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Badischer Architecten- und Ingenieur-Verein / Unterrheinischer Bezirk [Hrsg.]
Mannheim und seine Bauten — Mannheim, [1906]

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https://doi.org/10.11588/diglit.26129#0676
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Dampfkessel, Speisevorrichtungen, Speisewasserreinigungen, Umformerstation.

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Kabel durch Ztromunterbrecher angeschlossen; die Ringleitung kann durch besondere Ausschalter
unterteilt werden, sodaß Abschaltungen sich ohne Betriebsunterbrechung bewirken lassen. Alle
Teile und Instrumente sind bequem zugänglich, die Leitungsführung ist zweckmäßig und in
einfacher Weise durchgesührt.

Die Dampfkessel im Resselhaus wurden von Ewald Berninghaus in Duisburg
geliefert; zurzeit sind zehn Ressel für 10 Atm. Betriebsüberdruck aufgestellt und haben die
zuerst aufgestellten sechs Ressel eine wasserberührende Heizfläche von je 250 qm mit eingebautem
Überhitzer (Zpstem Hering) von je 70 qm heizstäche, während die zuletzt aufgestellten vier Ressel
eine heizstäche von je 268 qm mit Überhitzer (Zpstem Babcock «Sc IDilcox) von je 20 qm Heiz-
fläche haben; die Überhitzung des Dampfes erfolgt bis 300" C. Die gesamte wasserberührte
Heizfläche beträgt somit 2574 qm. Jeder Ressel hat eine Rostfläche von 4,4 qm und vermag
bei normalen Betriebs- und Zugverhältnissen

normal 4000 kg Wasser,
maximal 4400 „ „

in trockenen gesättigten Dampf von 10 Atm. Überdruck zu verwandeln.

Je zwei Ressel mit den zugehörigen Überhitzern bilden eine besondere Gruppe; die
ResseleinmaiErung ist sorgfältigst unter Verwendung holzmann'scher Verblender ausgesührt. Die
Hauptabmessungen der Ressel sind:

Unterkessel: vorderer Durchmesser 2500 mm, Hinterer Durchmesser 2400 mm; ganze
Länge 6300 mm mit zwei Feuerrohren von je 1000 mm Durchmesser, welche nach hinten
auf 900 mm auslaufen.

Gberkessel: Durchmesser 2300 mm, Länge 5550 mm mit 130 Rauchrohren von 94 mm
äußerem Durchmesser und 3V4 mm Wandstärke; 16 Ztück derselben haben 7hg mm Wand-
stärke und sind mit Gewinde versehen, um als Anker zu dienen.

Die Rohrleitungen zwischen Ressel und Dampfmaschinen sind als Doppelleitungen
von je 250 mm Durchmesser ausgebildet. Jeder Dampfkessel und jede Dampfmaschine kann
an diesen Zammelleitungen mittels Ventilen einzeln angeschlossen werden; die Zammelleitung
ist außerdem so angelegt, daß jeder einzelne Teil, der zwischen einer Maschine bezw. zwischen
einer Resselgruppe und der nächsten liegt, abgeschaltet werden kann, ohne den anderen Teil
im Betrieb zu stören.

Die Zpeisevorrichtungen bestehen aus zwei Dampfspeisepumpen, jede mit einer
Leistung bis zu 35 000 Litern pro Ztunde, und sind als vierfach wirkende Worthington-
Pumpen ausgebildet.

Die Zpeisewasserreinigungen (Patent Deroeaux-Reißert) haben eine stündliche
Leistung von zusammen 36 cbm; diese Leistung ist auf zwei Zpsteme verteilt. Unterhalb dieser
Reinigungsanlage sind im Reller des Resselhauses zwei Wasserreservoirs für das gereinigte Ressel-
speisewasser aufgestellt und hat jeder Behälter ca. 28 cbm Nutzinhalt.

3) Umformer st ation. Zur Versorgung der Ztraßenbahn mit elektrischer Energie
ist im Innern der Stabt eine Umformerstation errichtet, welche den vom städt. Elektrizitäts-
werk gelieferten Drehstrom von 4000 Volt Zpannung in Gleichstrom von 550 Volt umformt.
Bezüglich der Anordnung derselben wird auf die Ausführungen unter „Ztraßenbahn" (5. 512)
verwiesen. Die hierzu erforderlichen Aufwendungen wurden durch das städtische Elektrizitäts-
werk getragen.
 
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