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Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner u. Sammler — 15.1918

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XV. Jahrgang (1917 / 1918)
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Nr. 20 (22. Februar 1918)
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https://doi.org/10.11588/diglit.54654#0135
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DER KUNSTMARKT
XV. Jahrgang 1917/1918 Nr. 20. 22. Februar 1918

Die Kunstchronik und der Kunstmarkt erscheinen am Freitage jeder Woche (im Juli und August nach Bedarf) und kosten halbjährlich 10 Mark. Man
abonniert bei jeder Buchhandlung, beim Verlage oder bei der Post. Für Zeichnungen, Manuskripte usw„ die unverlangt eingesandt werden, leisten
Redaktion und Verlagshandlung keine Gewähr. Alle Briefschaften und Sendungen sind zu richten an E. A. S e e m an n, Leipzig, Hospitalstr. 11 a. Abonnenten
der Zeitschrift für bildende Kunst erhalten Kunstchronik und Kunstmarkt kostenfrei. Anzeigen 40 Pf. für die 3gespalt. Petitzeile; Vorzugsplätze teurer.

BEVORSTEHENDE AUKTIONEN

Februar
Wien. *C. /. IPVivra. Alte und moderne
Meister. Chinesische Keramik.
März
Berlin. *Max Perl. Bücher.
25. ff.
14.—16.
19.
Berlin. *R. Lepke und Li. Helbing. Gemälde-
sammlung des verstorbenen Barons Albert
von Oppenheim (Cöln).
26.
Berlin. Lepke. Sammlung Dr. Meurer-
Wiesbaden. Galerie Heß-Düsseldorf u. a.:
Alte Meister.
19.
Berlin. R. Lepke. Gemälde moderner Meister.
26.
München. Galerie Helbing. Antiquitäten,
Möbel, Gobelins.
21.—22.
Berlin. *Cassirer und Helbing. Sammlung
Wilh. Gumprecht: Alte Meister, Bildwerke,
Kunstgewerbe.
26.-27.
Köln. Math. Lempertz. Alte Meister.
26.
Berlin. R. Lepke. Moderne Gemälde.
27.-28.
Berlin. '■'■Paul Graupe. Bücher und Einbände.
Moderne Literatur. Luxus-Drucke. Biblio-
thek Jebsen-Hamburg.
März und
April
Köln. Math. Lempertz. Neuere Meister aus
Nachlaß Hofrat Dr.Fastenrath in Köln,Rentner
Dahmen in Bonn u. a. — Sammlung Gulden-
pfennig in Paderborn: Möbel, Figuren, Por-
zellane. — Nachlaß Thekla von Düsseldorf:
Schnitz- und Intarsienmöbel, Porzellane.
28. Febr.
bis 3.März
Aachen. Ant. Creutzer. Sammlung aus
schlesischem Adelsbesitz.
März
Berlin. *Karl Ernst Henrici. Autographen-
Versteigerung.
EndeMärz
oder An-
fang April
Frankfurt a. M. *F. A. C. Prestel und J. P.
Schneider. Künstlerisch. Nachlaß FritzBoehle.
Frankfurt a. M. *F. A. C. Prestel. Graphischer
Nachlaß Trübner.
Frankfurt a. M. *F. A. C. Prestel. Graphische
Sammlung Dr. O. Mascha-Wien.
Anfang
Wien. A. Kende. Kupferstiche, Radierungen.
5.
Berlin. /?. Lepke. Mobiliar und Kunstgewerbe.
8.-9.
Berlin. *Max Perl. Moderne Graphik.
April
München. Galerie Helbing. Sammlung Herrn.
Fahrig-Dresden: Moderne Gemälde.
11.ff.
Wien. C.J. Wawra. Sammlung Ludw. Lob-
meyer. Teil 11: Aquarelle, Handzeichnungen.
Mai
Berlin. R. Lepke. Gemäldesammlung Ge-
heimrat Johannes Stumpf-Berlin.

lieber die mit Sternchen versehenen Versteigerungen ist im Anzeigenteil dieser Nummer Näheres zu finden.

EINE AUTOGRAPHEN-SAMMLUNG

Bei Karl Ernst Henrici in Berlin gelangt Mitte März eine
außerordentlich reichhaltige Sammlung von Autographen,
die sehr wertvolle und bedeutende Stücke enthält, zur Ver-
steigerung. Von den zahlreichen Manuskripten, die auf die
bildenden Künstler fallen und die an dieser Stelle besonders
interessieren, steht an erster Stelle ein Brief von Rubens
aus dem Jahre 1621 in italienischer Sprache, wo er auf
vier Seiten als Diplomat den Kampf Englands und Frank-
reichs behandelt, mit ähnlichem Inhalt, wie in dem Brief
aus der Sammlung Meyer-Cohn, der aus demselben Jahre
stammte. Den hohen Ernst und die strengen Forderungen,
die Schinkel an seine Kunst stellte, begegnen wir in einem
an den Kunsthistoriker Franz Kugler, der für die Publikation
der Wandgemälde in der Vorhalle des alten Museums sich
Rat geholt hat. Er überläßt es ihm, die Form der Be-
schreibung für seine Kompositionen zu finden und »ganz
seinem Talent, in welcher Art das poetische Element darin
hervortreten kann«. Alles kommt aber darauf an, klarzu-
machen, worin der wesentliche Punkt für solche Fresko-
kunst liegt und daß sich in ihr erst die Großartigkeit offen-

bare, d. h. wenn sie sich in bestimmten Räumen öffent-
licher Gebäude architektonisch ausbreiten kann. Und von
hier geht Schinkel in scharfer Wendung gegen die Lieblings-
neigung der Zeit, die dem bloßen »Zeitvergnügen front«,
d. h. Bildchen zu malen. Gottfried Schadow treffen wir
dagegen in einem Brief vom 22. 1. 18 ganz bei der Arbeit.
Er probiert eine Viktoria auf dem Giebel seines Hauses,
die für eine Festdekoration gedacht war und berichtet über
einen Atelierbesuch des Königs, dessen Bedenken gegen
die hohen Kosten der Ausführung er aber glücklich zu zer-
streuen weiß. Der siebzigjährige Rauch gedenkt der reichen
Ehren und überdenkt »den Zyklus seinesGlücks«,als er seinen
Landsleuten in Arolsen für ihre reichen Tafelfreuden dankt.
In schönen schlichten Worten zeigt Peter von Cornelius
König Ludwig nach Ancona im Jahre 1836 (5. März) seine
Wiedervermählung an, mit einer Italienerin, deren Hingabe
er mit Rührung lobt und von der er hoffe, daß sich die
Sprachschwierigkeiten durch den Umgang mit seiner nun
erwachsenen Tochter beseitigen werden. Ruhe, Sicherheit
und Freude verspricht er sich von diesem neuen Eheglück,
 
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