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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 25.1914

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Kunstgewerbliche Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.3870#0067

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lung (außer dem Liebermann-Band); der an sich gut ge-
machte Einband weist äußerlich darauf hin.
Hoffen wir, daß man die Einsicht gewinnt, daß die
Zeichnung nicht bloß eine Studie des Aktes, der Modell-
pose ist, die das Können bewältigt. Gerade die Zeichnung
vermag tiefere seelische Emotionen zu geben. Und wir
haben Künstler, die so zeichnen! HerbertMhe.
AUSSTELLUNGEN
Berlin. Weihnachtsmesse des Vereins der Künstlerinnen
lind des Deutschen Lyceum-Clubs. Die in diesem Jahre
gemeinsam im Kunstsalon von Keller und Reiner (Pots-
damerstraße 118b) veranstaltete kunstgewerbliche Weihnachts-
messe, unter dem Ehrenvorsitz der Frau Prinzessin Wilhelm
zu Wied, beginnt am Freitag, den 5. Dezember, um 2 Uhr.
Die Messe, die täglich von 10—7 und Sonntags von 12
bis 7 Uhr geöffnet ist, wird eine reiche Auswahl künst-
lerischer Gegenstände bringen, die sich sowohl zu luxuriösen,
als auch zu praktischen Weihnachtsgeschenken eignen. Das
Eintrittsgeld beträgt an allen Tagen 50 Pfennig.
Danzig. In den Werkräumen seiner seit April diesen
Jahres bestehenden Batikwerkstatt veranstaltet Georg Fast
von Mitte Oktober bis Ende November 1913 eine Batik-
aussteliung, die Arbeiten von Georg Fast-Danzig; Artur
Zte/zcr-Fürstenberg (Mecklenburg) u. a., Stücke des West-
preußischen Provinzial-Kunstgewerbemuseums zu Danzig,
besonders javanische Batiken u. a., Batiks aus dem Besitze
des Textilmuseums der Kgl- Sächsischen Kunstschule für
Textilindustrie zu Plauen, Batikwerkzeuge u. v. a. m. zeigt.
Prof. Fritz A. Pfähle überließ mehrere Entwürfe für die
Ausführung in Batiktechnik. —j
□ Leipzig. Buchgewerbliche Weltausstellung Leipzig 1914
und Werkbund-Ausstellung Köln. Es ist verschiedentlich
aufgefallen, daß die Ausstellung des Deutschen Werkbundes
in Köln 1914 in ihrem Programm eine Anzahl von Gruppen
vorsieht, die auch einen wesentlichen Bestandteil der im
selben Jahre in Leipzig stattfindenden Internationalen Aus-
stellung für Buchgewerbe und Graphik bilden werden. Um
Mißverständnissen vorzubeugen, legen daher die beiden

Ausstellungsleitungen Wert auf die Feststellung, daß in
Köln lediglich eine beschränkte Auswahl deutscher Er-
zeugnisse unter dem speziellen Gesichtspunkt des Werk-
bund-Gedankens, d. h. der gesteigerten Qualität in Form
und Technik, gezeigt werden kann und soll, die einen
vereinbarten Umfang keinesfalls überschreiten wird, während
Leipzig die allgemeine große Fachausstellung des gesamten
Buchgewerbes und der Graphik auf internationaler Basis
bringt, auf der jedoch selbstverständlich die künstlerischen
Bestrebungen gleichfalls voll zur Geltung gelangen sollen.

STICKEREIEN VON GERTRUD FRENZEL
Auf den Seiten 55 und 57 bilden wir einige neuere
Stickarbeiten von Gertrud Frenzei in Berlin ab. Sie
sind einer größeren Auswahl entnommen, die im
Kunstgewerbemuseum in Leipzig ausgestellt war und
nun im Hohenzollern-Kunstgewerbehaus von Fried-
mann & Weber in Berlin zum Verkauf steht. Fräulein
Frenzei ist eine ehemalige Schülerin von Prof. E. R.
Weiß in Berlin, von dem sie geschmacklich und im
künstlerischen Entwerfen gute Anregung und An-
leitung empfangen hat. Sie bildete sich daneben am
Webstuhl aus und half gelegentlich im textilen Atelier
von Fräulein Brinckmann am Kgl. Kunstgewerbemuseum
aus. Dann arbeitete sie längere Zeit im Atelier der
»Praktischen Berlinerin« bei Ullstein & Co. Gertrud
Frenzei hat ein außergewöhnliches Geschick für die
Stickerei. Ihre Arbeiten sind nicht nur sicher in der
Technik, sondern auch durchweg höchst geschmack-
voll und originell in Form und Farbe. Ihre Begabung
und Neigung verweisen sie jedoch nicht so sehr auf
die Erwerbspraxis, als vielmehr auf den Lehrberuf.
Die junge Künstlerin würde als Leiterin einer Fach-
klasse an einer Kunstgewerbeschule oder auch als
geschmackliche Beraterin der Kunden eines großen
Spezialgeschäftes gewiß viel Gutes wirken können.
FRITZ HELLWAG.


Für die Redaktion des Kunstgewerbeblattes verantwortlich: Fritz Hellwaq, Berlin-Zehlendorf-Mitte
Verlag von E. A. Seemann in Leipzig. — Druck von Ernst Hedrich Nachf., o. m. b. h., in Leipzig
 
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