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Fünftes Capitel.
wogegen l> einem leisen Tadel nicht recht organischer Verbindung des Fußes
mit dem Schaft schwerlich entgehn wird.
Noch etwas anders gestaltet sich die Aufgabe hei den großen Candela-
bern , welche frei ins Zimmer auf den Boden oder auch in Wandnischen ge-
stellt wurden, in denen
einige Exemplare ge-
funden worden sind,
bestimmt die Räume
im Allgemeinen, kaum
aber dieselben sehr hell
zu beleuchten, weshalb
die großen Candelaber
in der Regel nur für
eine, ZAvei bis höch-
stens drei Lampen, die
freilich mehrflammige
sein konnten, auf ihren
Platten oder Tellern
Raum bieten. In Fig.
234 sind drei ganze
Candelaber und einige
Beispiele der drei schon
oben genannten Haupt-
thcile, Fuß, Schaftund
Knauf oder Platte zu-
sammengestellt , auf
welche bei der folgen-
den Beschreibung zu
verweisen ist. In seiner
Gesammtheit spricht
der Candelaber seine
Bestimmung, das Licht
hoch emporzuheben,
mit seiner leichten
Schlankheit auf das
Vortrefflichste aus.
Nicht eine Last zu he-
ben und zu stützen ist
der Candelaber be-
stimmt, deshalb konnte ein Schaft so dünn und lang genommen und auf
dem zierlichen Fuße erhöht werden. Dieser meistens aus Thierklauen, aber
auch aus pflanzlichen Formen zusammengesetzte Fuß ist wieder nur diesen
leichten Stengel zu tragen im Stande, der möglicher Weise aus einer natür-
lichen vegetabilen Stütze hervorgegangen und deshalb auch zuweilen nach
ihrem Schema gearbeitet (siehe Fig. 234 das Schaftstück bei ff), in der Regel
aber nach diesem Grundschema, wie alle Säulen, weiter stilisirt und zu einer
Fünftes Capitel.
wogegen l> einem leisen Tadel nicht recht organischer Verbindung des Fußes
mit dem Schaft schwerlich entgehn wird.
Noch etwas anders gestaltet sich die Aufgabe hei den großen Candela-
bern , welche frei ins Zimmer auf den Boden oder auch in Wandnischen ge-
stellt wurden, in denen
einige Exemplare ge-
funden worden sind,
bestimmt die Räume
im Allgemeinen, kaum
aber dieselben sehr hell
zu beleuchten, weshalb
die großen Candelaber
in der Regel nur für
eine, ZAvei bis höch-
stens drei Lampen, die
freilich mehrflammige
sein konnten, auf ihren
Platten oder Tellern
Raum bieten. In Fig.
234 sind drei ganze
Candelaber und einige
Beispiele der drei schon
oben genannten Haupt-
thcile, Fuß, Schaftund
Knauf oder Platte zu-
sammengestellt , auf
welche bei der folgen-
den Beschreibung zu
verweisen ist. In seiner
Gesammtheit spricht
der Candelaber seine
Bestimmung, das Licht
hoch emporzuheben,
mit seiner leichten
Schlankheit auf das
Vortrefflichste aus.
Nicht eine Last zu he-
ben und zu stützen ist
der Candelaber be-
stimmt, deshalb konnte ein Schaft so dünn und lang genommen und auf
dem zierlichen Fuße erhöht werden. Dieser meistens aus Thierklauen, aber
auch aus pflanzlichen Formen zusammengesetzte Fuß ist wieder nur diesen
leichten Stengel zu tragen im Stande, der möglicher Weise aus einer natür-
lichen vegetabilen Stütze hervorgegangen und deshalb auch zuweilen nach
ihrem Schema gearbeitet (siehe Fig. 234 das Schaftstück bei ff), in der Regel
aber nach diesem Grundschema, wie alle Säulen, weiter stilisirt und zu einer