Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Reuter-Rautenberg, Anne
Mittelalterliche Brunnen in Deutschland — Bamberg: Rodenbusch, 1965

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.61382#0234
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
- 227 -

V. Nachrichten, über die frühe Anlage von Wasser-
leitungen in den Klöstern und die ersten laufenden
Brunnen in den Städten

Wasserleitungen zur Versorgung einzelner Brunnen sind nörd-
lich der Alpen im frühen Mittelalter seit der fränkischen
Zeit belegt.
Wie das Auctarium Gemblacense von 771 berichtet, ließ König
Pippin aus einem Sammelbecken mittels zementierter Kanäle
Wasser in seine Pfalz Gemblacum (Gembloux) führen.
Von dort aus ging eine Zweigleitung aus eisernen und eherner
Röhren in die Basilika Johannes d.T., von wo aus das Wasser
wieder in das Sammelbassin Zurücks trömte2°2 \
Auch für die Pfalz in Aachen dürfen wir mit Sicherheit
eine Wasserleitung annehmen, existieren doch an diesem Platz
römische Thermenanlagen, die im Mittelalter weiter benutzt
wurden20- .
Die meisten größeren Klöster erfreuten sich wohl auch im frü-
hen Mittelalter einer Wasserversorgung.
Von Abt Sturm aus P u 1 d a (747-779) berichtet eine Quelle
des 8.Jahrhunderts, daß er einen Teil der Fulda mittels einer
Wasserleitung in sein Kloster leitete2°4\
Für das Kloster Altomünster, Diözese Freising. über-
liefert die Vita S.Altonis abb.in Bavaria für das 8.Jahrhundert
einen Brunnen20^),
Auch das karolingische Kloster Lorch muß eine Wasser-
leitung besessen haben, da innerhalb des Atriums der Basilika
von 774 ein Brunnen ergraben wurde, der als der Cantharus an-
, . ,206)
gesehen wird .
Für das Kloster St. Gallen wird in einer 890 ausgefer-
tigten Festsetzung der Rechte des Klosters im Rheingau ect.
Holz für eine Wasserleitung als notwendig anerkannt20?\
 
Annotationen