auf den Korridoren der Schulen aufzustellen, wo die
Schüler sie in den Pausen ansehen und besprechen.
Auch die örtliche Industrie könnte Zutritt erhalten,
ohne daß der Schulbetrieb gestört wird.
Ich fasse nochmal meine Gedanken zusammen.
Für das schöpferische Gestalten unserer Kiinst-
gewerbeerzeuger ist Vertsautsein und ständige Fühlung
mit hochstehender Technik, und Klarheit über tech-
nische Sitten unerläßlich.
Deshalb ist die Einrichtung von Schulwerkstätten
im Fachschulunterricht erforderlich.
Die Schulwerkstätten sind auf der Höhe der Zeit zu
halten. In diesen Werkstätten ist die Technik planmäßig
zu pflegen. Dabei kommen nur ihre für das Kunst-
gewerbe bedeutungsvollsten Hauptzüge in Betracht.
Womöglich sind Versuchswerkstätten anzugliedern,
die die Technik systematisch erforschen. Edle alte Tech-
niken sind vor dem Untergang zu bewahren. Überhaupt
erstreben die Schulwerkstätten die Fortentwicklung der
Technik, gemäß den modernen Anforderungen.
Gewerbetreibenden, Industriellen, Künstlern und
der Presse ist auf Wunsch Auskunft zu geben, Ein-
sichtnahme in die Sammlungen und Werkstätten zu
gewähren. Das bedarf besonderer Regelung bei jeder
Schule.
Über Forschungsergebnisse, Neuerungen, verbes-
serte Verfahren usw. sind Berichte der Versuchs-
anstalten zu drucken, die auf Verlangen der deutschen
Industrie und Künstlerschaft zur Verfügung zu stellen
sind. (Parallele: Die Forschungsinstitute der Uni-
versitäten und technischen Hochschulen.)
Die Schulwerkstätten dürfen nicht in industrie-
schädigende Konkurrenzanstalten ausarten. Durch
Hausgesetze ist ihr Wirkungskreis zu begrenzen.
Empfohlen wird die Einrichtung von kunstgewerbe-
technischen Sonderkursen zu Aufklärungszwecken für
Künstler, Techniker, Händler, Studenten und Presse-
angehörige. Kurse, die das Wirken der Universitäts-
seminare, besonders auf kunstgewerblichem und dem
technischen Felde ergänzen.
Zur Stärkung des Sinnes für technische Leistungen,
die ein entscheidender und zuerst nötiger Wertteil
unseres Kunstgewerbes sind, haben die Kunstgewerbe-
und Gewerbeschulen planmäßig aufgebaute, belehrende
technische Sammlungen als Unterrichtshilfsmittel an-
zulegen. Diese suchen den Werdegang des Werkes
in leicht übersichtlicher, allgemein faßlicher Weise
klarzulegen, durch Vorführung der wichtigsten Her-
stellungszustände, der Werkmittel und Werkzeuge,
und durch erläuternde Beschriftung.
Die gesunden Züge der Technik sind deutlich zu
machen, üble Sitten zu brandmarken.
Die Forschungsergebnisse der Versuchswerkstätten
sind in dieser Lehrsammlung niederzulegen.
Auch schon in den allgemeinbildenden Schulen
ist ein Elementarunterricht über Werte unserer Kon-
kretkultur erwünscht, der unterstützt wird durch kleine
technische Sammlungen typischer Produkte, oder frag-
menthafte technische Qualitätsproben, die geeignet
sind, Technik aus gutem und üblem Geiste, starke
und geringe Schöpferkraft bei kunsttechnischen Pro-
dukten usw. zu erläutern. Ein Aufklärungsmittel, das
durch Lichtbilder zu ergänzen ist. Dieser Unterricht
könnte dem Zeichenunterricht angegliedert werden,
damit der technische Sinn der Deutschen neben dem
rein abstrakt geistigen auch entwickelt wird.
Berichtigung. Zu der Notiz in dem vorigen Hefte
wird uns mitgeteilt, daß der Entwurf Erich Bluncks für das
Lübecker Volkshaus im Atelier v. Salvisbergs nur technisch
bearbeitet worden sei, und daß v. Salvisberg keinen An-
spruch auf das künstlerische Urheberrecht erhebe.
Für die Redaktion des Kunstgewerbeblattes verantwortlich: Fritz Hellwag, Berlin-Zehlendorf-Mitte
Verlag von E. A. Seemann in Leipzig. — Druck von Ernst Hedrich Nachf., g. m. b. h., in Leipzig
Schüler sie in den Pausen ansehen und besprechen.
