KLEINE MITTEILUNGEN
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HANAU. Nach dem Jahresbericht der Königlichen
Zeichenakademie für i8g8jgg betrug die Gesamt-
zahl der Schüler zu Anfang des Schuljahres 257,
gegen 243 des Vorjahres; davon waren 52 Tagesvollschüler.
Die Gesamtzahl der Schülerinnen betrug 3g, im Vorjahre 36;
von ihnen waren 14 Tagesschülerinnen. Als ein neues Lehr-
fach wurde zu Beginn des Wintersemesters, Oktober 1898,
der Unterricht im Emailmalen und Malen auf Elfenbein
eingeführt. Um in der .Bijouterie-Fachwerkstatt die Her-
stellung materialechter Schmucksachen zu ermöglichen, wurde
im Staatshaushalt für 1898/99 die Summe von 5000 M. zur
Anschaffung von Gold bereitgestellt und wurden während
der zweiten Hälfte des Jahres bereits eine Anzahl derartiger
Arbeiten nach Entwürfen des Lehrers Beschor hergestellt.
Pfingsten 1898 fand eine Ausstellung der Schülerarbeiten
aus den letzten zwei Jahren statt. Zu Pfingsten 1899 ist für
die Versammlung des Vorstandes deutscher Gewerbeschul-
männer in Frankfurt a. M. auch ein Besuch der Zeichen-
akademie in Hanau in Aussicht genommen. Um ein Bild
der Leistungen und Ziele der Anstalt zu geben, wird vom
31. bis 25. Mai eine Ausstellung von Schülerarbeiten ver-
anstaltet werden. -U-
STRASSBURG. Nach dem Jahresbericht der Städtischen
Kunstgewerbeschule und der städtischen gewerblichen
Zeichenschule für das Unterrichtsjahr i8g8jgg wurde
die Kunstgewerbeschule im Sommersemester 1898 von 136, im
Wintersemester 1898/99 von 183 Schülern besucht. 5 Schüler
wurden wegen hervorragenden Leistungen in ihrem Fache
unter Entbindung von dem Nachweis der wissenschaftlichen
Befähigungzum einjährig-freiwilligen Militärdienst zugelassen.
Die diesjährige Ausstellung von Schülerarbeiten findet im
Juni statt, gleichzeitig mit den Arbeiten aus den städtischen
Knabenhandarbeitskursen für Volksschüler. Die bisher in
den Osterferien stattgehabte Ausstellung wurde verschoben,
weil der Gewerbeverein im Juni aus Anlass des Verbands-
tages der elsass-lothringischen Gewerbevereine in den Erd-
geschossräumen des in unmittelbarer Nähe der Kunstge-
werbeschule gelegenen Akademiegebäudes eine Ausstellung
von Lehrlingsarbeiten veranstaltet und die gleichzeitige Ab-
haltung der beiden Ausstellungen sich aus verschiedenen
Gründen empfiehlt. -U-
GLASGOW. Unter dem Protektorat der Königin von
England soll i. J. 1901 eine Internationale Ausstel-
lung eröffnet werden, welche als eine der bedeu-
tendsten Ausstellungen der neueren Zeit in England ange-
kündigt wird. Die Garantiefonds betragen z. Z. mehr als
424 000 £. Die Ausstellung soll die Erzeugnisse und Boden-
produkte des Vereinigten Königreichs und aller seiner Kolo-
nien vorführen und besonders eine vollständige Übersicht
der fremdländischen Leistungen gewähren. -u-
JAPAN. Nach Beschluss des japanischen Reichstages
vom 5. März d. J. soll die nächste japanische Ausstel-
lung im Jahre igo2 in Osaka stattfinden. Die letzte
dieser alle sieben Jahre sich wiederholenden Ausstellungen
war 1895 in Kyoto und ifür die nächste kamen Tokyo und
Osaka in Frage. Die Entscheidung ist nun zu Gunsten
Osakas gefallen. -u-
1ÜTTICH. Die Regierung hat ihre Zustimmung zu
dem Plane einer Weltausstellung erteilt, die im
* Jahre 1903 hier stattfinden und einen vorwiegend
industriellen Charakter tragen soll. -u-
1% /TÜNCHEN. Ausstellungen für Kleinkunst im Som-
%/| mer i8gg. Im kommenden Sommer werden sowohl
-i-'-*- in der Ausstellung der Secession als auch in der
der Münchener Künstlergenossenschaft mehrere Gruppen
der Kleinkunst reserviert sein. In der Ausstellung der
Künstlergenossenschaft wird eine Ausstellung moderner Buch-
kunst von dem Architekten Bertsch gemeinsam mit dem
„Ausschuss für Kunst im Handwerk" arrangiert werden,
während in dem daranstossenden Höfchen die Bildhauer
Bradl und Rieger Werke der Plastik vorführen werden.
