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Badischer Architecten- und Ingenieur-Verein / Unterrheinischer Bezirk [Hrsg.]
Mannheim und seine Bauten — Mannheim, [1906]

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https://doi.org/10.11588/diglit.26129#0282
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Wohnhäuser und Villen.

A. Methäuser

bearbeitet durch Architekt Viktor Lindner.

ie ältesten noch jetzt erhaltenen Gebäude aus kurfürstlicher Zeit tragen fast aus-
schließlich den Charakter des Barockstiles. In ihrer Höhenentwicklung meist ein-
und zweistöckig, mit starker Betonung des Daches, welch' letzteres öfters in der
Mitte durch einen Giebelausbau rc. unterbrochen ist, legen dieselben heute noch
Zeugnis von der künstlerischen Auffassung der damaligen Zeit, insbesondere be-
züglich der architektonischen Ausgestaltung der Tür- und Fensterumrahmungen,
der Toreinfahrten und Trkerausbauten ab. Die an einzelnen Gebäudeteilen noch auszufindenden
Jahreszahlen aus der Zeit vor 1699 lassen mit Sicherheit daraus schließen, daß diese Bauteile
aus den Trümmern der des öfteren zerstörten Stabt übernommen und beim Wiederaufbau
derselben verwendet worden sind.

Die allgemeine Grundrißdisposition dieser in geschlossener Bauweise erstellten Wohn-
häuser bestand in einem vorderbau mit 1, 2 und 3 Zimmern in der Front und einem längs
der Grenze nach der Hofseite des Grundstückes zu errichteten Zeitenbau. Zwischen dem vorder-
und dem Zeitenbau lag die Treppe, deren Austritt auf eine im 1. Obergeschoß vorgebaute
Galerie mündete, außerdem gewöhnlich noch die Zpenderin des Lichts für ein nach der Hof-
seite zu liegendes Zimmer des Vorderbaues war. Diese über das Erdgeschoß frei auskragende,
im 1. Obergeschoß, wie erwähnt, vorgebaute Galerie stellte die Verbindung zwischen den
Zimmern des Vorder- und Zeitenbaues her, wodurch die letzteren indirekte Beleuchtung er-
hielten. Diese Grundrißsorm war für die Bauweise des bürgerlichen Wohnhauses bis Ende
1860 typisch (Abb. Zeite 265).

Mit dem Aufschwung, den die Ztadt in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts
nahm, wurden auch größere Ansprüche an die Ausgestaltung der Wohnungen gestellt. Eine
 
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