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Peltzer, Jörg [Bearb.]; Schwedler, Gerald [Bearb.]; Töbelmann, Paul [Bearb.]; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Politische Versammlungen und ihre Rituale: Repräsentationsformen und Entscheidungsprozesse des Reichs und der Kirche im späten Mittelalter — Mittelalter-Forschungen, Band 27: Ostfildern, 2009

DOI Artikel:
Miethke, Jürgen: Formen der Repräsentation auf Konzilien des Mittelalters
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https://doi.org/10.11588/diglit.34740#0037

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Jürgen Miethke

Staat der Frühmoderne und passten sich ihm in weiterer Mimikry an. Später
lebte der Konziliarismus in den Synodalstrukturen protestantisch-reformierter
Kirchen in veränderter Form fort. Die Katholische Kirche kam nach den beiden
allgemeinen Konzilien des 16. Jahrhunderts (Lateranum V, 1512-1517, und Tri-
ent, 1545-1565), erst mit dem I. Vaticanum (1869-1870) und dem Vaticanum II
(1962-1965) wieder auf die Institution einer päpstlich geleiteten Weltsynode der
katholischen Amtshierarchie zurück und nutzte dieses mediale Großereignis
zu einer päpstlich-katholischen Weltkirchenpolitik. Wieweit das Konzil in Zu-
kunft im Zeichen konfessioneller Spaltung eine eigene Chance zur kirchlichen
Einheit der Christenheit bereitstellen könnte, ist noch nicht entschieden.
 
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