Vorwort
XX
jährigen Jubiläum der Reichenau den berühmten
Männern des alten Klosters seine Schrift wid-
mete, war der Religionskrieg über Deutschland
hereingebrochen. Hundert Jahre später haben zur
Jahrtausendfeier fleißige Reichenauer Mönchs-
hände ihr ganzes Wissen über die Klosterge-
schichte in einem Annalenwerk niedergelegt, in-
des ihre Herzen höher schlugen bei dem Ge-
danken, es möchten noch einmal Abt und Kon-
vent zu altem Leben erwachen. Der Zeit um
1824 war der Sinn für geschichtliche Größe
abhanden gekommen. Durch Vernichtung alt-
reichenauischer Heiligtümer hat sie eine trau-
rige Berühmtheit erlangt; wir hören nichts von
einer Jubiläumsfeier. Die Pfingsttage 1925 mit
MÜNCHEN, 16. August 1925,
am Weihetage des Marienmünsters
von Reichenau.
ihrer 1200-Jahrfeier gestalteten sich für Ein-
heimische und Fremde zu Tagen unvergeßlicher
Eindrücke. Im Gepränge feierlicher Gottes-
dienste war auf Stunden den weiten Münster-
hallen das einstmalige Leben zurückgegeben. Von
kirchlichen und staatlichen Händen verständnis-
voll gepflegt und gehegt, waltet heute dort weihe-
volle Stimmung, indes von den Kirchenwänden
der Ober- und der Niederzelle die Meisterwerke
der Reichenauer Malerschule dem Auge zurück-
gewonnen sind. Möge dieses Buch als das lite-
rarische Denkmal der 1200-Jahrfeier der Abtei
Reichenau durch die Zeiten gehen und dazu bei-
tragen, daß die Kunde ihrer alten Kultur nie-
mals erlösche!
KONRAD BEYERLE.
XX
jährigen Jubiläum der Reichenau den berühmten
Männern des alten Klosters seine Schrift wid-
mete, war der Religionskrieg über Deutschland
hereingebrochen. Hundert Jahre später haben zur
Jahrtausendfeier fleißige Reichenauer Mönchs-
hände ihr ganzes Wissen über die Klosterge-
schichte in einem Annalenwerk niedergelegt, in-
des ihre Herzen höher schlugen bei dem Ge-
danken, es möchten noch einmal Abt und Kon-
vent zu altem Leben erwachen. Der Zeit um
1824 war der Sinn für geschichtliche Größe
abhanden gekommen. Durch Vernichtung alt-
reichenauischer Heiligtümer hat sie eine trau-
rige Berühmtheit erlangt; wir hören nichts von
einer Jubiläumsfeier. Die Pfingsttage 1925 mit
MÜNCHEN, 16. August 1925,
am Weihetage des Marienmünsters
von Reichenau.
ihrer 1200-Jahrfeier gestalteten sich für Ein-
heimische und Fremde zu Tagen unvergeßlicher
Eindrücke. Im Gepränge feierlicher Gottes-
dienste war auf Stunden den weiten Münster-
hallen das einstmalige Leben zurückgegeben. Von
kirchlichen und staatlichen Händen verständnis-
voll gepflegt und gehegt, waltet heute dort weihe-
volle Stimmung, indes von den Kirchenwänden
der Ober- und der Niederzelle die Meisterwerke
der Reichenauer Malerschule dem Auge zurück-
gewonnen sind. Möge dieses Buch als das lite-
rarische Denkmal der 1200-Jahrfeier der Abtei
Reichenau durch die Zeiten gehen und dazu bei-
tragen, daß die Kunde ihrer alten Kultur nie-
mals erlösche!
KONRAD BEYERLE.