus einem einsachen schräg an deni Schrank festge-
nagelten Brette besteht, das außer eineni gedrehten
lVulste fast gar keine profile anfzuweisen hat. Auf
Böden und Brettern stehen und hängen, blan und
mit bunten Blunien, Landschaften und Bprnchen gemalte
Teller, Rrüge, Bchüsseln und Näpfe, Tassen (hier
Uunip genannt), sowie auch zinnerne nnd knpferne
Gcfäße, Thee- und lvasserkessel, oftnials aus Groß-

V

täfelt, die Linteilnng der Felder ist einfach, aber geschniack-
voll, teils sind sie viereckig, öfter auch achteckig und niit
Zntarfien geschinückt. Die Decke wird durch weit hervor-
stehende Balken gebildet, die in origineller lveise hier nnd
da zn Börten benutzt werden; das l)olz hat durch die
Länge der Zeit, sowie dnrch die Linwirkung der
Bonne nnd anch des Ranches einen wnnderschänen
tiefbraunen Ton erhalten nnd niacht infolge dessen
eineii warinen und anheiinelnden Lindrnck. Zn der
einen Lcke neben der Türe steht eine große bis an
die Dccke reichende Bchlaguhr, deren vorderseite init
eingelegter Arbeit, Bluinen, Bändern nnd Bprüchen
! verziert ist, in der anderen Tcke ein inächtiger mit
 
Annotationen