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Badischer Architecten- und Ingenieur-Verein / Unterrheinischer Bezirk [Hrsg.]
Mannheim und seine Bauten — Mannheim, [1906]

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https://doi.org/10.11588/diglit.26129#0419
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Öffentliche Morte.

ie Stabt Mannheim besitzt an den verschiedenen Stellen der Stadt 14 öffentliche
Pissoirs nnd 6 Aborte mit Klosetts für Männer und Frauen. 3m Jahre 1899
wurde ein Kredit von M. 51 000.— zur Errichtung weiterer Aborte zur Verfügung
gestellt. Aus diesem Kredit werden nach Bedarf neue Aborte errichtet, so im
Jahre 1904 der Abort auf dem Meßplatz, im Jahre 1906 ein Pissoir auf den
Kapuzinerplanken und 3 Aborte im Luisenpark, in der Nähe des Wasserturms
und an der Bismarckstraße. Für die Form und Konstruktion sowohl der Pissoirs wie der
öffentlichen Aborte find das Pissoir auf den Kapuzinerplanken und der Abort auf dem Meß-
platz in der Hauptsache maß-
gebend.

Bei der Konstruktion der
neueren Pissoirs wurde darauf
Rücksicht genommen, alle die-
jenigen Teile, welche schnellem
verrosten ausgesetzt sind, mit mög-
lichst unvergänglichem Material
herzustellen. So wurden bei dem
obenerwähnten Pissoir (siehe Ab-
bildung) die unten dem Boden
zunächst befindlichen Teile in einer
höhe von 0,60 m in poliertem belgischen Granit, das Dach aus 0,6 mm starkem Kupfer
konstruiert, im übrigen moderne Formen gewählt.

Das Abortgebäude auf dem
Meßplatz ist nach denselben Grund-
sätzen in möglichst unvergänglichen
Materialien erbaut. Die Umfassungs-
wände wie inneren Trennungswände
sind aus weißglasierten Steinen
hergestellt, die Architekturteile aus
grauem Sandstein, das Dach aus
braunglasierten Bieberschwänzen, die
Spenglerarbeiten aus kupferplattier-
tem Stahlblech, sogenanntem Wach-
witzmetall. Alle mit den Händen
in Berührung kommende Metallteile
wurden vernickelt,- die Waschbecken
sind in Sandstein mit Kupfer-Aus-
kleidung ausgeführt. Die Eisen- und
holzteile erhielten einen lebhaften
blauen Anstrich mit gelben Linien. gbortgebäude Meßplatz.

Die Anstalt enthält zwei Sitze für

Männer und drei Sitze für Frauen, einen Kaum für die Wartefrau und ein öffentliches
Pissoir. Die Kosten betrugen M. 9632. — .
 
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