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Nenzeit. Dcr englische Stil werdc auch hier in Dcutschland
cindringen, Erfolge erzielen und wiedcr verschwindcn. Das
deutsche Kunstgcwerbe mögc aber von dem englischen lernen,
daß bci dcr Iforstellung nioderncr Aunstgewerbc-Lrzengnisse
nicht die genane stiachbildung alter Oorbildcr, sondcrn dic An-
passnng an den Geschinack nnd die Anspriiche der Aenzcit in
> crster Linie zu bcachtcn ist.>
Lincn Bis,n«n.'ck-Lchvenbecher, ein Merk dos Museal-
! dircktors Lacher in Graz, bat die dentschc Steier-
m a r k dcni Fnrsten Bismarrk znin 80. Gobnrtstage iiberreicht.
Lr wird bcschricben wie solgti
Lcbendig und cdel in dcr Silhouette, zeigt der ini Stile
der dcntschen Renaissancc ausgcsiihrtc, Sf Lentiineter Iiobo
s?>okal anf reich profiliertcr Gliederung teils plastisch getriebencn
Gefäß selbst enthält auf schönem Flachornament dic farbon- i
prächtigen kvappen von is steierischcn Städtcn in folgender !
Anordnnng: Leobon, Anittelfeld, Mnrau, Iudenbnrg, Gber-
wölz, Roitenmann, Feldbach, Fnrstonfeld, kfartberg, Friedbcrg, I
voigtsbcrg, Ivindisch-Fcistritz, Mindisch-Graz, Friedau, Rann
nnd Radkersburg. Der nntcre Toil des Gcfäßcs trägt anch
auf Silbergrnnd die lVorto: „Dic deutsche Steicrmark" —
und oin in Lmail ausgefnhrtes Ldolwoiß-Grnament. Der
mittlere Teil des Gefäßcs entbält inmitton einor bliihcndcn
Umralfinung dic größercn emailliertcn waxpen dcr Städtc
Bruck, Marburg, Lilli und Pettan nnd Abzeichen der Iagd, !
dor Landwirtschaft rc. U)ic beschwingte Gedankcn bant sich,
lnftig nnd edel, der Deckel auf. Das abermals von prächtiger
Grnamentik umgcbene Silbcrband trägt hier die IVorte: „Dcm
Schmuck, teils geätztes Flachornamcnt, nntcrbrochon von email-
liertcn Schriftbändcrn nnd von dcn Städte-Wappen, die in
den hcraldischen Farben ansgcfiihrt sind; gckrönt ist der Becher
von einer höchst poctisch crfnndcncn, lchr originellen ^iguren-
grnxpe, dic Luldignng dcr deutschen Stoiermark darstellcnd.
Der ganze pokal ist in Silber ansgefnhrt und mit Ausnahmc
dcr bunt emaillierten lvappcn vcrgoldet. Dcn Fuß des Bechers
ziert znnachst anf einem mit reichem Aartnichewerk gezierten
Unterban cin Silberreif mit dcr in inattblancm Gmail aus-
gcfiihrtcn Schrift: „Znm achtzigsten Geburtstag t- April
mitten in diescr Inschrift bcfindet sich als finniger Gc-
danke cin vcrgoldctcr Stern. Ls folgt der mit Löwcnköpfen :c.
iippig ornamenticrte Stiel. Dcn Übergang von diesem zur
Luppa flankiercn vier die lfolflkehle belcbende volutcn. Das
____
Fürsten Bismarck", dann folgen anf iveitausspringcndcn vo-
luten — die originellste Idee des Lacherschcn Lntivnrfcs
vier Aaryatidcn, darstellend den Iägcr, dcn Bergniann, dic
Sennerin nnd dio lvinzerin. Zlnf der lfiöbe des meisterhaften
Baues stcbt die ernste nnd liebliche Abschlnßfigur der Styria,
die Linke anf einen mit dem Ulappen der Landeshauptstadt
Graz goschmncktcn Schild gcstützt nnd mit der hocherhobenen
! Rechten dem Manne, dcm dic l.fuldigung gilt, den Lorbeer
rcichcnd.
Aunitgemevbliche Vsvlagewevke. Vrnndnlnlrrri. Zn
den bcliebtesten Liebhabcrkünsten gehört die Lrandmalorci, die
jetzt fiir allc möglichen Gegenstände bcniitzt wird. Uian solltc
hicrin Muß haltcn nnd nicht alles mit gebrannten vcrzier-
nngon verseben. Nlohl wirö bicr und da ein Fries oder einc
Füllung an cinem Schränkchen, cincr Ltagöre, Zeitnngskasche,
Stuhl oder Tisch angcbracht sein, doch wenn z. B. in dcr
Aüche allcs nnd jedes, jeder lholzlöffel, Gabel- und Mcsscrgriff,
jeder Vammerstiel, jedcs Brottchen, Rästchen n. s. w. gebrannt
wird, so wirkt dies einmal eintönig und langweilig, um so
mehr als diese auch wenig Fläche bcsitzen, nnd daher keine
schön geformtcn Grnamcnte aufweisen könncn, andererseits
sollten solche Geräte, da sie doch für dcn handlichcn Gebrauch
bcstimmt sind, bcsser unverziert blciben. Ihr schönster Schmnck
ist die Reinlichkeit und sollcn dic mit gcbranntcii verziernngcn
versehenen Gegenstände nicht benntzt werdcn, vielmehr nnr
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Nenzeit. Dcr englische Stil werdc auch hier in Dcutschland
cindringen, Erfolge erzielen und wiedcr verschwindcn. Das
deutsche Kunstgcwerbe mögc aber von dem englischen lernen,
daß bci dcr Iforstellung nioderncr Aunstgewerbc-Lrzengnisse
nicht die genane stiachbildung alter Oorbildcr, sondcrn dic An-
passnng an den Geschinack nnd die Anspriiche der Aenzcit in
> crster Linie zu bcachtcn ist.>
Lincn Bis,n«n.'ck-Lchvenbecher, ein Merk dos Museal-
! dircktors Lacher in Graz, bat die dentschc Steier-
m a r k dcni Fnrsten Bismarrk znin 80. Gobnrtstage iiberreicht.
