Frühneolithikum C nach nordischem Schema erbaut worden. Zu diesem Ergebnis gelangt sie durch die Un-
tersuchung des Steingeräteinventars.
Ich bin der Meinung, daß allein die tiefstichverzierten Scherben zu einer Datierung der Grabanlage herange-
zogen werden dürfen. Aufgrund der Schultergefäßscherbe mit scharfem Umbruch und Osenhenkel (Taf. 42,
178/24) würde ich das Grab in die Stufe 1/2 nach H. KnÖLL (1959, 98—99) datieren, das entspricht der
Stufe MN II nach nordischem Schema.
9.5 Einzelfunde
Nicht geklärt werden kann die genaue kulturelle Zugehörigkeit der einzeln gefundenen spitznackigen Beile
aus Felsgestein. Wie bereits bei der Besprechung der mittelneolithischen Funde von den Siedlungen Deilmis-
sen, Heinser Bach (86) und Deilmissen, Unter der Tegge (85) erwähnt, steht im Arbeitsgebiet die Trichterbe-
cherkultur und wahrscheinlich auch die Michelsberger Kultur für eine Einordnung zur Verfügung. 15 Exem-
plare werden zu dieser Beilform gerechnet. Einen wirklich ovalen Querschnitt besitzen davon nur die Beile
aus Imsen (26) (Taf. 5, 26), Barfelde (75) (Taf. 15, 75), Hönze (201) (Taf. 49, 201) und Netze (224) (Taf. 53,
224). Die spitznackigen Beile aus Lauenstein (5) (Taf. 1, 5), Almstedt (50) (Taf. 8, 50), Deilmissen (88) (Taf.
23, 88), (92) (Taf. 24, 92), Eime (101) (Taf 24, 101), Heinsen (108) (Taf. 27. 108), Heinsen (109) (Taf. 27, 109),
Sehlde (133) (Taf. 32, 133), Irmenseul (161) (Taf. 35, 161), Rott (166) (Taf. 37, 166), Altkreis Alfeld (233) (läf.
54, 233) und Fölziehausen (247) (läf. 55, 247) besitzen alle ausgebildete Schmalseiten oder zeigen Ansätze
zu deren Herausbildung.
Das Nackenteil des spitznackigen Beiles aus Heinsen (Taf. 27, 109) weist Spuren einer Bohrung auf. Aus
Aktinolith-Hornblendeschiefer sind die meisten Beile: Barfelde (Taf 15, 75), Deilmissen (läf. 24, 92) und
Sehlde (Taf. 32, 133). Bei den Exemplaren aus Irmenseul (läf. 35, 161), Hönze (läf 49, 201) und Netze wird
angenommen, daß es sich um das gleiche Gestein handelt. Das Beil von Lauenstein (Taf. 1, 5) ist aus Diabas,
das Exemplar von Imsen (Taf. 5, 26) aus Grünstein, bei dem Almstedter Stück (Taf. 8, 50) wurde vergrüntes
Ergußgestein verwendet, dasjenige von Eime (Taf. 24, 101) ist aus Granit und zur Herstellung des spitznacki-
gen Beiles aus Fölziehausen (Taf. 55, 247) wurde vermutlich Jadeit verwandt. Die anderen Stücke bestehen
aus makroskopisch nicht näher zu bestimmendem Felsgestein.
Die Einzelfunde aus Lauenstein (5), Deilmissen (92) und Sehlde (133) lagen auf Tschernosem-Parabraunerde
aus Löß. Die spitznackigen Beile aus Imsen (26), Almstedt (50) und Barfelde (75) wurden auf Parabraunerde
aus Löß gefunden. Pseudogley-Parabraunerde aus Löß liegt im Bereich der Fundstelle des Beiles aus Netze
(224). Die Exemplare aus Deilmissen (88) und aus Rott (166) lagen auf Parabraunerde, verarmt, über schwe-
rem Untergrund. Das Beil aus Fölziehausen (247) wurde auf Pelosol und das aus Irmenseul (161) auf Rend-
zina gefunden.
Da die Masse der spitznackigen Beile, die außerhalb des Arbeitsgebietes gefunden worden sind, auf mittel-
neolithische Zusammenhänge schließen läßt (BRANDT 1967, 136 ff.) und sich ähnliche Verbindungen auch
durch die Funde von Mehle (127) abzeichnen, habe ich die Fundstellen der spitznackigen Beile mit Vorbehalt
auf den Verbreitungskarten für das Mittelneolithikum kartiert (Karten 3 u. 4).
Ins Mittelneolithikum gehört die flache Hammeraxt aus Adenstedt (45) (Taf. 8, 45) und ein Nackenteil dieser
Beilform aus Burgstemmen (177) (Taf. 39, 177). Das Adenstedter Exemplar ist aus mit bloßem Auge nicht
näher bestimmbarem Felsgestein, der Nackenteil aus Burgstemmen ist aus nordischem Amphibolit. Die
Adenstedter Axt wurde auf Rendzina-Boden gefunden, das Bruchstück aus Burgstemmen lag auf Parabraun-
erde mit Pseudovergleyung aus Löß. Ihr Vorkommen wird zuletzt mit der Michelsberger Kultur und der
Trichterbecherkultur in Verbindung gebracht, wie entsprechende Fundumstände verdeutlichen (BRANDT
1967, 24 f.).
Bei der Vorstellung der Funde von der Siedlung Barfelde, Hacke-Berg (74) wurde angesprochen, daß dünn-
nackige Flint-Rechteckbeile im mittelneolithischen Zusammenhang zu sehen sind und nach BRANDT
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tersuchung des Steingeräteinventars.