Der Bayerische Kunstgewerbeverein stellt in dem grossen,
im vergangenen Jahre der Architektur gewidmeten Saal aus;
das dazugehörige kleine Gemach wird von Professor Eman.
Seidel zu einem modernen Toilettenzimmer ausgestaltet,
während das römische Wohnzimmer von ihm zu einem
Badezimmer umgewandelt wird. Heibig und Haiger werden
ein Empirezimmer und W. Bertsch ein feines bürger-
liches Zimmer ausstellen. Die Secession hat dem „Aus-
schluss für Kunst im Handwerk" die oberen Gemächer
seines Gebäudes zur Verfügung gestellt, wo die Künstler
der „Vereinigten Werkstätten" Bernh. Pankler und Bruno
Paul unter Juryfreiheit einen Raum ausgestalten; ein anderer
wird von Fritz Erler, ein dritter von van der Velde (Brüssel)
eingerichtet werden. Den Mittelpunkt der Ausstellung aber
soll eine Sammlung erlesener Erzeugnisse der Juwelier- und
Edelmetallkunst moderner Art aus allen Ländern bilden.
-u-
ST. LOUIS. Zur Feier der hundertjährigen Vereinigung
des Territoriums Luisiana mit der amerikanischen Union
wird beabsichtigt im Jahre 1903 eine Weltausstellung
zu veranstalten, welche an Grossartigkeit der Kolumbischen
Weltausstellung in Chicago nicht nachstehen soll. Alle be-
teiligten Staaten hatten zu der vorläufigen Versammlung
Vertreter nach St. Louis geschickt und nach längeren Ver-
handlungen wurde dieser Ort als Ausstellungsplatz gewählt.
Die Kosten der Ausstellung sind auf 25 Millionen Dollars
veranschlagt. -u-
NÜRNBERG. In dem von der Firma Wolf mm & Haupt-
mann ausgeschriebenen Wettbewerb um ein Plakat
erhielt den 1. Preis (1000 M.) Margarethe Kalten-
bach in München, den 2. Preis (500 M.) K. Tuch in Leipzig.
Eine Anzahl weiterer Arbeiten wurden mit „lobender Er-
wähnung" ausgezeichnet. Für den Wettbewerb waren 476
Entwürfe eingeliefert. -u-
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HANAU. Nach dem Jahresbericht der Königlichen
Zeichenakademie für i8g8jgg betrug die Gesamt-
zahl der Schüler zu Anfang des Schuljahres 257,
gegen 243 des Vorjahres; davon waren 52 Tagesvollschüler.
Die Gesamtzahl der Schülerinnen betrug 3g, im Vorjahre 36;
von ihnen waren 14 Tagesschülerinnen. Als ein neues Lehr-
fach wurde zu Beginn des Wintersemesters, Oktober 1898,
der Unterricht im Emailmalen und Malen auf Elfenbein
eingeführt. Um in der .Bijouterie-Fachwerkstatt die Her-
stellung materialechter Schmucksachen zu ermöglichen, wurde
im Staatshaushalt für 1898/99 die Summe von 5000 M. zur
Anschaffung von Gold bereitgestellt und wurden während
der zweiten Hälfte des Jahres bereits eine Anzahl derartiger
Arbeiten nach Entwürfen des Lehrers Beschor hergestellt.
Pfingsten 1898 fand eine Ausstellung der Schülerarbeiten
aus den letzten zwei Jahren statt. Zu Pfingsten 1899 ist für
die Versammlung des Vorstandes deutscher Gewerbeschul-
männer in Frankfurt a. M. auch ein Besuch der Zeichen-
akademie in Hanau in Aussicht genommen. Um ein Bild
der Leistungen und Ziele der Anstalt zu geben, wird vom
31. bis 25. Mai eine Ausstellung von Schülerarbeiten ver-
anstaltet werden. -U-
STRASSBURG. Nach dem Jahresbericht der Städtischen
Kunstgewerbeschule und der städtischen gewerblichen
Zeichenschule für das Unterrichtsjahr i8g8jgg wurde
die Kunstgewerbeschule im Sommersemester 1898 von 136, im
Wintersemester 1898/99 von 183 Schülern besucht. 5 Schüler
wurden wegen hervorragenden Leistungen in ihrem Fache
unter Entbindung von dem Nachweis der wissenschaftlichen
Befähigungzum einjährig-freiwilligen Militärdienst zugelassen.