Lr wird bcschricben wie solgti
Lcbendig und cdel in dcr Silhouette, zeigt der ini Stile
der dcntschen Renaissancc ausgcsiihrtc, Sf Lentiineter Iiobo
s?>okal anf reich profiliertcr Gliederung teils plastisch getriebencn
Gefäß selbst enthält auf schönem Flachornament dic farbon- i
prächtigen kvappen von is steierischcn Städtcn in folgender !
Anordnnng: Leobon, Anittelfeld, Mnrau, Iudenbnrg, Gber-
wölz, Roitenmann, Feldbach, Fnrstonfeld, kfartberg, Friedbcrg, I
voigtsbcrg, Ivindisch-Fcistritz, Mindisch-Graz, Friedau, Rann
nnd Radkersburg. Der nntcre Toil des Gcfäßcs trägt anch
auf Silbergrnnd die lVorto: „Dic deutsche Steicrmark" —
und oin in Lmail ausgefnhrtes Ldolwoiß-Grnament. Der
mittlere Teil des Gefäßcs entbält inmitton einor bliihcndcn
Umralfinung dic größercn emailliertcn waxpen dcr Städtc
Bruck, Marburg, Lilli und Pettan nnd Abzeichen der Iagd, !
dor Landwirtschaft rc. U)ic beschwingte Gedankcn bant sich,
lnftig nnd edel, der Deckel auf. Das abermals von prächtiger
Grnamentik umgcbene Silbcrband trägt hier die IVorte: „Dcm
Schmuck, teils geätztes Flachornamcnt, nntcrbrochon von email-
liertcn Schriftbändcrn nnd von dcn Städte-Wappen, die in
den hcraldischen Farben ansgcfiihrt sind; gckrönt ist der Becher
von einer höchst poctisch crfnndcncn, lchr originellen ^iguren-
grnxpe, dic Luldignng dcr deutschen Stoiermark darstellcnd.
Der ganze pokal ist in Silber ansgefnhrt und mit Ausnahmc
dcr bunt emaillierten lvappcn vcrgoldet. Dcn Fuß des Bechers
ziert znnachst anf einem mit reichem Aartnichewerk gezierten
Unterban cin Silberreif mit dcr in inattblancm Gmail aus-
gcfiihrtcn Schrift: „Znm achtzigsten Geburtstag t- April
mitten in diescr Inschrift bcfindet sich als finniger Gc-
danke cin vcrgoldctcr Stern. Ls folgt der mit Löwcnköpfen :c.
iippig ornamenticrte Stiel. Dcn Übergang von diesem zur
Luppa flankiercn vier die lfolflkehle belcbende volutcn. Das
____
Fürsten Bismarck", dann folgen anf iveitausspringcndcn vo-
luten — die originellste Idee des Lacherschcn Lntivnrfcs
vier Aaryatidcn, darstellend den Iägcr, dcn Bergniann, dic
Sennerin nnd dio lvinzerin. Zlnf der lfiöbe des meisterhaften
Baues stcbt die ernste nnd liebliche Abschlnßfigur der Styria,
die Linke anf einen mit dem Ulappen der Landeshauptstadt
Graz goschmncktcn Schild gcstützt nnd mit der hocherhobenen
! Rechten dem Manne, dcm dic l.fuldigung gilt, den Lorbeer
rcichcnd.
Aunitgemevbliche Vsvlagewevke. Vrnndnlnlrrri. Zn
den bcliebtesten Liebhabcrkünsten gehört die Lrandmalorci, die
jetzt fiir allc möglichen Gegenstände bcniitzt wird. Uian solltc
hicrin Muß haltcn nnd nicht alles mit gebrannten vcrzier-
nngon verseben. Nlohl wirö bicr und da ein Fries oder einc
Füllung an cinem Schränkchen, cincr Ltagöre, Zeitnngskasche,
Stuhl oder Tisch angcbracht sein, doch wenn z. B. in dcr
Aüche allcs nnd jedes, jeder lholzlöffel, Gabel- und Mcsscrgriff,
jeder Vammerstiel, jedcs Brottchen, Rästchen n. s. w. gebrannt
wird, so wirkt dies einmal eintönig und langweilig, um so
mehr als diese auch wenig Fläche bcsitzen, nnd daher keine
schön geformtcn Grnamcnte aufweisen könncn, andererseits
sollten solche Geräte, da sie doch für dcn handlichcn Gebrauch
bcstimmt sind, bcsser unverziert blciben. Ihr schönster Schmnck
ist die Reinlichkeit und sollcn dic mit gcbranntcii verziernngcn
versehenen Gegenstände nicht benntzt werdcn, vielmehr nnr
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