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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 19.1897

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Nr. 1-2
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Spiegelberg, Wilhelm: Varia
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https://doi.org/10.11588/diglit.12159#0110

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100

VARIA

zweifellos der Expédition nach Pwnt gedacht ist. Damit werclen die kùrzlich von
Naville (Bec.j XVIII, S. 105) gewonncnen Ergebnisse aufs neue erhàrtet. Denn fur
denjenigen, welchcr unsren Text vorurteilslos betrachtet, unterliegt es nicht dem
geringsten Zweifel, class Hatsepsowet im Jahre IX allein regierte und die Expédition
vor dieser Zeit stattfand.

XXXI. è.ts'oX. — Dièses airaS; XeYÔfxevov findet sicli Zœga, Cat., 76, und ist bislang
unerklârt geblieben1. Da die Stelle selbst die Bedtg. des Wortes an die Hand giebt, so

Setze ich sie hier ill extenso hcr : gwfi. m&eri eTujoii n,My rre eco^oy ite &d,e.juuïi itg (egooo-y)
iTe ^ajlotTV. jtc ico itc ôwS'oA itc neqgTrTiô.p^xiotiTd. THpoy itc ■xoi, ô,qep5^d,pi^ec^e juuuuoo'y

THpoy e^-Koiiitoiud, nTe nertitoT na^wjm « Aile Dinge, welche ihm gehôrten, seine Schafe,
Bôcke, Ochsen, Kameele, Esel, ^o\, oder sein ganzer Besitz oder Schiffe. schenkte er
sâmtlich der Gemeinschaft unsres Vaters Pachomius ». Nach der Stellung von ^o'\
liegt es sehr nahe, in dem Worte gleich den vorhergehenden ein Haustier zu sehen.
Damit scheint mir aber die Gleichsetzung von mit bjy « Kalb » gegeben zu sein,

gegen welche sich lautlich keine Bedenken erheben lassen2.

e^oA gehôrt demnach zu den hebrseischen Lehnwôrtern, welche im Koptischen
weiter verbreitet sind, als man gemeinhin annimmt. Ich zitiere hier nur uj&fip (^an),
Tô,mp (T^n). Wahrscheinlich sind dièse hebrasischen Lehnworte im Gefolge der unter
den Ptolemseern grossgezogenen Macht des alexandrinischen Judentums in die segyp-
tische Sprache eingedrungen. Ich môchte es zunachst bei diesen Andeutungen bewenden
lassen, welche ich spâter einmal naher auszufùhren gedenke. Hier môchte ich vor allem
darauf hinweisen, dass sich das semitische Sprachgut des Koptischen auf 3 Klassen
verteilt :

I. Sprachgut der Urverwandtschaft (z. B. thhèc (dp" : ttSïtx);

II. Semitische Lehnwôrter aus dem 2l Jahrtausend (z. B. d.^oATe : rb:v);

III. Hebrseische Lehnwôrter vom 3t vorchristl. Jahrhundert an (z. B. uj&Hp : lan).

XXXII. jR| i |PàT't3- — Die obige Gruppe findet sich in der Sinuheerzâhlung
Z. 243 als Bezeiclmung einer Truppe, welche vielleicht —- wenigstens legt dies der
Zusammenhang nahe — an der pakestinensischen Grenze stationniert war. Die Lesung
dièses Wortes'1 wird durch folgenden Titel.klargestellt, welcher sich in dem Grabe des
S',-rnpwt (Dyn. XII) zu Assuan befindet5 □ ^^XÂ^lf <>l\; t\

Hier ist die phrt deutlich als Truppe determiniert und durch

^iil "inucir r^-0

E=D UP, I T I

die folgenden Worte als Grenzbesatzuno- o-eo'en Nubien bezeichnet. Man wird dabei
zunâchst an die Besatzung der alten Festung Elephantine denken. Ist nun meine Ver-
mutung hinsichtlich der Sinuhestelle richtig, so ist es schwerlich Zufall, dass anbeiden

1. S. Pf.yron : « ^(S'OfV quid sint nescio, nisi fortasse scribas ô.s'oATe currus. »

2. Cf. ïblV = ô.^oATe fur S* = 1

3. Wahrscheinlich liegt eine Kollektivform vor wie r/ntt « Menschheit ». Die Schreibung des N. R. fûhrt
freilich auf eine Adjectivbildung mit ï, aber dièse spàtere Orthographie darf nicht massgebend sein.

4. Erman giebt im Glossar seiner Grammatik (50l) phv-t (?).

5. Morgan, Catalogue, 155.
 
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