KUNSTGEWERBEBLATT
NEUE FOLGE
PF Pi A 1ZTTONT • FRITZ HELLWAG IN
I\LUAI\ 1 IVJIN . bf.rlin-zehlendorf-
WANNSEEBAHN . TELEPHON: ZEHLENDORF 1053
VF PT APf E. A. SEEMANN IN LEIPZIG»
V Li\L-rVvJ* HOSPITALSTR. 11a • TEL. 244
1915/-W
HEFT 6
MÄRZ
25 JAHRGANG
VEREINSORGAN
BERLIN, DRESDEN, DÜSSELDORF, ELBERFELD,
FRANKFURT A. M., HAMBURG, HANNOVER, KARLS-
RUHE I. B., KÖNIGSBERG I. PREUSSEN, LEIPZIG,
MAGDEBURG, PFORZHEIM UND STUTTGART aößü
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Fachschule, Gewerbliche Abteilung
Gravieren
DIE LEIPZIGER AKADEMIE FÜR GRAPHIK UND BUCHGEWERBE
ZUM 150JÄHRIGEN BESTEHEN 1764—1914
VON Dr. JULIUS ZEITLER
In einer Zeit, die so bis zum Übermaß mit kriege-
rischen Gedenktagen erfüllt ist, müssen die wenigen
Jubiläen von Friedenswerken mit um so hellerem
Glanze hervorstrahlen. So muß gerade heute mit
allem Nachdruck auf ein Kulturwerk der höchsten
Gattung hingewiesen werden, das in diesen Tagen
seine Hundertfünfzigjahrfeier begehen konnte. Am
6. Februar 1914 wurden es 150 Jahre, daß die Leipziger
Akademie begründet wurde. Es ist kein geringer
Beweis für die Bedeutung dieser so segensreich wir-
kenden Anstalt, daß ihr Jubiläum der Anlaß wurde
für die Weltausstellung für Graphik und Buchge-
werbe, zu der die Stadt Leipzig alle Völker in ihre
Mauern zusammenruft. Diese Weltausstellung muß
bis in ihre äußersten Verzweigungen gewissermaßen
dazu bestimmt sein, eine Huldigung für das hohe Ge-
burtstagskind darzustellen, dessen Spezialausstellung
von ihren ungemein weit gespannten Fittichen [in
voller Liebe mit umschlossen wird. Das Jubiläum
der Akademie darf auch um deswillen auf höchstes
Interesse rechnen, weil sich in dieser Akademie, durch
trübe Zeiten der Stagnation, ja des Niederganges hin-
durch, eine ungemein eigenartige Entwicklung ver-
körpert, wie sie keine der anderen deutschen Kunst-
fachschulen aufzuweisen hat. Die Leipziger Kunst-
akademie ist zwar nicht die älteste, die von Nürnberg,
Berlin und Wien können sich noch eines wesentlich
höheren Alters rühmen, aber alle diese Kunsterziehungs-
anstalten behielten ihren traditionellen Charakter als
Malerei- und Bildhauer-Akademien bei, die Leipziger
Anstalt dagegen suchte, obwohl natürlich gleichfalls
in der Tradition dieser Kunstübungen begründet, von
Anfang an nach dem ihr einwohnenden Zweck, nach
ihrer eigentlichen Bestimmung, und hatte demzufolge
16
Kunstgewerbeblatt. N. F. XXV. H. 6
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V Li\L-rVvJ* HOSPITALSTR. 11a • TEL. 244
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MÄRZ
25 JAHRGANG
VEREINSORGAN
BERLIN, DRESDEN, DÜSSELDORF, ELBERFELD,
FRANKFURT A. M., HAMBURG, HANNOVER, KARLS-
RUHE I. B., KÖNIGSBERG I. PREUSSEN, LEIPZIG,
MAGDEBURG, PFORZHEIM UND STUTTGART aößü
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Fachschule, Gewerbliche Abteilung
Gravieren
DIE LEIPZIGER AKADEMIE FÜR GRAPHIK UND BUCHGEWERBE
ZUM 150JÄHRIGEN BESTEHEN 1764—1914
VON Dr. JULIUS ZEITLER
In einer Zeit, die so bis zum Übermaß mit kriege-
rischen Gedenktagen erfüllt ist, müssen die wenigen
Jubiläen von Friedenswerken mit um so hellerem
Glanze hervorstrahlen. So muß gerade heute mit
allem Nachdruck auf ein Kulturwerk der höchsten
Gattung hingewiesen werden, das in diesen Tagen
seine Hundertfünfzigjahrfeier begehen konnte. Am
6. Februar 1914 wurden es 150 Jahre, daß die Leipziger
Akademie begründet wurde. Es ist kein geringer
Beweis für die Bedeutung dieser so segensreich wir-
kenden Anstalt, daß ihr Jubiläum der Anlaß wurde
für die Weltausstellung für Graphik und Buchge-
werbe, zu der die Stadt Leipzig alle Völker in ihre
Mauern zusammenruft. Diese Weltausstellung muß
bis in ihre äußersten Verzweigungen gewissermaßen
dazu bestimmt sein, eine Huldigung für das hohe Ge-
burtstagskind darzustellen, dessen Spezialausstellung
von ihren ungemein weit gespannten Fittichen [in
voller Liebe mit umschlossen wird. Das Jubiläum
der Akademie darf auch um deswillen auf höchstes
Interesse rechnen, weil sich in dieser Akademie, durch
trübe Zeiten der Stagnation, ja des Niederganges hin-
durch, eine ungemein eigenartige Entwicklung ver-
körpert, wie sie keine der anderen deutschen Kunst-
fachschulen aufzuweisen hat. Die Leipziger Kunst-
akademie ist zwar nicht die älteste, die von Nürnberg,
Berlin und Wien können sich noch eines wesentlich
höheren Alters rühmen, aber alle diese Kunsterziehungs-
anstalten behielten ihren traditionellen Charakter als
Malerei- und Bildhauer-Akademien bei, die Leipziger
Anstalt dagegen suchte, obwohl natürlich gleichfalls
in der Tradition dieser Kunstübungen begründet, von
Anfang an nach dem ihr einwohnenden Zweck, nach
ihrer eigentlichen Bestimmung, und hatte demzufolge
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Kunstgewerbeblatt. N. F. XXV. H. 6
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