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Peltzer, Jörg [Bearb.]; Schwedler, Gerald [Bearb.]; Töbelmann, Paul [Bearb.]; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Politische Versammlungen und ihre Rituale: Repräsentationsformen und Entscheidungsprozesse des Reichs und der Kirche im späten Mittelalter — Mittelalter-Forschungen, Band 27: Ostfildern, 2009

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Töbelmann, Paul,: Formen der Repräsentation auf Reichsversammlungen des hohen und späten Mittelalters
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https://doi.org/10.11588/diglit.34740#0220

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Paul Töbelmann

Formen der Repräsentation auf
Reichsversammlungen des hohen
und späten Mittelalters

Dass Prachtentfaltung, Glanz und Pomp auf den politischen Versammlungen
des mittelalterlichen Reiches ihren Platz hatten, ist seit Langem bekannt.1 Dass
sie aber in mancher Hinsicht mit guten Gründen als Hauptcharakteristikum
dessen bezeichnet werden kann, was einen großen, feierlichen Hoftag, eine cu-
ria maior ausmacht,2 wird oft noch nicht in ausreichendem Maße betont. Als
1 So sprach bereits Hermann Ehrenberg, Der deutsche Reichstag in den Jahren 1273-1378. Ein
Beitrag zur deutschen Verfassungsgeschichte, Leipzig 1883 (Historische Studien 9), S. 97 f.
von der »Bestimmung« der Reichsversammlungen, »die Einheit des Reichs glänzend zur An-
schauung zu bringen«, was er allerdings noch mit der »Prunksucht der späteren Ritterzeit«
zu erklären suchte. Weitere Literatur zu diesem Thema: Joachim Bumke, Höfische Kultur. Li-
teratur und Gesellschaft im hohen Mittelalter, 2 Bde., München 41987, Bd. 1, S. 276-379; Al-
brecht P. Luttenberger, Pracht und Ehre. Gesellschaftliche Repräsentation und Zeremoniell
auf dem Reichstag, in: Alltag im 16. Jahrhundert. Studien zu Lebensformen in mitteleuropä-
ischen Städten, hg. von Alfred Kohler/Heinrich Lutz (Wiener Beiträge zur Geschichte der
Neuzeit 14), Wien 1987, S. 291-326; Heinz Wolter, Der Mainzer Hoftag von 1184 als politi-
sches Lest, in: Leste und Leiern im Mittelalter. Paderborner Symposion des Mediävistenver-
bandes, hg. von Detlef Altenburg/Jörg Jarnut/Hans-Hugo Steinhoff (Kongressakten zum
Paderborner Symposium des Mediävistenverbandes 3), Sigmaringen 1991, S. 193-199; Micha-
el Lindner, Pest und Herrschaft unter Kaiser Priedrich Barbarossa, in: Kaiser Priedrich Barba-
rossa. Landesausbau - Aspekte seiner Politik - Wirkung, hg. von Evamaria Engel/Bernhard
Töpfer (Porschungen zur mittelalterlichen Geschichte 36), Weimar 1994, S. 151-170; Thomas
Zotz, Der Reichstag als Pest: Leiern, Spiele, Kurzweil, in: Der Kaiser in seiner Stadt. Maximi-
lian I. und der Reichstag zu Preiburg 1498, hg. von Hans Schadek, Preiburg 1998, S. 147-170;
Bernd-Ulrich Hergemöller, Die »solempnis curia« als Element der Herrschaftsausübung in
der Spätphase Karls IV. (1360 bis 1376), in: Deutscher Königshof, Hoftag und Reichstag im
späteren Mittelalter, hg. von Peter Moraw (Vorträge und Porschungen 48), Stuttgart 2002,
S. 451-476; Joachim Ehlers/Bernd Schneidmüller, Zusammenfassung. Deutscher Königs-
hof, Hoftag und Reichstag im späteren Mittelalter, ebd. S. 581-613; Andrea Sommerlechner,
Der Hoftag von Mainz 1235, in: Höhepunkte des Mittelalters, hg. von Georg Scheibelreiter,
Darmstadt 2004, S. 141-153; Barbara Stollberg-Rilinger, Verfassungsakt oder Pest? Die »so-
lemnis curia« der Goldenen Bulle und ihr Portleben in der Prühen Neuzeit, in: Die Kaiserma-
cher: Frankfurt am Main und die Goldene Bulle, 1356-1806. Aufsätze, hg. von Evelyn Brock-
hoff/Michael Matheus, Frankfurt a. M. 2006, S. 94—104.
2 Konrad von Megenberg, Werke. Ökonomik Teil 2, hg. von Sabine Krüger (MGH Staatsschrif-
ten 3,2), Stuttgart 1977, S. 199: Est ergo sciendum, quod Cesaris augusti duplex est curia, videlicet
minor et maior. Curia minor est domus Cesaris ex minoribus constans ministris, quales sunt minores
milites et vasalli, qui cottidiani sunt curienses atque domestici eius. Curia vero maior est communicacio
personalis augusti cum magnatibus et principibus electoribusque sacri imperii Romani. Vgl. auch den
Beitrag von Jörg Peltzer in diesem Band. Zum Werk: Gisela Drossbach, Die »Yconomica« des
 
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