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Mays, Albert; Universität Heidelberg [Mitarb.]
Erklärendes Verzeichniss der vormals Gräflich von Graimberg'schen jetzt städtischen Kunst- & Alterthümersammlung zur Geschichte Heidelbergs und der Pfalz im Friedrichsbau des Heidelberger Schlosses: Festgabe zum fünfhundertjährigen Jubiläum der Universität Heidelberg — Heidelberg: in Commission bei Gustav Koester, 1886

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.66628#0125

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109

F. Waffen und Rüstungsstücke.
An der Eingangs treppe,
1033. Elf eiserne Böller von verschiedenen Grössen.
Dieselben wurden im Jahr 1860 bei Herstellung der Sophienstrasse
zu Heidelberg an der Stelle gefunden, wo ehemals das Speyerer Thor
(nahe bei der heutigen Leimbach’schen Apotheke) gestanden war; und
sind ohne Zweifel im Jahr 1688 bei Eroberung der Stadt durch die
Franzosen von der Stadtmauer herunter geworfen worden.

IV. Saal.
Glaskasten:
1031. Ein um das Jahr 1840 im Bett des Neckars gefundenes
Schwert.
Dasselbe hat eine durch Oxidation gebildete Umhüllung von Kiesel-
steinen und muss hiernach viele Jahrhunderte lang im Wasser gelegen sein.
1035. Ein ähnlich beschaffenes grosses Messer, vielleicht ein Fränki-
sches Scramasax, ebenfalls im Neckarbett gefunden.
Am Durchgang zwischen Saal IV und V:
1036. Vier Armbrüste zum Steinschleudern und ein soge-
nannter Kriegsflegel. (Vergleiche Demmin, Waffenkunde, Seite 445.
Schulz, das höfische Leben zur Zeit der Minnesänger, Seite 161—183.)
1037. Eine Bickelhaube mit mehrfachen Rippen und Schienen,
nach Graimberg und Legers Zeugniss (1838) im Jahr 1800 in der Ebene
bei Mannheim gefunden.
1038. Eine Bickelhaube von einfacherer Arbeit, nach obigem
Zeugniss, im Jahr 1804, am östlichen Abhang unterhalb des Schlosses
gefunden.
1039. Eine Streitaxt, reich geäzt mit Trophäen,Ornamenten und
der Inschrift: „Hans von Stauf“ auf der einen und A. D. 1510“ auf der
anderen Seite.
1040. Eine Streitaxt mit eingeäzten Ranken-Ornamenten, und der
Inschrift: „S. P. Q. R.“ auf der einen und ,,D. 1516“ auf der anderen
Seite.
(Die Anfangsbuchstaben der Worte „Senatus Populusque Romanus“
waren im alten Rom auf Denkmälern und sonstigen Gegenständen zur
Bezeichnung derselben als vom Staate herrührend oder demselben zuge-
hörig in Hebung. In der Renaissance-Zeit wurde diese Inschrift vielfach
 
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