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Kurpfälzer Jahrbuch: ein Volksbuch über heimatliche Geschichtsforschung, das künstlerische, geistige und wirtschaftliche Leben des Gebietes der einstigen Kurpfalz — 1.1925

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Layer: Das Sonnenrad von Langenthal
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https://doi.org/10.11588/diglit.30706#0127

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Don Pfarrverweser Layer-Heppenheim

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diosen Anblick in der dunklen Nacht. Nach und nach kommt es
dem Sal immer näher, bis es schliehlich unter mächtigem Gezisch
im Bach erlischt. Weit hinauf ist die Feuerspuc noch sichtbar,
die langsam im Dunkel verglimmt.

Das Lonnenrad von Langenthal

Was soll nun das Feuer, was die Fackeln und all das Lärmen
der Kindec, so wird mancher sragen. Es soll hier angsdeutet
werden, soweit es bei diesec Kürze möglich ist.

Für den primitiven Menschen, dec noch keinen Kalender kannte,
begann das Iahr mit dem Fcühling, wo die Geister der Frucht-
barkeit aus ihcem Versteck unter der Erde hervorkommen und
alles befruchten. Wir denken hier an den altrömischen Glauben,
nack welchem am 1. März dec Gott des Naturlebens geborsn
wird und im Frühjahrswind Segen und Fruchtbarkeit spendend
über die Lande fährt. Menschen auf tiefec Kulturstufe halten ja
alles, was sie mit ihrem Vecstand nicht begreifen können, für
Einwirkung eines höheren Wesens. Diese übermenschlichen Wesen
sind unter verschiedenartigen Bezeichnungen bekannt; meist werden
sie Geister genannt odec Alben. Ie nach ihrem Wirken sind fie
gut oder böse. Ganz natüclich sucht der Mensch die Guten für
sich zu gewinnen und dieDösen zu verdrängen oder doch wenigstenS
unschädlich zu machen.
 
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