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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 25.1914

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Haenel, Erich: Dresdner Kunstgewerbe
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https://doi.org/10.11588/diglit.3870#0195

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Kreis zu nennen. Gräbner hat wenige Jahre später in der Strehlener Kirche
dem protestantischen Kirchenbau der Gegenwart bewiesen, daß die Archi-
tektur keiner Spitzbogen und keiner Blendarkaden bedarf, um dem reli-
giösen Empfinden einen Raum zu starker und lebendiger Betätigung zu
schaffen. Karl Groß war aus München gekommen; ein von der Pike auf
im Handwerk Geschulter, ein starker Intellekt und ein Formerfinder und
Verwerter von überraschender Fruchtbarkeit und Anpassungsfähigkeit.
Über den Rahmen seines eigentlichen Schaffenskreises, die monumentale
und dekorative Malerei, hinaus, hat Otto Gußmann allen Gebieten farbiger
Flächenkunst aus dem reichen Schatze seiner ornamentalen Phantasie wert-
volle Gaben gespendet. Seine Wandgemälde nehmen mit Entschiedenheit
die lange vergessenen Grundgesetze monumentaler Architekturmalerei
wieder auf: sie zerreißen die Wand nicht, sondern sie leiten den Rhythmus
der baukünstlerischen Umgebung in klarer Folge weiter und schließen das
sich Lockende zu neuer Harmonie zusammen. Die erste größere Probe
seines Könnens als Innenarchitekt gab Wilhelm Kreis, Wallots Schüler und
Genosse, in dem Festsaal für Karl Lingner, einem Raum von blendender
Pracht der dekorativen Gesamterscheinung und höchst persönlichem Stil,
vor allem durch die meisterhafte Ausnützung des verschiedenartigen
Materialcharakters. Diesen Künstlern schloß sich in Fritz Schumacher seit

Fensterbrüstungsgitter in Bronze. Entwurf von Fräu Erna Sandig, Dresden
Ausführung von Max Großmann, Kunstschlosserei, Dresden

Füllungsgitter in Eisen, vergoldet. Entwurf von Frau Erna Sandig, Dresden
Ausgeführt von Max Großmann, Kunstschlosserei, Dresden

Kurt Feuerriegel, Frohburg

Prof. Karl Groß, Dresden
Bronze-Ornament

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