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Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner u. Sammler — 14.1917

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Nr. 10 (1. Dezember 1916)
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DER KUNSTMARKT

XIV. Jahrgang

1916/1917

Nr. 10. 1. Dezember 1916

Die Kunstchronik und der Kunstmarkt erscheinen am Freitage jeder Woche (im Juli und August nach Bedarf) und kosten halbjährlich 6 Mark.
Man abonniert bei jeder Buchhandlung, beim Verlage oder bei der Post. Für Zeichnungen, Manuskripte usw., die unverlangt eingesandt werden,
leisten Redaktion und Verlagshandlung keine Gewähr. Alle Briefschaften und Sendungen sind zu richten an E. A. Seemann, Leipzig, Hospitalstr. 11a.
Abonnenten der Zeitschrift für bildende Kunst erhalten Kunstchronik und Kunstmarkt kostenfrei. Anzeigen 30 Pf. die Petitzeile; Vorzugsplätze teurer.

BEVORSTEHENDE AUKTIONEN

Dez.
L—2.
Berlin. *Max Perl. Gemälde alter Meister,
Kupferstiche usw.
5.
Frankfurt a. M. Pud. Bangel. Gemälde-
Sammlung Kommerzienrat F. X. Zettler.
5.
Berlin. P. Lepke. Gemälde alter Meister
ersten Ranges. Sammlung des verstorbenen
Herrn Geheimrates Dr. B. Hölscher-Mülheim
a. Rh. Katalog Nr. 1767.
5.-6.
Köln. Math. Lempertz (P. Haustein & Söhne).
Nachlaß C. Luck f, Düsseldorf, und Samm-
lung Jos. Hoetz-Aachen: Mobiliar und Anti-
quitäten.
6.
Wien. *C. J. Wawra. Moderne und alte
Meister.
5.-7.
Berlin. *Max Perl. Bibliothek Dr. Otto Seiler-
Mannheim f.
8.-9.
Berlin. * Carl Ernst Henrici. Autographen, II. TI.
12.—14.
Berlin. *P. Lepke. Antiquitäten aus verschie-
denem Besitz. Möbel, Spitzen. Katalog Nr. 1768.
12.
München. Qalerie Helbing. Nachlaß Kunst-
maler Hugo Kauffmann, München. Dabei
Gemälde neuerer Meister aus anderem Besitz.
13.—15.
Aachen. Ant. Creutzer vorm. M. Lempertz.
Sammlung M. J. D. Qraeve-Berlin u. a. Ge-
mälde, Aquarelle, Handzeichnungen, Anti-
quitäten, Möbel.
14.—15.
München. ^Galerie Helbing. Original-Radie-
rungen, Lithographien, Holzschnitte aus
dem Nachl. eines Stuttgarter Sammlers u. a.

Dez.
14.
Danzig. *Bei Pechtsanwalt Szymanski. Nach-
laß Gaebert, I: Bücher, Kupferstiche, Kugler-
Menzel, Chodowiecki usw.
15.
Frankfurt a. M. *F. A. C. Prestel. Franco-
furtensien. Nachl. Hendschel, Mylius; Samm-
lung Rumpf.
19. ff.
Berlin. P. Lepke. Modernes Mobiliar und
Kunstgewerbe. Katalog Nr. 1769.
19.
München. *Galerie Helbing. Gemälde-Samm-
lung Kommerzienrat Eckel f, Deidesheim.
Januar
1917
München Galerie Helbing. Sammlung Moritz
Seligmann f, Köln a. Rh. Antiquitäten, vor-
wiegend Porzellane, alte Gläser, alte Möbel,
Skulpturen, alte Bücher.
Januar
München. Galerie Helbing. Kupferstiche,
Radierungen, Holzschnitte des XV. bis XIX.
Jahrhunderts aus dem Nachlasse eines Stutt-
garter Sammlers u. a.
Januar
München. Galerie Helbing. Sammlung Ober-
stabsarzt Dr. Karl Rittershausen f, München.
Antiquitäten, vorwiegend Porzellan, alte und
moderne Gemälde.
Januar
Hamburg. Galerie Commeter. Sammlung
hervorragender graphischer Originalarbeiten
moderner Meister, darunter seltene Probe-
und Zustandsdrucke usw.
Februar
Hamburg. Galerie Commeter. Bedeutende
Hamburgensien-Sammlung.

Ueber die mit Sternchen versehenen Versteigerungen ist im Anzeigenteil dieser Nummer Näheres zu finden.

BERLINER AUKTIONEN

Die überraschenden Erfolge, die Paul Cassirer mit der
Versteigerung der Sammlungen Stern und Schmeil erzielte,
haben, wie es zu erwarten war, ihre Wirkung nicht ver-
fehlt und dem deutschen Kunstbesitz überhaupt eine stärkere
Bewegung mitgeteilt. Sammler, die unter anderen Verhält-
nissen in früheren Jahren mit verhältnismäßig geringen
Mitteln einen erheblichen Bilderbestand an sich ziehen
konnten, sehen sich vor die Frage gestellt, ob sie die Hoch-
konjunktur des Marktes benutzen sollen, ihren Besitz zu
realisieren. So folgte wenige Wochen nach der Versteige-
rung der Sammlung Schmeil mit ihren Rekordpreisen, über
die wir kürzlich hier berichteten, das Angebot der Samm-
lung des Königsbergers Otto Hermann Claass, deren
Auktionsergebnis mit 445000 Mark die nun schon hoch ge-
stimmten Erwartungen wiederum übertroffen hat.

Man konnte dem Ergebnis dieser Versteigerung mit
einer gewissen Spannung entgegensehen, da im Mittelpunkt
der Sammlung eine beträchtliche Zahl von Werken Lovis
Corinths stand, deren Bewertung nicht ganz leicht zu er-
messen war. Die Schätzung von Corinths Werken hat
merkwürdige Wandlungen durchgemacht. So lange der
Künstler mit Liebermann an der Spitze der alten Berliner
Sezession stand, fand er in den Kreisen, die zu dieser
Gruppe freundschaftliche Beziehungen unterhielten, nahezu
ungeteilte Anerkennung und willige Käufer, die zu den noch
mäßigen Preisen jener Zeit seine Bilder gern übernahmen.
Es folgte die große Gesamtausstellung seines Werkes, die
einen ungeahnten Erfolg bei Presse und Publikum zu ver-
zeichnen hatte. Die Preise seiner Bilder stiegen rasch auf
das Vielfache der früheren Jahre. Aber es fanden sich nur
 
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