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Nationaltheater Mannheim [Hrsg.]
150 Jahre National-Theater Mannheim: 1779 - 1929 — Mannheim, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.20765#0014
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Die ersten Mannheimer Wagneraufführungen

TaiinfläuSer 1855 Bühne) als Heinrich, Joseph Schlösser als Lohengrin, geübt und fleißig studiert, war eine durchaus gelungene, der

Marie D e e t z als Elsa, CarlStepan als Telramund, Erfolg in allen Teilen ein glänzender.
Am 15. Juli 1855 ging in Mannheim zum ersten Male Wag- n u - ■• n . k . _ _ , /->_,_„ j „ .„ . . . . , , „ . .,

„.„ Tin ,,„„ u ■ % r>- tj w tn j ^nristina Kern als Ortrud. Das Werk eines Meisters, das der Kritik seit Jahr und

ners „lannhauser in Scene. Die Hauptdarsteller waren der n« n,. w xr„fri m u ■ t i« -„ .

" •• i i t i f t w o ui •• Das von Dr. W. Koffka geleitete „Mannheimer Journal" Tag den ausreichendsten Stoff geliefert, läßt sich in einer

Bassist U liertzsch als Landgrat, .1 o s e p h S c h 1 o s = brachte acht Tage vor der Aufführung die Notiz: „Das Per- kurzen Tagesanzeige weder durchsprechen noch gebührend
ser (seit 19. April 1851 hier) als lannhauser, Carl Ste- sonal der hiesigen Oper ist gegenwärtig anhaltend mit den beurteilen. Hier ist nur der wahrhaft glänzende Erfolg zu
p an als Wolfram,^Caroline Prucin er als Elisabeth Proben zum „Lohengrin" beschäftigt. Die Ausstattung der verzeichnen. Die Schönheit der Wagnerschen Musik tritt in
und Christina Kern als Venus Einige Tage vorher 0per an Costümen wird hier so glänzend sein, wie bisher keinem seiner Werke so triumphierend hervor, wie in den
brachte das „Mannheimer Journal folgende Notiz: noch an keinem 0rte. wo diese gegeben wurde So versichern Meistersingern. Der instrumentale Teil gewinnt von Takt zu

uns competente Beurtheiler, welche, die 'hiesigen Vorberei-
tungen dazu kennen."

Die Theater-Anzeige kündigte an: „Sonntag, den
9. Januar, bei aufgehobenem Abonnement, zum ersten Male:
„Lohengrin". Große romantische, Oper in 3 Acten von
Richard Wagner. Anfang halb 6 Uhr. Logen- und
Sperrsitzverkauf an Abonnenten, Samstag, den 8. Januar,
Vormittags von 9 bis 12 Uhr."

Welchen Erfolg diese Aufführung hatte, erfahren wir
aus der Zeitung nicht.

Meistersinger 1869

Einen ausführlichen Bericht finden wir über die Erstauf-
führung der „Meistersinger von Nürnberg" am 5. März 1869
in den beiden damaligen Mannheimer Zeitungen: „Mann-
heimer Journal" (jetzt „Neue Mannheimer Zeitung")
und in der „Neuen Badischen Landeszeitung". Wir lesen:
„Wagners Meistersinger von Nürnberg, vielbesprochen und
mit Spannung erwartet, gingen gestern Abend zum ersten
Male über die hiesige Bühne. Die Vorstellung, wohl ein-

FRITZ VOGELSTROM__ WALTER GÜNTHER-BRAUN

Sänger am Nationaltheater von 1903 bis 1912. Sänger gm Nationa(theater von 1912 bis 1Q20.

„Bis kommenden Sonntag, den 15. d. M., wird Richard

Takt und erreicht im zweiten Akte in der großen Scene

W a g n e r's Tonschöpfung T a n n h ä u s e r in entsprechender -flHHk , c , , ,-, „ , , , ...

° ■ 1 zwischen Sachs und Eva eine Bedeutung, welche die Sanger

Pracht an Decorationen und Kostümen nun auch über die ' «f *wflP «• * ,.„. -k- t .. .

