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III. Saal.
St einzenggefässe.
879. Glaskasten:
Vier hohe Krüge (Humpen), sogenannte Siegburger Schnellen,
mit alttestamentarischen und christlichen Darstellungen in Relief, je zwei
einander gleich, die ersteren mit der Jahreszahl 1568.
Diese Krüge wurden nebst anderen Gegenständen im Anfang dieses
Jahrhunderts bei dem Abbruch eines Hauses in Walldürn im Unterbau
gefunden.
Drei niedrigere Krüge gleicher Art. Auf einem dieser Krüge be-
finden sich die Gestalten mehrerer Planetengötter (vergleiche die Bemerkung
zu den Krügen in Saal IV. No. 880), nebst dem kurfürstlich-pfälzischen
Wappen, zu dessen beiden Seiten sich das kaiserliche und das kurfürst-
lich Brandenburgische befinden, und der Jahreszahl 1593. Hiernach
mag dieser Humpen wohl zum Genuss des Weines aus dem im Jahr
1591 neu erbauten ersten grossen Fass gedient haben.
Ein bauchiger Deckelkrug mit dem Wappen des Anselm Franz
von Ingelheim, Erzbischofs und Kurfürsten von Mainz, 1680.
IV. Saal.
880. Glaskasten:
Krüge (Humpen) wahrscheinlich aus der im 16. Jahrhundert zu
Creussen bei Bayreuth bestanden habenden Töpferei.
Drei sogenannte Planetenkrüge.
Die Gestalten der sieben Planeten, welche diese Krüge zieren, geben
ihnen hier, angesichts des Otto-Heinrichs-Baues, ein besonderes
Interesse, denn auch dieser ist in seinen oberen Stockwerken mit den-
selben Gestalten, in lebensgrossen Statuen, geschmückt. Es
sind dieses die sogenannten sieben alten Planeten, welche bis auf Coper-
nikus als die bedeutendsten Weltkörper gelten, Sol, Luna, Jupiter, Saturn,
Mars, Venus und Merkur. Dichter und Künstler, vom Alterthum bis in
das 17. Jahrhundert, haben mittelst ihrer die himmlischen Mächte darge-
stellt, welche die Schicksale der Menschen beherrschen. In Dante’s Para-
dies, 2 bis 18. Gesang, führt ihn Beatrice durch die Himmel dieser sieben
Planeten; ihre berühmteste bildliche Darstellung aber rührt von Raphael
in S. Maria del Popolo zu Rom her. Ausserdem wurden sie in plasti-
schen, malerischen und graphischen Darstellungen bis herab zu den Ofen-
III. Saal.
St einzenggefässe.
879. Glaskasten:
Vier hohe Krüge (Humpen), sogenannte Siegburger Schnellen,
mit alttestamentarischen und christlichen Darstellungen in Relief, je zwei
einander gleich, die ersteren mit der Jahreszahl 1568.
Diese Krüge wurden nebst anderen Gegenständen im Anfang dieses
Jahrhunderts bei dem Abbruch eines Hauses in Walldürn im Unterbau
gefunden.
Drei niedrigere Krüge gleicher Art. Auf einem dieser Krüge be-
finden sich die Gestalten mehrerer Planetengötter (vergleiche die Bemerkung
zu den Krügen in Saal IV. No. 880), nebst dem kurfürstlich-pfälzischen
Wappen, zu dessen beiden Seiten sich das kaiserliche und das kurfürst-
lich Brandenburgische befinden, und der Jahreszahl 1593. Hiernach
mag dieser Humpen wohl zum Genuss des Weines aus dem im Jahr
1591 neu erbauten ersten grossen Fass gedient haben.
Ein bauchiger Deckelkrug mit dem Wappen des Anselm Franz
von Ingelheim, Erzbischofs und Kurfürsten von Mainz, 1680.
IV. Saal.
880. Glaskasten:
Krüge (Humpen) wahrscheinlich aus der im 16. Jahrhundert zu
Creussen bei Bayreuth bestanden habenden Töpferei.
Drei sogenannte Planetenkrüge.
Die Gestalten der sieben Planeten, welche diese Krüge zieren, geben
ihnen hier, angesichts des Otto-Heinrichs-Baues, ein besonderes
Interesse, denn auch dieser ist in seinen oberen Stockwerken mit den-
selben Gestalten, in lebensgrossen Statuen, geschmückt. Es
sind dieses die sogenannten sieben alten Planeten, welche bis auf Coper-
nikus als die bedeutendsten Weltkörper gelten, Sol, Luna, Jupiter, Saturn,
Mars, Venus und Merkur. Dichter und Künstler, vom Alterthum bis in
das 17. Jahrhundert, haben mittelst ihrer die himmlischen Mächte darge-
stellt, welche die Schicksale der Menschen beherrschen. In Dante’s Para-
dies, 2 bis 18. Gesang, führt ihn Beatrice durch die Himmel dieser sieben
Planeten; ihre berühmteste bildliche Darstellung aber rührt von Raphael
in S. Maria del Popolo zu Rom her. Ausserdem wurden sie in plasti-
schen, malerischen und graphischen Darstellungen bis herab zu den Ofen-