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Nationaltheater Mannheim [Hrsg.]
150 Jahre National-Theater Mannheim: 1779 - 1929 — Mannheim, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.20765#0007
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29. December 1793. „Felix. Op. Hiermit wurde, wegen hören sollte) die Bühne wieder geschlossen werden. Jedoch Die beiden Schauspieler Heinrich Beck und Michael Boek sind

Retirade der Deutschen aus dem Elsaß und Annäherung der 2. März wurde das Theater mit einer Rede eröfnet. Hierauf als Trauzeugen genannt. Die Witwe starb am 10. Juni 1840

Frankreicher gegen die Festung, das Theater geschlossen." die Entführung aus dem Serail. Op." im Alter von 72 Jahren).

„2. Jänner 1794 sollte Otto der Schütz zum Besten der ge- 8- APril 1794- »Die Zauberhöhle des Trophonio. Md. „Sonntags den 17. August 1794 sollte „Im Trüben ist gut
flüchteten, dürftigen Landleute, zu Wiedereröfnung der Bühne Kaufmann spielte die Ophelia, wurde verdächtig applau- fischen" gegeben werden, allein auf die mit Tages Anbruch
gegeben werden, allein wegen diesen Tag vorgefallenen diert." von Weinheim angekommene Trauerpost von dem Tode der
Plänkeleyen zwischen den Ueberrheinischen Vorposten unter- 23. Juny 1794 „starb Sartory Cassaverwalter." (Ludwig durchlauchtigsten Frau Churfürstin (Elisabeth Augusta)
blieb diese Vorstellung. 30. Jänner wurde zwar die den Sartory war 1779 von Dalberg als Agent nach Gotha ge- wurde die Bühne geschlossen bis 28. September." (Die Ge-
2. angekündigte Vorstellung Otto der Schütz wirklich ge- schickt worden und hatte dort die Engagements der Schau- mahlin Carl Theodors war im Januar nach Weinheim über-
geben und die Einnahme von 444 fl. an die Regierung über- spieler (Iffland, Beck u. a.) abgeschlossen). gesiedelt, wo sie. am 17. August verschied.)
macht; allein 3. Hornung mußte vermög churfürs'tlichen 29. Juli 1794. „Der Papagey". Jurist und Bauer. Heute Anfang Dezember 1794 erhielt die Theaterintendanz ein
Rescript (nach welchem alle unzweckdienliche Voluptuaria, spielte B e i 1 zum letztenmal." (Er starb am 13. August. Nach Reskript des Kurfürsten aus München des Inhalts, daß im
als geldzersplitternde, Luxus erregende Gegenstände einge- einer ausgestandenen Rühr traf ihn der Schlagfluß. David Falle einer Belagerung der Stadt Mannheim nicht beabsich*
stellt wurden, auch der churfürstliche jährliche Beitrag auf- Beil war seit 10. Oktober 1787 vermählt mit Luise Ziegler. tigt sei, das Theater eingehen zu lassen, und daß die kon-

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Zwei Seiten aus dem handschriftlichen Theaterrepertoire von ). D. Trinkle

traktmäßige Verbindlichkeit Seiner Durchlaucht nicht auf- Schauspielhauß war dem Eroberer Mannheims, dem K. K. zu gestatten, daß sämtliche Mitglieder sich von hier entfernen
hören solle. Dem einzelnen Personal sei es also nicht er- General Graf von Wurmser zu Ehren beleuchtet, und und auf ein Jahr auswärtige Engagements abschließen dür-
laubt, die Kontrakte nach Wohlgefallen zu brechen. Die In- Pauken und Trompeten ertönten ihm, unter lautem Vivat- fen. Außer dem laufenden Monat Juli sollten noch die
tendanz sei schon ermächtigt, zum benötigten Unterhalt die rufen, bei seinem Eintritt in die Loge."' Gagen für August und September ausbezahlt werden. Nur
erforderlichen Gelder aufzunehmen.) — 31. März 1796. „Wurde die Bühne geschlossen, wegen dem die Mitglieder Herr und Mad. Beck, Koch, Jagemann, Opitz
Am 23. December wurden die Lustspiele „Die Eifer- Absterben Sr. Durchlaucht der regierenden Herzogin von und Walter unterschrieben den Revers und verließen Mann-
süchtigen" und „Die beiden Billets" aufgeführt. „Weil in der Zweibrücken bis den 3. April." heim. Die andern nahmen den Licentiat Woestenrath zu
Nacht vom 23. bis 24. und Nachmittags 4 Uhr Mannheim von );io. July 1796 Die Geschwister vom Lande. Mit dieser illrem Sachwalter und beriefen sich auf ihre Kontrakte. End-
den Franzosen bombardiert wurde, blieb das Theater ge- Vorstellung wurde die Bühne (wegen stärkerer Annäherung lich wurde auf Verlangen der kaiserlichen Garnison die
schlössen bis 1. Jänner 1795. Klara von Hoheneiches Abon- der Franzosen auf dem rechten Rheinufer, sowohl von Kehl Bünne wieder eröffnet am 24. Juli.)

