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Mays, Albert; Universität Heidelberg [Contr.]
Erklärendes Verzeichniss der vormals Gräflich von Graimberg'schen jetzt städtischen Kunst- & Alterthümersammlung zur Geschichte Heidelbergs und der Pfalz im Friedrichsbau des Heidelberger Schlosses: Festgabe zum fünfhundertjährigen Jubiläum der Universität Heidelberg — Heidelberg: in Commission bei Gustav Koester, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.66628#0046

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Sein Standbild befindet sich an der Fa^ade des Friedrichsbaues No. 6.
Unter ihm wurde die Heiliggeistkirche und der nach ihm benannte Rup-
rechtsbau auf dem Schlosse erbaut.
411. Ludwig III. der Bärtige, Kurfürst von 1410—1436.
Altarthüre mit Doppelgemälde.
Auf der einen Fläche ist der Kürfürst im Reisekleide mit Gefolge
im Jahr 1427 aus dem gelobten Lande heimkehrend, nebst seiner hoch-
schwangeren zweiten Gemahlin Mathilde von Savoyen und deren Frauen,
zwischen ihnen das Bild des Gekreuzigten, auf der andern dessen jüngster
Sohn, Pfalzgraf Herzog Ruprecht, später Erzbischof und Kurfürst von
Köln, in voller Rüstung knieend, dargestellt.
Wahrscheinlich wurde das Bild auf Veranlassung des letzteren, zum
Dank für die glückliche Rückkehr seines Vaters und seine eigene glück-
liche Geburt gefertigt.
Dasselbe ist im Jahr 1445 von einem unbekannten Meister gemalt
und eines der merkwürdigsten Stücke der Sammlung.
Dieser Kurfürst brachte den auf dem Konstanzer Concil abgesetzten
Papst Johann XXIII., nach Heidelberg, wo derselbe in einem noch vor-
handenen Zimmer des „alten Baues“ längere Zeit gefangen sass.
Die erste Gemahlin des Kurfürsten war Blanka, Tochter König Hein-
richs IV. von England, von der jener selbst sagte: „fulget in ea nedum
Anglicana sed angelica figura praeelecta“.
412. Mechthilde, Pfalzgräfin, Tochter des vorigen, Gemahlin des
Grafen Ludwig II. von Württemberg, und dann des Erzherzogs Albert VI.
von Oestreich; gestorben zu Heidelberg 1482, begraben in Tübingen.
Als grosse Freundin der Wisssnshaften soll diese Fürstin ihren
ersten Gemahl zur Gründung der Universität Tübingen, ihren zweiten
zur Gründung der Universität Freiburg veranlasst haben, daher ein
älterer Dichter auf sie die Grabschrift verfasste:
„Hier liegt die Mutter aller Schul’,
der freien Künste edler Buhl.“
413 Ludwig IV. der Sanftmüthige, Kurfürst 1436—-1449, Sohn
von No. 414.
414. Margaretha von Savoyen, Gemahlin des letzteren, Tochter
des Herzogs Amadeus VIII. von Savoyen, nachmaligen Papstes Felix V.
(d. h. vom Concil in Basel gewählten Gegenpapstes gegen den abgesetzten
Eugen IV.)
415. Dorothea, von Brandenburg, Gemahlin Christophs III., Königs
von Dänemark, Schweden und Norwegen, (1439—1448) eines gebornen
Pfalzgrafen und Enkels des Kaiser Ruprecht.
 
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