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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 19.1897

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Nr. 3-4
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Bissing, Friedrich Wilhelm von: Grammatische Studien zu Inschriften der XVIIIten Dynastie
DOI Artikel:
Prášek, Justin V.: Beiträge zur medischen Geschichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.12159#0203

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BEITR/EGE ZUR MEDISCHEN GESCHICHTE 193

So sclieint Ailes trefflicli zu stimmen und um die « Grundbedeutung » der spàteren
Partikel zu kennen, brauchten wir nur das betreffende Verbum zu finden. Aber hier
beginnt die Schwierigkeit. In dem uns voiiiegenden ^Egyptisch giebt es so wenig wie in
andern semitischen Sprachen einradikalige Verben. Will man also daran festhalten, in
( 1 g—> Verbalformen zu sehen, so muss es, da ( doch wohl sicher Vor-

schlags-j ist, einst ein Verbum 1 -f-1|^ oder ._a oder (, allenfalls sogar ^ gegeben

haben, und dieser zweite Radikal mùsste, wermôge seiner Eigenart (Erman, Grammatik,
§§ 15-18), sich verflûchtigt haben. Der Vokal stand dabei am Schluss. Die ursprûngliclie
Natur des Wortes wàre ira Altsegyptischem noch orthographisch erkennbar, im Neu-
œgyptischen verdunkelt. Das Résultat fur die Vokalisation der Form -f, dass nàmlich
der Vokal vor dem Suffix stand, wird bestâtigt durch Erman, Grammatik, § 170, A.

Ich habe gegiaubt dièse Vermutung, die ein eingehendes Studium der Pyramiden-
texte vielleicht auf eine sicherere Grundlage stellen wûrde, auch hier nicht unterclrùcken
zu sollen; wer die Geschichte des Wortes ( 1 s=> verfolgen will, nicht nur, wie es hier
geschehn, seine Verwendung in einer bestimmten Zeit, wird auf die Frage, ob [ 1 s—■>
eine verbale oder eine andere Sprachform ist vor allem sein Augenmerk richten mûssen.

Berlin, 1 Nov. 1896.

BEITRÀGE ZUR MEDISCHEN GESCHICHTE

VON

Prof. D1' J. V. PrÂsek

Fast gleichzeitig mit meiner Publication Medien und das Haus des Kyaxares
(Berlin, Calvary, 1890) gab Herr Winckler in Berlin eine Sammlung von Aufsàtzen
auf altorientalischem Gebiete heraus, Untersuchungen zur altorientalischen Geschichte
(Leipzig, Pfeiffer, 1889) betitelt, deren einer auch der Kritik der meclischpersischen
Geschichte gewidmet ist. Das intéressante und in mancher Beziehung bahnbrechende
Buch — ich verweise nur auf Herrn Winckler's Aufsatz ùber die altbabylonische Chro-
nologie und ùber die Geschichte der Chaldaer — gelangte mir erst wahrend der Druck-
legung meiner obenangefùhrten Publication in die Hancle und es war mir in Folge
dessen nicht mehr moglich, zu demselben in meinen Ausfùhrungen nach Gebûhr
Stellung zu nehmen (sich S. 99 Anm.). In Herrn Winckler's Beweisfùhrung tritt nun
liberall das Bestreben deutlich hervor, mit der altclassischen Tradition in Bezug auf
die altorientalische Geschichte vôllig zu brechen und ledigiich die keilinschriftlichen
Quellen als einzig berechtigt hinzustellen und auschliesslich auch heranzuziehen. An
Schàrfe des Blicks in solchen Dingen nimmt es gewiss nicht leicht einer mit Herrn
Winckler auf, ein Umstand, der die Geltendmachung einer Gegenansicht bedeutend
erschwert.

Es ist Herrn Winckler's unlcugbares Verdienst, durch dièses Buch ein neues Licht
in die verworrenen Fragen der medischen Geschichte gebracht und viele neue Fragen,

RICCUEIL, XIX. — NOUV. SÉR., III. 25
 
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