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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 19.1897

DOI Heft:
Nr. 3-4
DOI Artikel:
Bissing, Friedrich Wilhelm von: Grammatische Studien zu Inschriften der XVIIIten Dynastie
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12159#0202

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192

GRAMMATISCHE STUDIEN ZU INSCHRIFTEN

-

zu verbessern? Fur die Bedeutung von [ 1 intéressant ist aucli folgende
Stelie der Insclirift von Amada (Reinisch, Taf. 7).

Die Beschreibung des Heiligtums wird eingeleitet durch die Worte (1. 12) : (j 1
{ aa^a^I ' S. Maj. verschônerte (nun) das Gotteshaus. Im Gegensatz zu dieser

fortdauernden Thâtigkeit, lesen wir 1. 15 die einmalige Errichtung der Stèle angegeben
durch 1—^ — 0 1 "^î^n ° ■

Die gleiche Construction [1 1 c. Inf. hist. erkenne ich auch L., D., III,

30 6, 23 : (j^/«wwv0^3 ®j u- s- w- s- Mab stattete nun reich aus die

Panegyrien. . . (Ist es ùbrigéns Zufall dass die gleichartig construierten letzten Beispiele
auch inhaltlich ùbereinstimmen?)

Endlich bleibt noch der hypothetische Satz Brugsch, Thes., 1161, 5 : fi l <ff/>'%\

<TT> tfSi —H— ' \\ f\ fl§||| 1 oïï -CE^

A_o ^ /wwsa ,.. t [ vlllf t(( Nachsatz » weiter verloren] « Hàtten nun

i. .

i o im

die Soldaten. . . ihr Herz nicht gegeben, . .. so. » Hier steht das Tempus, durch
eine 2te Partikel hinter (j 1 in âhnlicher Weise eingeleitet und hypothetisch geworden
wie Stat. Taf., 8 (oben un ter c).

Schluss. — Wer sich die Mûhe nicht liât verdriessen lassen, mir bis hierher zu
folgen, wird sich dem Schluss wohl nicht entziehen, dass die Partikel ( 1 :

1, die Fahigkeit hatzu jeder beliebigen einfachen Verbalform hinzu zu treten;

2, in keinem Falle einen Fortschritt der Handlung bezeichnen muss, vielmehr in
solchen Sàtzen zu stehen pflegt, in denen entweder eine zurûckliegende, vergangene
historische Thatsache oder ein clauernder Zustand (resp. Handlung) zum Ausdruck
kommt.

. Im ersteren Falle entsprach deutsches « als », im anderen Falle deutsches « nun »
einigermassen dem œgyptischen ( 1 . Im Franzosischen glaube ich in a alors », wie es
in neueren Romanen gebraucht wird, ein ungefâhres Àquivalent fur (1 zu kennen.
Die grôsste Analogie aber zeigt m. E. zu den hier besprochenen Satzbildungen das
lateinische Imperfectum.

Die hâufigste Sclireibung des Wortes in der Tuthmosenzeit ist ( 1 ; aber daneben
hat sich die altère ( 1 s= noch gehalten, wie die Beispiele lehren. Und fur ( 1 g—»
tritt bekanntlich in der Pyramidenzeit auch 1 g—> auf. Das bringt Einen auf den Ge-
danken, das ( sei kein Stammes-j, sondern ein Vorschlags-j. Die Vokalisation wûrde
also am Wortende stehn; dazu stimmt die neueegyptische Form [ 1 die lehrt, dass
sich unter dem Einfluss des Vokals das ^ gehalten, wàhrend andererseits die Schrei-
bung [ fur ( S\ lehren wùrde, dass damais das ( nicht mehr als Vorschlags-j empfunden
wurde.

Nun hat man schon lange, wenn auch mit unzureichenden Grùnden, in ( ls=>
ursprùnglich ein Verbum vermutet. (Brugsch, Lex., V, 140.) Dazu wùrde trefïlich
passen, dass ganz ahnlich wie ( ls=> auch ( l^z^> vorkommt (E 324), das ait gleich-
falls l^z^> lautet. Unwillkûrlich denkt man daran., dass ^zz^> das Suffix der 2ten
masc, s=5 das der 2ten fem. ist.

- . '***

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