*gHr last vergessen laßt. Die Instrumentirung ist dabei eine so

hiesige Bühne gehen. Die Aufführung der Wagner'schen ., , ., , n , c~ui n * r> r • j-

ö & & & wirksamdiarmonische, daß das Gefühl vollster Befriedigung

Opern ist für .Ii.- Bühnen der Kunstgeschichte gegenüber zur BPL vorherrschend isl

Pflicht geworden, denn epochemachend sind sie in derselben, ^ ttfn9HHHHi

mag man in ihrem Verfasser auch mehr den Deformator als * " Der vokale TeiL charakteristisch in den einzelnen Figuren
den Reformator der Oper erblicken wollen. Schon um des- vertreten, entwickelt im zweiten und dritten Akte eine, herr-
willen ist es von hohem Interesse, durch Selbstprüfung einen liche FolSe sangbarer Melodien, von denen das Lied Stol-
selbständigen Standpunkt gewinnen zu können in der mit zln§s wirklich ein Meisterlied ist.

gleicher Heftigkeit fortgesetzten Kunststreitsache für und ■*^****~>' W Jk Die orchestrale Ausführung war, wie von unserem be-

gegen Wagner; und das Verlangen nach einem eigenen .Jft^ währten Orchester nur zu erwarten, trotz der großen

Urtheile wird der Theaterkasse durch Aufführung des -Äj^ Schwierigkeiten, ausgezeichnet

„Tannhäuser" jedenfalls gute Einnahmen verschaffen." JM ft| Der wiederholte Hervorruf L a c h n e r s nach dem zwei-

Die Thealer-Anzeige lautete: ^^■flj ten Akte galt dem einzigen Dirigenten für die vollendete Ein-

„Sonntag den 15. Juli, zum ersten Male: „Tannhäuser f ,|LjHH| studierung, wohl aber auch dein Orchester, das eine solche

und der Sängerkrieg auf der Wartburg". Große romantische M Ä«P^ • Ausführung ermöglicht.

Oper in drei Akten, von Richard Wagner. Anfang - Die Darsteller und Sänger verdienen ebenfalls alles Lob.

halb 6 Uhr, Kasseneröffnung Uhr." In Spiel und Gesang ging für eine erste Aufführung alles

Das war alles, was die Leser des Journals über dieses über Erwarten und zur Befriedigung aller billigen Wünsche,

epochemachende Werk erfuhren. Theaterkritiken brachte FELIX WEINGARTNER D6F Beifa11' den einzelnen gespendet, galt allen; der Hervor-

diese Tageszeitung (sie war die einzige hier) in jener ruf der Ausgezeichnetsten ehrte alle. Herr Schlösser

Zeit noch nicht. Nur selten kam eine kurze-Notiz, wie z. B. Erster Kapellmeister am Nationaltheater (Stolzing) erhielt mit Recht den Kranz.

Ende Juni 1855, wo berichtet wird, daß das Theater sich seit von 1889 ,s 18 Die Inscenirung der 0per, ein Werk unseres verdienst-
einigen Tagen eines starken Besuches erfreut durch die Gast- vollen Oberregisseurs, Herrn Dr. Werther, und namentlich

riarstplliinffen der snanischen Tänzerin Sennora Peuits de In alter Anhänglichkeit wünsche ich dem Mann' ,. , , iiB , , ... . , .

uarsienungen aer spaniscnen ranzenn aeunoi a r e p i i a u e . » . .. die Massenbewegungen wie die Tanzscene des dritten Aktes,

C\ l i v q A\a nn Hpn »wpi lptytpn AhpnHpn rpich mit Krän7Pn heimer Nationaltheater ein schönes Jubilaumstest .

U11 v a, <Ue an den zwei letzten Aüenden reich mit Kränzen . ■ : 7„ir„„ft durch Herrn P i c h 1 e r arrangiert, verdienten alle Aner-
begrüßt wurde. L. G. und eine «»«^»«e AuKunrt. kennung.

Und um niemand zu vergessen, der zu dem Gelingen des
schwierigen Werkes beigetragen, sei hier des bescheidensten
Künstlers, der die schönen Dekorationen und die malerischen

Lohengrin 1859

Wagners „Lohengrin" wurde am 9. Januar 1859 zum S~ J ^ yS1^ K t—7 7

ersten Male aufgeführt und zwar mit folgender Besetzung: ( i/^ff £^^4T^2äk./?/Z?*'*fjäJ!ß*

G o 11 f r i e d B e c k e r (1858 bis 1868 Mitglied der hiesigen \=^>UJ&^^&tMW 9/%4d^ . Effekte geschaffen, des Herrn K ü h n, um so mehr gedacht.

Das Nationaltheaterorchester, das 1929 das 150jährige Jubiläum seiner Gründung feiert.

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