nement suspendiert für Unvermögende, welche durch das als gegen Frankfurt am Main) wieder geschlossen." (Die In- 27. November 1796. „Heute kam die Nachricht hier an,

Bombardement gelitten haben. 350 fl." tendanz beschloß, das Theater auf ein Jahr zu schließen und daß H. Iffland sich in Berlin engagiert hätte." (Während

„7. Hornung 1795 .starb M d. N i c o 1 a" an der Auszehrung. der Kriegsunruhen hatte Iffland das Mannheimer Theater kon-

(Am 10. wurde sie auf dem lutherischen Friedhof begraben; sie traktbrüchig verlassen. Am 16. November wurde er zum

war 28% Jahre alt. Gotter in Gotha hatte sie in einem Briefe ^fflMBEMMM^^Hi" Direktor des Kgl. Schauspielhauses in Berlin ernannt),

an Dalberg vom 30. Oktober 1784 empfohlen. Sie war eine 18. Jänner 1797. „Der Genius der Zeit. Von Herrn Römer

geborene Kirchhöfer, ihr Gemahl Peter Nicola war Musikus • , [ ::.Wm verfertigt — bovin Eingang Sr. Königl. Hoheit des Erzher-

am kurfürstlichen Nationaltheater.) zogs Karl. Hierauf Die Danaiden. Op."

28. März bis 11. April „Osterferien und Trauer wegen 20. Hornung 1797. Kamen H. und Md. Beck wieder zu>
dem Absterben Sr. Herzoglichen Durchlaucht von Zwei- rück, nachdem sie seit dem Juli v. Jahres abwesend waren,
brücken." (Herzog Carl starb am 1. April in Mannheim). W ~- ' ~ ~ 'lM 1. März. Uebernahm H. B ec k die Regie und das bisher

15. September 1795. „Die Strelizen. Mit dieser Vor- bestandene Triumvirat wurde, mit Zugab des H. Kirch-
stellung wurde die Bühne wieder geschlossen, weil die Frah» hoeffers, in einen zeitlichen Ausschuß umgeschaffen."
zosen die Stadt aufforderten. Die Hälfte des Theater-Per- April 1797. „N e ue Th e a t e r - Ge s et ze. 8.—16. April,
sonalis flüchtete wegen bedrohtem Bombardement. Allein in Osterferien."

der Nacht vom 19. zum 20. kam eine Capitulation zwischen ! „.; . . ^ /-;'•„„ „•__. __A- . „

, -,. • , „. . , , , c, , < _^H^K *>} 24. August. ..Das Gewissen. Abonnement suspendiert zu

dem Minister von Oberndorf und den Franzosen zu Stande, ■ . „ °, , ,T7 . -Ii A

.. ,nm ' einem Fond für Wittwen und Waisen unvermögender Mit-

vermöge welcher die sämtlichen deutschen Trouppen aus- ;I§ ,. , , „, . u .. . OD. „ orv T, S. ,__„

• u ■ j j- u„ * a -1___i ■ _ n* glieder des Theaters bestimmt, = 384 fl. 30 Kr. Einnahm.

ziehen und die Festung den Franzosen uberlassen mußten. Is 6

Die zurückgebliebenen Mitglieder waren: Mad. Ritter, Beck, ; ti—f 30. August. „Ging H. E p p heimlich fort

Müller; Mlle Witthoefft, Marconi d. ä., Marconi d. j., Jage- I 28. September. Heute kam H. E p p wieder, erhielt aber

mann, Opiz, Nicola; Herren Beck, Müller, Meyer, Walter, seinen Abschied."