Ich bin der Meinung, daß allein die tiefstichverzierten Scherben zu einer Datierung der Grabanlage herange-
zogen werden dürfen. Aufgrund der Schultergefäßscherbe mit scharfem Umbruch und Osenhenkel (Taf. 42,
178/24) würde ich das Grab in die Stufe 1/2 nach H. KnÖLL (1959, 98—99) datieren, das entspricht der
Stufe MN II nach nordischem Schema.
9.5 Einzelfunde
Nicht geklärt werden kann die genaue kulturelle Zugehörigkeit der einzeln gefundenen spitznackigen Beile
aus Felsgestein. Wie bereits bei der Besprechung der mittelneolithischen Funde von den Siedlungen Deilmis-
sen, Heinser Bach (86) und Deilmissen, Unter der Tegge (85) erwähnt, steht im Arbeitsgebiet die Trichterbe-
cherkultur und wahrscheinlich auch die Michelsberger Kultur für eine Einordnung zur Verfügung. 15 Exem-
plare werden zu dieser Beilform gerechnet. Einen wirklich ovalen Querschnitt besitzen davon nur die Beile
aus Imsen (26) (Taf. 5, 26), Barfelde (75) (Taf. 15, 75), Hönze (201) (Taf. 49, 201) und Netze (224) (Taf. 53,
224). Die spitznackigen Beile aus Lauenstein (5) (Taf. 1, 5), Almstedt (50) (Taf. 8, 50), Deilmissen (88) (Taf.
23, 88), (92) (Taf. 24, 92), Eime (101) (Taf 24, 101), Heinsen (108) (Taf. 27. 108), Heinsen (109) (Taf. 27, 109),
Sehlde (133) (Taf. 32, 133), Irmenseul (161) (Taf. 35, 161), Rott (166) (Taf. 37, 166), Altkreis Alfeld (233) (läf.
54, 233) und Fölziehausen (247) (läf. 55, 247) besitzen alle ausgebildete Schmalseiten oder zeigen Ansätze
zu deren Herausbildung.
Das Nackenteil des spitznackigen Beiles aus Heinsen (Taf. 27, 109) weist Spuren einer Bohrung auf. Aus
Aktinolith-Hornblendeschiefer sind die meisten Beile: Barfelde (Taf 15, 75), Deilmissen (läf. 24, 92) und
Sehlde (Taf. 32, 133). Bei den Exemplaren aus Irmenseul (läf. 35, 161), Hönze (läf 49, 201) und Netze wird
angenommen, daß es sich um das gleiche Gestein handelt. Das Beil von Lauenstein (Taf. 1, 5) ist aus Diabas,
das Exemplar von Imsen (Taf. 5, 26) aus Grünstein, bei dem Almstedter Stück (Taf. 8, 50) wurde vergrüntes
Ergußgestein verwendet, dasjenige von Eime (Taf. 24, 101) ist aus Granit und zur Herstellung des spitznacki-
gen Beiles aus Fölziehausen (Taf. 55, 247) wurde vermutlich Jadeit verwandt. Die anderen Stücke bestehen
aus makroskopisch nicht näher zu bestimmendem Felsgestein.
Die Einzelfunde aus Lauenstein (5), Deilmissen (92) und Sehlde (133) lagen auf Tschernosem-Parabraunerde
aus Löß. Die spitznackigen Beile aus Imsen (26), Almstedt (50) und Barfelde (75) wurden auf Parabraunerde
aus Löß gefunden. Pseudogley-Parabraunerde aus Löß liegt im Bereich der Fundstelle des Beiles aus Netze
(224). Die Exemplare aus Deilmissen (88) und aus Rott (166) lagen auf Parabraunerde, verarmt, über schwe-
rem Untergrund. Das Beil aus Fölziehausen (247) wurde auf Pelosol und das aus Irmenseul (161) auf Rend-
zina gefunden.
Da die Masse der spitznackigen Beile, die außerhalb des Arbeitsgebietes gefunden worden sind, auf mittel-
neolithische Zusammenhänge schließen läßt (BRANDT 1967, 136 ff.) und sich ähnliche Verbindungen auch
durch die Funde von Mehle (127) abzeichnen, habe ich die Fundstellen der spitznackigen Beile mit Vorbehalt
auf den Verbreitungskarten für das Mittelneolithikum kartiert (Karten 3 u. 4).
Ins Mittelneolithikum gehört die flache Hammeraxt aus Adenstedt (45) (Taf. 8, 45) und ein Nackenteil dieser
Beilform aus Burgstemmen (177) (Taf. 39, 177). Das Adenstedter Exemplar ist aus mit bloßem Auge nicht
näher bestimmbarem Felsgestein, der Nackenteil aus Burgstemmen ist aus nordischem Amphibolit. Die
Adenstedter Axt wurde auf Rendzina-Boden gefunden, das Bruchstück aus Burgstemmen lag auf Parabraun-
erde mit Pseudovergleyung aus Löß. Ihr Vorkommen wird zuletzt mit der Michelsberger Kultur und der
Trichterbecherkultur in Verbindung gebracht, wie entsprechende Fundumstände verdeutlichen (BRANDT
1967, 24 f.).
Bei der Vorstellung der Funde von der Siedlung Barfelde, Hacke-Berg (74) wurde angesprochen, daß dünn-
nackige Flint-Rechteckbeile im mittelneolithischen Zusammenhang zu sehen sind und nach BRANDT
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