dieselbe, so ist das mit dem hohen Schrank, der seinen jdlatz
an der Wand erhält und dahcr die Rnckseite vernachlässigt,
nicht der Fall. Ls giebt Schränke, cinthiirige wie zweithürige,
bei welchen keine wagerechte Nkittelteilung stattsindet; sic dientcn
in ihrcm Innern vorzugsweise als ksängekasten. Bei anderen,
und das ist die kunstreichere, die vollendote Gestaltung, ist der
Schrank etwa in seiner Nlitte wagrecht, aber auch senkrecht
getcilt, so daß er, von außen betrachtct, ans vier mit vier
Lhiiren geschlossenen Abteilungen bestoht. Abor nicht genug
daran, wird dic horizontalo Trcnnung durch ein breites Band
odcr Gesims gebildct, welches zwei niedrige Schubläden ent-
hält. Dazu kommt noch ein Fußgestell, welches auch noch
5chubläden enthalten kann, und ein breites, krönendes Ge-
simse, alles mehr oder wcniger reich geschmückt in den oben
beschriebenen Arten der gotischen Grnamentik.
Neben diesen giebt es andere, hcute unter dem Namen
Stollenschränke bckannte Gcräte, welche als Buffets oder Ge-
schirrkasten dienten. Sie sind zum Tcil in dcr unteren lhälfte
Aelch- und Llügelglüser aus venedig. Nordböbmisches Museum zu Rcichenberg.
offen, ziim Teil hatten sie oben noch einoii terassenförmigcn
Aussatz zum Ausstellen kostbaren Lurusgeschirrcs. Die groß-
artigeii Buffets oder Aredcnzen, wie wir sie heute sür unsere
Speisezimmer zugleich als Anrichttische und zur 2lufstcllung
von Prunkgeschirr erbaucn, kannte das Mittelaltcr noch nicht.
Bei festlichen Gelegenheitcn, wie bei großen Baiikctten wurde,
was das Lsaus Aostbares besaß, aus p^ramidal in Tcrrassen
erhöhten Tischen aufgestellt. Diese Tische warcn einfach.
Das war überhauxt mit den Tischen des Mittelaltcrs dcr
Fall, wenigstens vicl mehr als heutzutage. Das Intoresse,
was die nicht zahlreich crhaltcucii Tische aus gotischer Uunst-
epocho bictcn, besteht mehr in der Aoiistruktioii, in der Art.
wie die Beine gcsprcizt, gekrenzt, gebunden und mit Zaxfcn
gcsestigt wcrden, als in ihrer künstlerischen Nerzierung. Ls
liegt das in der Natur der Sache, denn die Aunst, welche bei
den Tischen vorzugswcise den untcren Teil zu bedcnken hat,
kommt soznsagen unter dcn Tisch und entzieht sich dadurch
mehr oder weniger den Blicken. Die jdlattc wurde allerdings
auch wohl geschmückt, zumal dort, wo, wie in Italien, die
Intarsia blühte, aber cntweder verschwand auch hier die Ner-
I2S
an der Wand erhält und dahcr die Rnckseite vernachlässigt,
nicht der Fall. Ls giebt Schränke, cinthiirige wie zweithürige,
bei welchen keine wagerechte Nkittelteilung stattsindet; sic dientcn
in ihrcm Innern vorzugsweise als ksängekasten. Bei anderen,
und das ist die kunstreichere, die vollendote Gestaltung, ist der
Schrank etwa in seiner Nlitte wagrecht, aber auch senkrecht
getcilt, so daß er, von außen betrachtct, ans vier mit vier
Lhiiren geschlossenen Abteilungen bestoht. Abor nicht genug
daran, wird dic horizontalo Trcnnung durch ein breites Band
odcr Gesims gebildct, welches zwei niedrige Schubläden ent-
hält. Dazu kommt noch ein Fußgestell, welches auch noch
5chubläden enthalten kann, und ein breites, krönendes Ge-
simse, alles mehr oder wcniger reich geschmückt in den oben
beschriebenen Arten der gotischen Grnamentik.
Neben diesen giebt es andere, hcute unter dem Namen
Stollenschränke bckannte Gcräte, welche als Buffets oder Ge-
schirrkasten dienten. Sie sind zum Tcil in dcr unteren lhälfte
Aelch- und Llügelglüser aus venedig. Nordböbmisches Museum zu Rcichenberg.
offen, ziim Teil hatten sie oben noch einoii terassenförmigcn
Aussatz zum Ausstellen kostbaren Lurusgeschirrcs. Die groß-
artigeii Buffets oder Aredcnzen, wie wir sie heute sür unsere
Speisezimmer zugleich als Anrichttische und zur 2lufstcllung
von Prunkgeschirr erbaucn, kannte das Mittelaltcr noch nicht.
Bei festlichen Gelegenheitcn, wie bei großen Baiikctten wurde,
was das Lsaus Aostbares besaß, aus p^ramidal in Tcrrassen
erhöhten Tischen aufgestellt. Diese Tische warcn einfach.
Das war überhauxt mit den Tischen des Mittelaltcrs dcr
Fall, wenigstens vicl mehr als heutzutage. Das Intoresse,
was die nicht zahlreich crhaltcucii Tische aus gotischer Uunst-
epocho bictcn, besteht mehr in der Aoiistruktioii, in der Art.
wie die Beine gcsprcizt, gekrenzt, gebunden und mit Zaxfcn
gcsestigt wcrden, als in ihrer künstlerischen Nerzierung. Ls
liegt das in der Natur der Sache, denn die Aunst, welche bei
den Tischen vorzugswcise den untcren Teil zu bedcnken hat,
kommt soznsagen unter dcn Tisch und entzieht sich dadurch
mehr oder weniger den Blicken. Die jdlattc wurde allerdings
auch wohl geschmückt, zumal dort, wo, wie in Italien, die
Intarsia blühte, aber cntweder verschwand auch hier die Ner-
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