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Badischer Architecten- und Ingenieur-Verein / Unterrheinischer Bezirk [Hrsg.]
Mannheim und seine Bauten — Mannheim, [1906]

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https://doi.org/10.11588/diglit.26129#0432
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Mannheim 1814. Nach dem Bild von Denis.

Oie Wasserstraßen.

Von Großh. Vberbauinspektor Nupferschmid.

nter den Faktoren, welchen die Entwicklung Mannheims zur heutigen Größe, im
wesentlichen in der zweiten halste des vorigen Jahrhunderts, zu danken ist, steht
an erster Stelle die Umgestaltung der Ltromverhältnisse, welche der Rhein bei
der Korrektion von Lasel bis zur hessischen Grenze in der Nähe von Mannheim
erfahren hat. Denn durch sie sind vornehmlich die gesundheitlichen Verhältnisse
Mannheims, die infolge seiner tiefen Lage und der ungünstigen vorflut keine guten
waren, bis zu dem Grade gebessert worden, welcher für die gedeihliche Entwicklung einer großen
Handelsstadt unerläßlich ist, wie auch sie erst die Erstellung eines wirksamen und ausreichenden
Hochwasserschutzes und großer und zweckmäßig angelegter Häfen ermöglichte.

Maßgebend für die Linienführung der Korrektion des Rheins bei Mannheim und
den Beginn und die Reihenfolge der Rrbeiten ist die Übereinkunft zwischen Baden und Bayern
vom 14. November 1825 gewesen, durch welche unter anderem bestimmt wurde, daß

1825 — 1826 der Friesenheimer Durchstich
1827 — 1828 der Rltriper Durchstich
1830 der Neckarauer Durchstich

ausgeführt oder doch in Rngriff genommen werden sollte. Rm Friesenheimer Durchstich wurde
bereits 1826 mit den Rrbeiten begonnen. Die Inangriffnahme der beiden anderen Durchstiche
wurde verhindert durch eine Einsprache, welche Preußen Ende 1826 gegen die Fortsetzung der
Rheinkorrektionsarbeiten erhob. Mit der Entwicklung der Ztrombahn in den nächsten Jahren
trat die Notwendigkeit der Eröffnung dieser beiden Durchstiche zurück und so kam es am
23. Oktober 1832 zu einer zweiten Übereinkunft zwischen Baden und Bayern, in welcher der
Rltriper und der Neckarauer Durchstich fallen gelassen wurden. In der Folge verblieb es daher
bei dem Friesenheimer Durchstich, der Neckarauer Durchstich unterblieb ganz und die Rltriper
Ltromkrümme erfuhr nur eine Kürzung durch Durchstechung der Landzunge im Lcheitel des

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