Gern, Kirchhöffer, Backhaus, Leonhard, Mehlbrey, Kayser, 27. November 1797. „Der taube Liebhaber. Töffel u.

Trinkle. Dorchen. Op. Die heutige Einnahme war zum Vortheil des

Folgende Vorstellungen wurden für die Franzosen ge- ß sein Jubelfest 50jähriger theatralischer Dienste feyernden

gehen: v '%^^«yKHSSP^. Jr Herrn Kirchhöf er. Er spielte in der Operette den Georg

27 September. Die Entführung aus dem Serail. Op. ...... . - <4r Weiher." (Neben der Einnahme von 333 fl. wurden ihm aus

29. Die Qebereilung. Die beiden Savoyarden. Op. B; ......... „Mfi^ der Theaterkasse 20 Dukaten und von Dalberg ein Geschenk

Ende des 16 Theater-Jahrs" von ^0 fl. eingehändigt. Johann Georg Kirchhöfer war

29. October 1795. „Die 2 Billets. Die 2 Savoyarden. Op. , ,x ■ . . ... Schauspieler und Dekorateur. Er starb am 13. Januar 1804.)

Diese Operette konnte nicht zu Ende gespielt werden. Ein ! C ['.• ! V~V > i 25. Jaenner 1798. „Der Jurist u. der Bauer. Medea.

sehr heftiger Angriff, der fast bis an die Thore vorge- m. M Medea konnte nicht ganz gegeben werden. Die Franzosen

drungenen kaiserlichen Krieger und eine fürchterliche Kano- . forderten die R h e i n - S ch a n z e a u f, und gaben 2 Stunden

nade von allen Batterien unterbrachen die Vorstellung in der Bedenkzeit. — Auf diesseitige Weigerung (bis auf eingelangte

Arie des Barons. Alles verließ in einem ängstlichen Gewühl . ordre) begann nach 7 Uhr der Angriff. Klein Gewehr- und

das Schauspielhauß, und es wurde nicht mehr geöffnet. Die Kanonen Feuer trieb die mehrsten Zuschauer aus dem

Belagerung Mannheims begann nun, und der Keller des ,''•-"( Schauspielhause. Mehrere Haubiz-Granaten fielen in die

Schauspielhaußes wurde, nebst vielen Andern, der Zu- Stadt. Endlich wurde die Schanze von den Franzosen er«

fluchtsort der geängstigsten Einwohner bis den 22. November obert."

als den Tag, an dem die Franzosen den Siegern die Stadt mit _ " _ 28. October 1798. „Doktor Tonuccio wurde ausge-

Capitulation übergaben. pfiffen."

Die ausgesperrten Mitglieder kamen nun auch wieder an; JOHANN JACOB 2J; December 1798- »WeSen großer Kälte kein Schau-
Herr Epp, Herr Koch und seine Mlle Tochter ausgenommen. „ DDAwnR5 spiel."

Jener liegt noch in München krank, und dieser ging auf eine ^ 1A.JN KKAIN DriS 17_ Februar 1799. „Selbstbeherrschung." Schluß der

unartige Art mit seiner Tochter auf Reisen, von welchen Er geboren 1738 in Stettin, Schauspieler in Dresden, wurde Bühne, wegen den 16. dieses erfolgten. Todes-fall Sr. Churf.

noch nicht zurück ist." 1779 mit seiner Frau Esther Charlotte und seiner Durchl. Carl Theodor."

6. December 1795. „Klara von Hocheneichen". Als die Tochter Minna nach Mannheim engagiert, war 1785 2. März 1799 „rückten die Franzosen hier ein. Aufge-

erste Vorstellung für die Kaiserliche K: Garnison. Das bis 1786 Theaterdirektor in Hamburg, f 1799. hobene Trauer. Eröffnung der Bühne den 10. „Die Entfüh-

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