August Slrohrigl, Dresden
Oben links: August Strohrigi, Dresden: Sockelbekrönung
in Muschelkalkstein. Rechts: August Strohrigi, Dresden :
Puttengruppe für Kunststein, aufgenommen nach Ton
Bildhauer Rudolf Gebert, Dresden
stadt eine vorläufige Betriebszentrale. Nach drei Jahren
gab er mit einer Ausstellung »Haus und Herd« eine
Kraftprobe, die nicht nur nach dem Maße des Ge-
wollten, sondern auch nach dem des Erreichten Glän-
zendes für die Zukunft erwarten ließ. Einen noch
erstaunlicheren Fortschritt zeigte die Ausstellung der
Werkstätten im Jahre 1903. Die geschmackvolle Dis-
position, der Reichtum an künstlerischen Charakteren,
die Vorzüglichkeit des Handwerklichen verhalten ihr
zu einem tiefgehenden Erfolge. Sechsunddreißig Räume
umfaßte sie, darunter neben den in sich abgeschlossenen
Zimmern einen großen Vortragssaal, eine Ausstellung
moderner Frauentracht, eine monumentale Vorhalle
und einen Verkaufsraum. Ein Musikzimmer von
Olbrich, ein Speisezimmer von Peter Behrens standen
neben einer Gruppe von Räumen, die Riemerschmids
von solidem Können gestützte süddeutsche Raum-
stimmungsnote zeigten. Hempel, E. W. Walter, Ni-
colai, Thiele u. a. vertraten die Dresdner Kunst. Nun
stand es fest: die neue Kunst war auch an der Elbe
zu Hause, und machte auf selbständige Beachtung An-
spruch. Unter den Ersten, die organisatorisch und
künstlerisch dem Neuen Bahn brachen, sind Julius
Gräbner, Karl Groß, Otto Gußmann und Wilhelm
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