Die diesjährige Ausstellung von Schülerarbeiten findet im
Juni statt, gleichzeitig mit den Arbeiten aus den städtischen
Knabenhandarbeitskursen für Volksschüler. Die bisher in
den Osterferien stattgehabte Ausstellung wurde verschoben,
weil der Gewerbeverein im Juni aus Anlass des Verbands-
tages der elsass-lothringischen Gewerbevereine in den Erd-
geschossräumen des in unmittelbarer Nähe der Kunstge-
werbeschule gelegenen Akademiegebäudes eine Ausstellung
von Lehrlingsarbeiten veranstaltet und die gleichzeitige Ab-
haltung der beiden Ausstellungen sich aus verschiedenen
Gründen empfiehlt. -U-
GLASGOW. Unter dem Protektorat der Königin von
England soll i. J. 1901 eine Internationale Ausstel-
lung eröffnet werden, welche als eine der bedeu-
tendsten Ausstellungen der neueren Zeit in England ange-
kündigt wird. Die Garantiefonds betragen z. Z. mehr als
424 000 £. Die Ausstellung soll die Erzeugnisse und Boden-
produkte des Vereinigten Königreichs und aller seiner Kolo-
nien vorführen und besonders eine vollständige Übersicht
der fremdländischen Leistungen gewähren. -u-
JAPAN. Nach Beschluss des japanischen Reichstages
vom 5. März d. J. soll die nächste japanische Ausstel-
lung im Jahre igo2 in Osaka stattfinden. Die letzte
dieser alle sieben Jahre sich wiederholenden Ausstellungen
war 1895 in Kyoto und ifür die nächste kamen Tokyo und
Osaka in Frage. Die Entscheidung ist nun zu Gunsten
Osakas gefallen. -u-
1ÜTTICH. Die Regierung hat ihre Zustimmung zu
dem Plane einer Weltausstellung erteilt, die im
* Jahre 1903 hier stattfinden und einen vorwiegend
industriellen Charakter tragen soll. -u-
1% /TÜNCHEN. Ausstellungen für Kleinkunst im Som-
%/| mer i8gg. Im kommenden Sommer werden sowohl
-i-'-*- in der Ausstellung der Secession als auch in der
der Münchener Künstlergenossenschaft mehrere Gruppen
der Kleinkunst reserviert sein. In der Ausstellung der
Künstlergenossenschaft wird eine Ausstellung moderner Buch-
kunst von dem Architekten Bertsch gemeinsam mit dem
„Ausschuss für Kunst im Handwerk" arrangiert werden,
während in dem daranstossenden Höfchen die Bildhauer
Bradl und Rieger Werke der Plastik vorführen werden.
Der Bayerische Kunstgewerbeverein stellt in dem grossen,
im vergangenen Jahre der Architektur gewidmeten Saal aus;
das dazugehörige kleine Gemach wird von Professor Eman.
Seidel zu einem modernen Toilettenzimmer ausgestaltet,
während das römische Wohnzimmer von ihm zu einem
Badezimmer umgewandelt wird. Heibig und Haiger werden
ein Empirezimmer und W. Bertsch ein feines bürger-
liches Zimmer ausstellen. Die Secession hat dem „Aus-
schluss für Kunst im Handwerk" die oberen Gemächer
seines Gebäudes zur Verfügung gestellt, wo die Künstler
der „Vereinigten Werkstätten" Bernh. Pankler und Bruno
Paul unter Juryfreiheit einen Raum ausgestalten; ein anderer
wird von Fritz Erler, ein dritter von van der Velde (Brüssel)
eingerichtet werden. Den Mittelpunkt der Ausstellung aber
soll eine Sammlung erlesener Erzeugnisse der Juwelier- und
Edelmetallkunst moderner Art aus allen Ländern bilden.
-u-
ST. LOUIS. Zur Feier der hundertjährigen Vereinigung
des Territoriums Luisiana mit der amerikanischen Union
wird beabsichtigt im Jahre 1903 eine Weltausstellung
zu veranstalten, welche an Grossartigkeit der Kolumbischen
Weltausstellung in Chicago nicht nachstehen soll. Alle be-
teiligten Staaten hatten zu der vorläufigen Versammlung
Vertreter nach St. Louis geschickt und nach längeren Ver-
handlungen wurde dieser Ort als Ausstellungsplatz gewählt.
Die Kosten der Ausstellung sind auf 25 Millionen Dollars
veranschlagt. -u-
NÜRNBERG. In dem von der Firma Wolf mm & Haupt-
mann ausgeschriebenen Wettbewerb um ein Plakat
erhielt den 1. Preis (1000 M.) Margarethe Kalten-
bach in München, den 2. Preis (500 M.) K. Tuch in Leipzig.
Eine Anzahl weiterer Arbeiten wurden mit „lobender Er-
wähnung" ausgezeichnet. Für den Wettbewerb waren 476
Entwürfe eingeliefert. -u-
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