Auch die örtliche Industrie könnte Zutritt erhalten,
ohne daß der Schulbetrieb gestört wird.
Ich fasse nochmal meine Gedanken zusammen.
Für das schöpferische Gestalten unserer Kiinst-
gewerbeerzeuger ist Vertsautsein und ständige Fühlung
mit hochstehender Technik, und Klarheit über tech-
nische Sitten unerläßlich.
Deshalb ist die Einrichtung von Schulwerkstätten
im Fachschulunterricht erforderlich.
Die Schulwerkstätten sind auf der Höhe der Zeit zu
halten. In diesen Werkstätten ist die Technik planmäßig
zu pflegen. Dabei kommen nur ihre für das Kunst-
gewerbe bedeutungsvollsten Hauptzüge in Betracht.
Womöglich sind Versuchswerkstätten anzugliedern,
die die Technik systematisch erforschen. Edle alte Tech-
niken sind vor dem Untergang zu bewahren. Überhaupt
erstreben die Schulwerkstätten die Fortentwicklung der
Technik, gemäß den modernen Anforderungen.
Gewerbetreibenden, Industriellen, Künstlern und
der Presse ist auf Wunsch Auskunft zu geben, Ein-
sichtnahme in die Sammlungen und Werkstätten zu
gewähren. Das bedarf besonderer Regelung bei jeder
Schule.
Über Forschungsergebnisse, Neuerungen, verbes-
serte Verfahren usw. sind Berichte der Versuchs-
anstalten zu drucken, die auf Verlangen der deutschen
Industrie und Künstlerschaft zur Verfügung zu stellen
sind. (Parallele: Die Forschungsinstitute der Uni-
versitäten und technischen Hochschulen.)
Die Schulwerkstätten dürfen nicht in industrie-
schädigende Konkurrenzanstalten ausarten. Durch
Hausgesetze ist ihr Wirkungskreis zu begrenzen.
Empfohlen wird die Einrichtung von kunstgewerbe-
technischen Sonderkursen zu Aufklärungszwecken für
Künstler, Techniker, Händler, Studenten und Presse-
angehörige. Kurse, die das Wirken der Universitäts-
seminare, besonders auf kunstgewerblichem und dem
technischen Felde ergänzen.
Zur Stärkung des Sinnes für technische Leistungen,
die ein entscheidender und zuerst nötiger Wertteil
unseres Kunstgewerbes sind, haben die Kunstgewerbe-
und Gewerbeschulen planmäßig aufgebaute, belehrende
technische Sammlungen als Unterrichtshilfsmittel an-
zulegen. Diese suchen den Werdegang des Werkes
in leicht übersichtlicher, allgemein faßlicher Weise
klarzulegen, durch Vorführung der wichtigsten Her-
stellungszustände, der Werkmittel und Werkzeuge,
und durch erläuternde Beschriftung.
Die gesunden Züge der Technik sind deutlich zu
machen, üble Sitten zu brandmarken.
Die Forschungsergebnisse der Versuchswerkstätten
sind in dieser Lehrsammlung niederzulegen.
Auch schon in den allgemeinbildenden Schulen
ist ein Elementarunterricht über Werte unserer Kon-
kretkultur erwünscht, der unterstützt wird durch kleine
technische Sammlungen typischer Produkte, oder frag-
menthafte technische Qualitätsproben, die geeignet
sind, Technik aus gutem und üblem Geiste, starke
und geringe Schöpferkraft bei kunsttechnischen Pro-
dukten usw. zu erläutern. Ein Aufklärungsmittel, das
durch Lichtbilder zu ergänzen ist. Dieser Unterricht
könnte dem Zeichenunterricht angegliedert werden,
damit der technische Sinn der Deutschen neben dem
rein abstrakt geistigen auch entwickelt wird.
Berichtigung. Zu der Notiz in dem vorigen Hefte
wird uns mitgeteilt, daß der Entwurf Erich Bluncks für das
Lübecker Volkshaus im Atelier v. Salvisbergs nur technisch
bearbeitet worden sei, und daß v. Salvisberg keinen An-
spruch auf das künstlerische Urheberrecht erhebe.
Für die Redaktion des Kunstgewerbeblattes verantwortlich: Fritz Hellwag, Berlin-Zehlendorf-Mitte
Verlag von E. A. Seemann in Leipzig. — Druck von Ernst Hedrich Nachf., g. m. b. h., in Leipzig