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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 25.1914

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Van de Velde, Henry: Lauscha im Thüringer Walde
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Pelka, Otto: Eine Amtskette von Ernst Riegel
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https://doi.org/10.11588/diglit.3870#0020

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Glastiere als Christbaumschmuck. Hausindustrie in Lauscha

EINE AMTSKETTE VON ERNST RIEGEL

DIE von Ernst Riegel vor einigen Jahren ent-
worfene und ausgeführte goldene Amtskette für
den Oberbürgermeister von Leipzig erhielt neuer-
dings ein Schwesterstück in der für den Stadtverord-
netenvorsteher derselben Stadt bestimmten Kette, die
von einigen Leipziger Bürgern gestiftet wurde. Sie
wurde gleich ihrem Pendant in der Hauptsache aus
Gold und verschiedenfarbigem Email hergestellt, unter-
scheidet sich aber von jener durch eine größere
Leichtigkeit und Eleganz der Formen. Während die
erstere in wuchtiger architektonischer Form gewisser-
maßen die Machtbedeutung des Bürgertums symboli-
siert, bekommt die letztere durch ihre mehr flächige
Komposition eine recht eigentlich dekorative Wirkung
im Charakter eines Schmuckstückes. °
□ Die bildlichen Darstellungen halten die Erinnerung
an die Baulichkeiten fest, in denen die Stadtverordneten
bisher tagten, und zeigen das alte und das neue
Rathaus, die Alte Börse und die Erste Bürgerschule,
dazu kommen drei hervorragende Leipziger Archi-
tekturdenkmäler: das Grimmaische und das Peterstor,
die beide nicht mehr bestehen, und das Völkerschlacht-

denkmal im Nackenschild. Die Architekturen, in
Gold mit der Hand getrieben, heben sich von einem
weiß emaillierten goldgestirnten Hintergrund ab. Sie
wechseln ab mit Feldern, in denen auf Lapislazuli-
Fond stilisierte Linden mit grün emaillierten Blättern
auf weinrotem Grunde stehen. Die Verbindungs-
glieder bestehen aus dreireihigen goldenen Palmetten.
Vorn in der Mitte ist das Stadtwappen in blauem und
schwarzem Email auf Goldgrund angebracht, von dem
an kleinen Ketten ein Anhänger in Form einer kreis-
runden Scheibe, deren Kern aus Lapislazuli besteht,
herabhängt. Seine Mitte wird wieder von einer Linde
eingenommen, die in den gleichen Farben wie die
der Kettenglieder gehalten ist; der hier weiße Grund
ist mit goldenen Sternen und Spiralen gemustert.
Am Rande auf dem überstehenden Lapislazuli die
Inschrift: Leipzig 1913 und außerdem vier Medaillons
mit den Emblemen von Handel, Industrie, Wissen-
schaft und Kunst. Die Rückseite des Anhängers
enthält in einem auf die Lapisplatte aufgelegten gol-
denen Mittelfelde die Widmung in getriebener Schrift.
Dr. OTTO PELKA.

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