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Badischer Architecten- und Ingenieur-Verein / Unterrheinischer Bezirk [Hrsg.]
Mannheim und seine Bauten — Mannheim, [1906]

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https://doi.org/10.11588/diglit.26129#0530
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Industriehafen.

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des Rheinauhafens geschaffenen Konkurrenz wurde eine Reihe von Plätzen rasch abgesetzt und
wenn auch in den ersten Jahren des neuen Jahrhunderts infolge der allgemeinen Geschäfts-
irrise eine Stockung eintrat, so ist doch wieder eine stetig fortschreitende Besiedelung des Hafens
Zu beobachten. Zu den schon früher vorhanden gewesenen sind neu entstanden 44 Fabriken,
darunter verdienen besonders hervorgehoben zu werden: 3 Mühlen, 2 Mälzereien, 3 große
Sägewerke, l Glfabrik, l Brückenbauanstalt, l Gießerei, l Jettsäure- und Glyzerinfabrik,

1 Gummifabrik, l Bettfedernreinigungsanstalt, l Kabelwerk, l Seilerei 1 Schiffswerft und
undere mehr.

Rn Lagerplätzen sind verpachtet: 6 für Kohlenlager, 4 für Holzlager, 2 für Stück-
güter usw., 2 für Petroleum- und Be'nzinlagerung.

Zur Erleichterung des Umschlages dienen bis jetzt 1 l Kranen (darunter 9 elektrische),

2 Spills, 3 Getreide-Elevatoren (davon zwei im Bau), 2 Kohlenverladebrücken (davon eine im
6au), 1 Uollenfärderanlage für Bretter.

lvie rasch sich das Hasenbild verändert hat, davon geben die beigegebenen Bilder
eine Vorstellung. Der Blick in die Industriestraße (vergl. auch Bild Seite 497) zeigt den schon
völlig abgeschlossenen Rusbau dieses Hafengebietes und den regen Verkehr nach Schluß der
Arbeitszeit. Jür die Bonadieskai sind 2 Aufnahmen von nahezu derselben Stelle aus gegeben,
welche die Umwandlung des der Überffutung bei Hochwasser ausgesetzt gewesenen Geländes
in ein Jabrikviertel in die Erscheinung treten lassen.

Mit einer Reihe von weiteren Unternehmungen werden zurzeit Verhandlungen gepflogen,
sodaß mit Sicherheit erwartet werden kann, es werde in absehbarer Zeit das ganze hafen-
gebiet besiedelt sein. Die Stadtverwaltung hat deshalb bereits ihre technische Behörde beauftragt,
für eine Erweiterung der Hafenanlage die nötigen Vorarbeiten in Rngriff zu nehmen, hierzu
ist in Russicht genommen das auf dem linken Ufer des Jloßhafens gelegene Gelände zwischen
der lvasserffäche in dem Hochwasserdamm im Matzgehalt von etwa l OO ha, wozu die Erwerbs-
verhandlungen schon im Gange sind.

So darf die Hoffnung ausgesprochen werden, daß die Rbsicht der Stadtverwaltung,
durch eine mächtig sich entwickelnde Industrie den dem Handel drohenden Gefahren zu begegnen,
in Erfüllung gehen möge.
 
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