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man ihn Pillis oder Pilcorn, und man bezahlt ihn dort, zur Benutzung als eine vorzügliche Graupe, so
theuer wie den Weizen; an einigen Orten wird er zum Bierbrauen und in Schottland häufig zum Brod-
backen vernutzt. Man hat in Deutschland mehrere Anbau-Versuche mit dem nackten Hafer gemacht,
allein da man ihn gegen alle andere Getreide nicht lohnend fand, und zudem noch geringes und wenig
Stroh lieferte, so hat man den Anbau desselben wieder aufgegeben.
Ein Maischen Samen vom Jahrgang 1823, wog 1 Pfund 8 Loth Köln. Markgew.

17. Avena fatua. Flughafer.
Die Bispe ausgebreitet. Die Aehrchen 2- bis 3 blüthig. Die Blumenspelzen halb so lang als die
Kelchspelzen, bartig und gegrannt. Der Samen von den Blumenspelzen fest umschlossen, und blofe
künstlich von denselben lösbar.
C Glumella susca, barbata, aristata.
\ Blumenspelze braun, bartig, gegrannt.
F1 u g h a s e r.
Avena fatua. Lin. spec. plant. I. pag. n8, = Lamarck. Encyc. meth. pag. 33i. z= Host. Gram, austr. IL Tab. SB. —
Persoon sjnop. I. pag. xoo. = Gmelin Flor. Bad. I. p. iS$. = De Cand Flor. Franc. III. pag. 35. = Kerner Abbild, all. oek.
Pssanz. I. PI. 5 6. = Roem. et Schult. II. pag. 669. = Seringe mel. bot. pag. 162. = Dierbach Flor. Heidelb. pag. 32.
Avena silvestre pelosa. Arduin in Saggi scient. letter. Acad. d. Padova. II. pag. 108.
Deut. Wildhaser. Windhafer. Gauchhafer. Taubhafer. Mäusehafer. Wilder Hafer. Bruchhafer. Risfen. Rispen.
Franz. Avoine follete. Folie avoine. Ayerpn. Avron. Civade. Avoine sauvage.
Ital. Egilopo. Avena selvatica.
Engl. Oat grass. Bearded. Wild Oats.
Tab. XV. Fig. A. Bispe. a. 1. Kelchspelze. 2. Samen. 3. Querdurchschnitt des Samens.
Halm 3 bis 5 Fufe hoch, 2- bis 3gliedrig, dick, hohl und gelb. Blätter 10 bis 12 Zoll lang,
Vi bis % Zoll breit. Rispe sehr ausgebreitet, \ Fuls hoch und 6 Zoll breit, nach einer Seite gerichtet.
Aehrchen sehr ausgebreitet, 1 Zoll lang, oben % Zoll breit, 2sämig, 2grannig. Kelchspelze
ausgeblasen, zugespitzt, dünnhäutig, mit 9 parallellaufenden Linien versehen. Blumenspelze mit
dem Samen verwachsen, braun, bartig, die Mitte des Bückens mit einer geknieten, nach unten gewun-
denen und nach oben spitz zulaufenden Granne versehen. Samen länglich oval, durchaus mit seinen
Haaren überdeckt.
Das Vaterland des Flughafers ist Deutschland und Frankreich, er kommt dort meist unter andern
Getreiden und Feldgewächsen als Unkraut vor, und wird sich niemals lohnend kultiviren lassen.
Die Pflanze ist ebenfalls wie andere Haserarten einjährig.
Ein Mäfechen Samen vom Jahrgang 1823, wog 18 Loth Köln. Markgew.

18. Avena strigosa. Sandhafer.
Die Bispe nach einer Seite zusammengezogen. Aehrchen 2blüthig, 2grannig, 2sämig, \ Zoll
lang, oben Vk Zoll breit. Die Blumenspelzen den Samen fest umschliessend, aus dem Rücken ge-
grannt und glatt.
c Glumella susca, aristata.
\ Blumenspelze braun, gegrannt.
Sandhafer.
Avena nervosa. Lamarck. Encyc. meth. Suppl. I. pag. 542. Avena strigosa. Host. Gram, austr. II. Tab. 56. = De Cand.
Flor. Franc. III. pag. 40. p= Persoon Synop. I. pag. 100. == Gmelin Flor. Bad. I. pag. 251. Dierbacli Flor. Heidelb. pag. 3i.
Danthonia strigosa. Pall. d. Beauv. nach Roem. et Schult. II. pag. 6g 1.
Deut. Rauhhaser. Purrhaser. Gestreister Haser. Grauhaser.
Franz. Avoine nude. Avoine strigeuse. Avoine nerveuse.
 
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