Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Badischer Architecten- und Ingenieur-Verein / Unterrheinischer Bezirk [Hrsg.]
Mannheim und seine Bauten — Mannheim, [1906]

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.26129#0407
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
HHUSER

iüllg

Unter Benutzung von Städtischen Verwaltungsberichten und „Die Gesundheitspflege in Mannheim"
von Dr. Stephani, Stadtschularzt, bearbeitet von Stadtbauinspektor Hauser.

ie Krankenhäuser Mannheims sind in ihrem Kern meist ältere Gebäude, welche
im Lause der Jahre durch Um- und Erweiterungsbauten vergrößert wurden, um
den von Jahr zu Jahr sich steigernden Unforderungen auf Zahl der Krankenbetten
genügen zu können, wie auch den Forderungen der Hygiene möglichst gerecht zu
werden. Ein großes modernes städtisches Krankenhaus im Pavillonsystem ist geplant,
doch befindet sich diese Bauanlage noch im Ztadium des Vorprojektes. Dagegen
ist eine Krankenhausanlage mit etwa 80 Krankenbetten eben in Uusführung begriffen, welche
ihre Entstehung der Stiftung der Erben eines verstorbenen Großindustriellen verdankt. Wenn
auch die bestehenden älteren Krankenhäuser fast ausnamslos inmitten dicht bevölkerter Wohn-
viertel stehen, so entbehrt doch keines derselben einer mehr oder weniger ausgedehnten Garten-
anlage, welche es den Rekonvaleszenten gestattet, sich während der guten Jahreszeit im Grünen,
abseits vom Ztraßenlärm aufzuhalten.

Das Allgemeine Krankenhaus.

Der älteste Teil des Ullgemeinen Krankenhauses, das katholische Spital „ad sandum
Boromäum“ wurde von Kurfürst Karl Philipp im Jahre 1730 für die Witwen und Waisen
der katholischen Hof- und Livreendienerschaft gestiftet und reich fundiert, 1752 von Kurfürst
Karl Theodor den barmherzigen Brüdern zur Besorgung überwiesen, und wenn es auch den
Namen eines katholischen Hospitals trug, so konnten doch auch protestantische Kranke dort
verpflegt werden. 3m Jahre 1806 mietete die Ztadt das Gebäude und erwarb dasselbe käuflich
im Jahre 1808. von dieser Zeit an führte dasselbe die Benennung „städtisches Krankenhaus"
und diente zur Hälfte als Krankenanstalt, zur Hälfte als Armenhaus bis zum Jahre 1841,
von wo an es ausschließlich als Krankenhaus benützt wurde. Dieser älteste Teil war zwei-
geschossig und doppelbündig mit Mittelkorridor angelegt. 3n den Jahren 1863, 56, 57, 81 und 83
wurden weitere Vergrößerungen mit einseitiger Korridoranlage vorgenommen. 3m Jahre 1893
wurde eine Dampfwaschanstalt eingerichtet. Weitere Erweiterungsbauten fanden in den Jahren 1889
und 1898 statt, in dem letztgenannten Bauteil befindet sich, abgetrennt vom Krankenhausverkehr,
die Volksküche I eingerichtet. Die Heizung geschieht mit Ausnahme der Operationssäle, in
 
Annotationen