DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.26129#0383
364
Denkmäler.
seinen Werken wie in seinem Leben an den Tag legte, wußte auch sein Zchüler zu erfassen.
Das von Haid in Rugsburg nach Dathan's Gemälde gestochene Portrait Paul Lgells zeigt
diesen auch persönlich eine genialische Rrt zur Zchau tragend. Das genannte Relief an der
Zchloßkirche zu Mannheim war bereits anfangs des Jahres 1731 vollendet. Lgell kam somit
etwa zur selben Zeit wie Rlessandro Galli Vibiena, der Begründer des italienischen Barockstiles
in Mannheim, in unsere Ztadt. Die beiden jungen Künstler verstanden sich in ihren Zielen,
die sich auf Lebendigkeit der Form richteten. $o schuf Lgell die schönen Ornamente zum Kauf-
haus und das Relief im Giebelfelde der Jesuitenkirche in Zeelenverwandtschaft mit dem italienischen
Meister, von seiner Hand wurden unter anderem noch der Hauptaltar in der unteren Pfarr-
kirche, die Bildhauerarbeiten am ehemaligen Reckartor, ein Ztandbild des heiligen Johannes
Giebelfeld am Bibliothekbau des Tchloffes. Bildhauer: Peter von Verschaffelt.
Nepomuk vor der ehemaligen Kapuzinerkirche, das mit dem Rbbruch dieser Kirche entfernt
wurde, sowie eine Reihe von heiligen an den Lcken verschiedener Gebäude in Mannheim
geschaffen. Rus dem Leben des Künstlers wissen wir noch, daß er sich hier 1733 in M 3, 5
ein Haus baute (das ehemalige Wöchnerinnenaspl) und daß er diesen Hausbau 1737 noch er-
weiterte. Er starb im Jahre 1752, gerade am Beginn einer neuen bildhauerischen Epoche, in
Mannheim. Zein Zahn Rugustin Lgell wurde gleichfalls kurfürstlich pfälzischer Bildhauer,
gestorben 1787. Line Tochter von ihm, Gattin des pfälzischen Legationssekretärs Herdt, steht
in einer noch wenig bekannten Beziehung zu Goethes „Werther" — wegen seiner unglücklichen
Liebe zu ihr erschoß sich der junge Jerusalem.
Rber auch durch die Rufstellung eines Meisterwerkes auswärtiger Rrt wollte Karl
Philipp eine höhere Zphäre plastischer Kunst schaffen und vorbildliches vor Rügen stellen. Kurz
Denkmäler.
seinen Werken wie in seinem Leben an den Tag legte, wußte auch sein Zchüler zu erfassen.
Das von Haid in Rugsburg nach Dathan's Gemälde gestochene Portrait Paul Lgells zeigt
diesen auch persönlich eine genialische Rrt zur Zchau tragend. Das genannte Relief an der
Zchloßkirche zu Mannheim war bereits anfangs des Jahres 1731 vollendet. Lgell kam somit
etwa zur selben Zeit wie Rlessandro Galli Vibiena, der Begründer des italienischen Barockstiles
in Mannheim, in unsere Ztadt. Die beiden jungen Künstler verstanden sich in ihren Zielen,
die sich auf Lebendigkeit der Form richteten. $o schuf Lgell die schönen Ornamente zum Kauf-
haus und das Relief im Giebelfelde der Jesuitenkirche in Zeelenverwandtschaft mit dem italienischen
Meister, von seiner Hand wurden unter anderem noch der Hauptaltar in der unteren Pfarr-
kirche, die Bildhauerarbeiten am ehemaligen Reckartor, ein Ztandbild des heiligen Johannes
Giebelfeld am Bibliothekbau des Tchloffes. Bildhauer: Peter von Verschaffelt.
Nepomuk vor der ehemaligen Kapuzinerkirche, das mit dem Rbbruch dieser Kirche entfernt
wurde, sowie eine Reihe von heiligen an den Lcken verschiedener Gebäude in Mannheim
geschaffen. Rus dem Leben des Künstlers wissen wir noch, daß er sich hier 1733 in M 3, 5
ein Haus baute (das ehemalige Wöchnerinnenaspl) und daß er diesen Hausbau 1737 noch er-
weiterte. Er starb im Jahre 1752, gerade am Beginn einer neuen bildhauerischen Epoche, in
Mannheim. Zein Zahn Rugustin Lgell wurde gleichfalls kurfürstlich pfälzischer Bildhauer,
gestorben 1787. Line Tochter von ihm, Gattin des pfälzischen Legationssekretärs Herdt, steht
in einer noch wenig bekannten Beziehung zu Goethes „Werther" — wegen seiner unglücklichen
Liebe zu ihr erschoß sich der junge Jerusalem.
Rber auch durch die Rufstellung eines Meisterwerkes auswärtiger Rrt wollte Karl
Philipp eine höhere Zphäre plastischer Kunst schaffen und vorbildliches vor Rügen stellen. Kurz