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X. Polygonum. Buchweizen *).
Der Kelch kreiseisörmig, gesärbt, 5mal getheilt, bleibend; die Einschnitte eyrund, stumps. Die
Blumenkrone sehlend. Staubsäden 6 bis 9, zum östern aber 8. Der Fruchtknoten dreyeckig. Staub-
wege 3. Der Samen dreyeckig, spitz, von dem Reich unten umschlossen **).
26. Polygonum Fagopyrum. Gemeiner Buchweizen.
Der Stengel ausrecht, oben ästig. Der Kelch weife. Der Samen dreyeckig, glatt; die Ecken ganz gleich.
Polygonum Fagopyrum. Lin. spec. plant. I. pag. 52 2. = Lamarck Encyc. meth. VI. pag. 1 53. = Persoon Synop. I. p. 441.
Gmelin Flor. Bad. II. pag. 181. — Thaer Ratlonel. Landw. IV. pag. i3i. — De Cand. Flor. Franc. III. pag. 370. = Kerner
Abbild, all. oek. Pssanz. IV. PI. 347. = Seringe mel. bot. pag. 227. = Dierbach Flor. Heidelb. pag. 110. — Wagini Anb. d.
Getreid. pag. 144. = Burger Lehrb. d. Landw. II. pag. 89. = Trautmann Landwirthschastsl. II. pag. 3i.
Deut. Heidekorn. Heide. Heidel. Gemeines Heidenkorn. Haidekorn.
Franz. Renouee Sarazin. .BU noir. Sarazin. Carabin. Sarrasine.
Tab. XX. ^ig. B. c. 1. Kelch. 2. Samen. 3. Querdurchschnitt des Samens.
Stengel krautartig, 2 bis 3 Fufe hoch, rund, gegliedert, gefurcht, an der Basis glatt, oben die
halbe Seite behaart. Blätter pseilherzsörmig, spitz, hellgrün. Kelch weife, nach der Blüthe blei-
bend. Samen dreyeckig, zugespitzt, glatt, schwarz; der Band gleich und schars.
Der gemeine Buchweizen ist in Asien zu Hause, woher er zu Zeiten der Kreuzzüge nach Europa
gebracht, und daselbst allgemein verbreitet worden ist. Er ist eine Sommersrucht, die eine sehr kurze
Vegetationsperiode erfordert, und mit einen geringen Boden verträgt, daher sie sür kältere und gebirgige
Gegenden zum Anbau sehr wichtig, und eben so sür wärmere Gegenden, wo sie als zweyte Frucht,
nach Wintergetreide noch gebauet werden kann, nicht minder vortheilhaft ist. In gutem Boden bestockt
sie sich sehr stark, allein sie setzt alsdann gewöhnlich weniger Samen an und bringt daher weniger
Ertrag. Der gemeine Buchweizen wird bey uns Ende May gesäet und reist innerhalb 10 bis 12 Wochen.
Nasse Witterung ist ihm nicht zuträglich, vielmehr liebt er, als junge Pflanze, Trockne, und wenn er
sich bestaudet Begen und voezüglich Wärme. Gegen den Frost ist er sehr empfindlich. Als Grünsutter
ist er in sandigen Gegenden vortrefflich. Der Ertrag ist mitlelmäfeig und in nassen Jahren etwas un-
sicher. Das Korn liefert eine herrliche Graupe, und das Mehl giebt ein wohlschmeckendes nahrhaftes
graues Brod; aueh dient es vorzüglich zur BrandAveinbrennerey und zu verschiedenem Gebrauch in der
Haushaltung. Für gebirgige oder sandige Gegenden ist der Buchweizen mit dem Bocken eine vorzüg-
liche Getreideart, und dars daher mit Becht, jeder Gegend, wo andere Getreide nicht mehr gedeihen
wollen, empsohlen werden.
Ein Mäfechen Samen vom Jahrgang 1823, wog 1 Psund 4 Loth Köln. Markgew.
27. Polygoninn Tataricum. Tatarischer Buchweizen.
Stengel ausrecht, etwas behaart. Der Kelch grün sehr klein. Der Samen dreyeckig, zugespitzt,
rauh; die Ecken ungleich gezahnt.
Polygonum tataricum. Lin. spec. plant. I. pag. 52i. = Lamarck. Encyc. meth. VI. pag. i53. = Persoon Synop. I. p. 441.
Thaer Rationel. Landw. IV. pag. 134. — Wagini Anb. d. Getreid. pag. 145. =z Burger Lehrb. d. Landw. II. pag. 93.= Traut-
mann Landwirthschaftsl. II. pag. 32.
Deut. Sibirischer Buchweizen. Sibirisches Heidekorn. Gezähnter Buchweizen.
Franz. Renouee,de Talarie.
Tab. XX. Fig. A. a. 1. Kelch. 2. Samen. 3. Querdurchschnitt des Samens.
Stengel 2 bis 1V2 Fuß hoch, krautartig, zweytheilig, hohl, gegliedert, gestreift, unten glatt, nach
oben etwas behaart. Blä tter herzförmig, die untern lang, die obern kurz gestielt, hellgrün. Samen
ungleich, dreyeckig, zugespitzt, rauh, grau, mehlig; die Kanten ungleich gezahnt.
*) Obgleich der Buclnvcizen nicht zu den eigentlichen Getreidcarten gehört, so dars er hier als eine sehr bedeutende Mehlfracht nicht
übergangen werden.
**) Der Name Buchweizen kommt von der Aehnlichkcit, welche die Samen mit den Buchsamen (Fagus sjlvatica) haben.
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