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Badischer Architecten- und Ingenieur-Verein / Unterrheinischer Bezirk [Hrsg.]
Mannheim und seine Bauten — Mannheim, [1906]

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https://doi.org/10.11588/diglit.26129#0649
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Die Gaswerke.

Don Direktor Lhr. Beyer.

annheim hat seit dem Jahre 1852 Gasbeleuchtung. Das erste Gaswerk, van der
Firma Zonntag, Lpreng & Lngelhorn gebaut und betrieben und am Luisenring in
K 6 und K 7 errichtet, genügte jedoch nur den gesteigerten Ansprüchen bis zum
Jahre 1879, nachdem es schon im Jahre 1873 in den Besitz der Staöt Mannheim
übergegangen war. Km 1. Dezember 1879 wurde das neue, von Direktor Beyer und
Ztadtbaumeister Bitter mit einem Aufwand von M. 1420000.— erbaute Gaswerk
Lindenhof in Betrieb genommen,- diesem Merk war eine Leistungsfähigkeit von rund 5000000 cbm
pro Jahr zu Grunde gelegt, welche jedoch schon im Jahre 1886 erreicht worden war. Durch
Zusatzanlagen (Vergrößerung des Ofenhauses und der Gasbehälter) gelang es, die Leistungs-
fähigkeit auf ca. 8000000 cbm pro Jahr zu steigern. Die rapide Entwickelung der Staöt
bedingte aber die Erstellung eines weiteren Gaswerkes, welches im Staötteit Luzenberg errichtet
und am 14. November 1900 dem Betrieb übergeben wurde.

Das Gaswerk Luzenberg, von Direktor Beyer projektiert, ist großzügig angelegt,- es
ist imstande, auch den weitgehendsten Ansprüchen zu genügen, sodaß die nochmalige Verlegung
des Betriebes für absehbare Zeiten ausgeschlossen bleibt.

Mannheim besitzt mithin zurzeit zwei Gaswerke, welche zusammen arbeiten; das Gas-
werk Luzenberg produziert gleichmäßig das ganze Jahr hindurch 17000 bis 19000 cbm pro Tag,
während das Gaswerk Lindenhof den diese Menge übersteigenden Bedarf zu decken hat. Das
Gaswerk Luzenberg kann ohne weiteres so ausgebaut werden, um die erforderliche maximale
Gesamttagesmenge abgeben zu können; aus Zicherheits- und finanziellen Gründen wird jedoch
zunächst die Beibehaltung der beiden Betriebe in Lindenhof und Luzenberg vorgezogen und
erst die zurzeit schwebenden Verhandlungen werden zeigen, wann die Zentralisierung zweck-
mäßig durchzuführen sein wird.

1. Das Gaswerk Lindenhof.

Die Disposition des Merkes geht aus der umseitig beigefügten Zeichnung hervor. Das
Gaswerk kann 35000 bis 36000 cbm Gas pro Tag produzieren und sind hierfür folgende
Anlagen vorhanden:

a) Ofenhaus. Das Merk enthält zwei Ofengruppen, wovon je acht Ztück zusammen-
gebaut fink; jeder Ofen ist mit neun horizontal liegenden Betörten von 2,75 m Länge und
darunter liegendem Generator ausgestattet. Außerdem sind noch drei Gebläseöfen mit je sechs
Betörten vorhanden.

Die Ofen resp. Generatoren waren ursprünglich nach dem Zystem Tonnar gebaut,- sie
wurden jedoch im Lause der Jahre den Verhältnissen der Neuzeit entsprechend nach eigenem
Zystem umgebaut. Je zwei Ofen haben eine gemeinsame Vorlage mit verstellbaren Teer-
und Wasserabläusen und Eintauchungen. Gas, Ammoniakwasser und Teer werden in zwei
miteinander in Verbindung stehenden Bohrleitungen von je 400 mm Durchmesser nach dem
50 m entfernten Bühl- und Lkrubberhaus abgeführt. Die Bohrleitungen liegen im Boden
 
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