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Kirchenbrunnen
Der Kirchenbrunnen zählt nicht zu den für einen Kirchenraum
notwendigen Einrichtungsgegenständen. Und doch finden sich,
und nicht einmal selten, in den Quellen Nachrichten über
Brunnen in Kirchen, deren Glaubwürdigkeit bewiesen wird durch
einige erhaltene Beispiele solcher Brunnen-^''"\ Eine frühe
Nachricht findet sich in dem "auctarium Gemblacense" von 771,
wo berichtet wird, daß König Pippin von seiner Pfalz
Gembloux aus eine Wasserleitung in die Kirche S. Jo-
hannis B. leitete ".. et ipsam dividens aquam, in basilica
S.Johannis B. per ferrum et aes introduxit, ita ut ciborio
per marmoream columnam interius concavam ebulliret ibique
sacri baptismatis ablutio in hon. Domini nostri Jesu Christi
et S.Johannis B. fieret..." Wir haben es hier augenscheinlich
mit einer Taufkirche, einem Baptisterium zu tun, dessen Ver-
sorgung mit fließendem Wasser im frühen Mittelalter nicht un-
gewöhnlich war (Anm.2o2).
Für das Kloster Tegernsee überliefert eine Chronik
des 13.-15»Jahrhunderts:".. humatus (Eberhardus abb.) in medio
ecclesiae, ubi iam fons aquae benedictae est positum. "332).
Und eine um 1185 verfaßte Regensburger Quelle, die "Vita Ma-
riani Scotti abbatis" berichtet:" .. insuper aquaeductu intus
eamdem ecclesiam decoravit."333).
In Tegernsee ist die Rede von einer geweihten Quelle (oder
einem Brunnen), bei der Abt Eberhard, verstorben I09I, begra-
ben wurde. Im Schottenkloster zu Regensburg ist nur
von einer Wasserleitung die Rede, durch die Abt Marianus (gest.
I083) die Kirche schmückte. Das Wort "decoravit" könnte man
mit einem Brunnen verbinden, in welchem die genannte Wasser-
leitung endete.
Von einem sehr tiefen Brunnen in der Krypta des Klosters
Pe tershausen berichten die "Casus monasteri1 Petris-
Kirchenbrunnen
Der Kirchenbrunnen zählt nicht zu den für einen Kirchenraum
notwendigen Einrichtungsgegenständen. Und doch finden sich,
und nicht einmal selten, in den Quellen Nachrichten über
Brunnen in Kirchen, deren Glaubwürdigkeit bewiesen wird durch
einige erhaltene Beispiele solcher Brunnen-^''"\ Eine frühe
Nachricht findet sich in dem "auctarium Gemblacense" von 771,
wo berichtet wird, daß König Pippin von seiner Pfalz
Gembloux aus eine Wasserleitung in die Kirche S. Jo-
hannis B. leitete ".. et ipsam dividens aquam, in basilica
S.Johannis B. per ferrum et aes introduxit, ita ut ciborio
per marmoream columnam interius concavam ebulliret ibique
sacri baptismatis ablutio in hon. Domini nostri Jesu Christi
et S.Johannis B. fieret..." Wir haben es hier augenscheinlich
mit einer Taufkirche, einem Baptisterium zu tun, dessen Ver-
sorgung mit fließendem Wasser im frühen Mittelalter nicht un-
gewöhnlich war (Anm.2o2).
Für das Kloster Tegernsee überliefert eine Chronik
des 13.-15»Jahrhunderts:".. humatus (Eberhardus abb.) in medio
ecclesiae, ubi iam fons aquae benedictae est positum. "332).
Und eine um 1185 verfaßte Regensburger Quelle, die "Vita Ma-
riani Scotti abbatis" berichtet:" .. insuper aquaeductu intus
eamdem ecclesiam decoravit."333).
In Tegernsee ist die Rede von einer geweihten Quelle (oder
einem Brunnen), bei der Abt Eberhard, verstorben I09I, begra-
ben wurde. Im Schottenkloster zu Regensburg ist nur
von einer Wasserleitung die Rede, durch die Abt Marianus (gest.
I083) die Kirche schmückte. Das Wort "decoravit" könnte man
mit einem Brunnen verbinden, in welchem die genannte Wasser-
leitung endete.
Von einem sehr tiefen Brunnen in der Krypta des Klosters
Pe tershausen berichten die "Casus monasteri1 Petris-