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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 7.1964

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Nr. 1
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Weitzel, Karl Ludwig: 10 Jahre "Alindethra"
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Bornemann, Eduard: Ein dialektisches Kolloquium in Gent
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https://doi.org/10.11588/diglit.33066#0003
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10 Jaiire „ALINDETHRA“

Der durch seine Sprachzeitschriften bekannte Beacon-Verlag in Bad Dürkheim gibt
seit 1954 neben dem lateinischen „TIRO“ auch die altgriechische Zeitschrift „ALIN-
DETHRA“ heraus. Allen Schwarzsehern zum Trotz konnte dieses Blatt im September
1963 mit einer Jubiläumsnummer den zehnten Jahrgang beginnen. Wer die vorliegen-
den neun Jahrgänge durchblättert, wird über die Reichhaltigkeit des Inhaltes erstaunt
sein. Und die Vorschau, die in der Jubiläumsnummer über die weiteren Pläne der
Redaktion gegeben wird, beweist, daß es auf viele Jahre hinaus an interessantem
Material nicht fehlen wird.

Leider hat aber der ständige Rückgang der Griechisch-Studien in den letzten Jahren
die Abonnentenzahl nicht in dem Maß ansteigen lassen, wie es zur wirtschaftlichen
Sicherung der Zeitschrift nötig gewesen wäre. Gerade jetzt, zu Beginn des zehnten
Jahrganges mußte der Verlag ernsthaft erwägen, ob er die Zeitschrift nicht aufgeben
soll. Damit wäre das Altgriechische als ordentliche Schulsprache auf dem Teilgebiet
der Sprachzeitschriften eliminiert worden.

Eine altgriechische Zeitschrift kann man nicht „kindertümlich“ gestalten. Deshalb
kommen als Schülerabonnenten nur Oberstufenschüler in Frage. Diese Einschränkung
hat aber den Vorteil, daß die Zeitschrift auch für Lehrer und Liebhaber durchaus
lesenswert ist. (Es ist übrigens die einzige altgriechische Zeitschrifl, die es gibt und die
es je gab auf der Welt!) Nur ein erheblicher Zuwachs an Dauerabonnenten aus Lehrer-
und Liebhaberkreisen kann den Fortbestand des Blattes garantieren. Versagen sich
diese, dann wird der Verlag auf die Dauer nicht in der Lage sein, die Zeitschrift zu
halten. Das wäre sehr schade. Der Bezugspreis - 0,30 DM pro Heft — dürfte für nie-
mand ein Hindernis sein, dieser guten Sache materiell (und geistig!) beizustehen. Da die
gesamte Gräzität bis zum Neugriechischen hin berücksichtigt wird, kann von der
„ALINDETHRA“ durchaus eine Belebung und Aktualisierung des Griechischunter-
richtes ausgehen. Die reizenden Worträtsel von Professor Schmied (Klagenfurt) können
auch schon auf der Mittelstufe zur Festigung und Erweiterung des Wortschatzes ver-
wendet werden.

Im Grußwort, das Professor Dirlmeier (Heidelberg) für die Jubiläumsnummer
geschrieben hat, heißt es: „Vielleicht ist der Tag nicht sehr ferne, an dem der euro-
päische Mensch nicht mehr damit zufrieden ist, nur das zu könnnen, was alle biederen
Erdenbürger können, nämlich Autofahren und Geld verdienen. Vielleicht lockt ihn
dann das, was nur wenige können, unter anderem zum Beispiel Griechisch. . . . Die
,ALINDETHRA‘, eine der kleinen Kostbarkeiten in unserem Kulturleben, ist in diesem
Sinne ein Blatt der Zukunft, und die Männer, die es gestalten, haben vorausgedacht.

. . . Möge die ,ALINDETHRA‘ auch weiterhin von ihren Lesern als kleiner demo-
kratischer Adelsbrief empfunden werden!“

Karl Ludwig Weitzel, Waldshut

Ein dialektisches Kolloquium in Gent

In einem „Colloque pour l’etude des problemes de la didactique du grec et du
latin dans les pays de la communaute europeenne“ hatte für die Zeit vom 17.-21. De-
zember 1963 im Namen der staatlichen Universität Gent Professor R. L. Plancke ein-
geladen. Erschienen waren etwa 150 Unterrichtspraktiker und Universitätsprofessoren
aus 8 europäischen Ländern, vorwiegend natürlich Belgier (Deutsche nur 7). Wie bei
den meisten Kongressen dieser Art war besonders erfreulich die Möglichkeit zu per-

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