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Klos lerbrunne n
In jedem Kloster befanden sich, ein oder mehrere Brunnen,
die das Bedürfnis seiner Bewohner nach Wasser zubefriedi-
gen hatten. Die benediktinische Regel verlangt im 66.Kapi-
tel "monasterium autem, si possig fieri, ita hebet constitui,
ut omnia necessaria, id est aqua ... vel artes diversae intra
monasterium exerceantur... Innerhalb der Klausur befan-
den sich Brunnen im Kreuzganghof oder im Kreuzgang selbst,
hier und da im Refektorium und vor allem in dem an den Kreuz-
gang angefügten Brunnenhaus. Dieses wurde auch "Lavatoriuni"
oder"Tonsura" genannt-’^) e
Allgemein üblich waren Brunnenhäuser in der Frühzeit der
Klöster nicht. Sie wurden, wie aus den einzelnen Baugeschich-
ten der Klöster hervorgeht, vielfach erst später als minder
notwendige Bauteile den Kreuzgängen hinzugefügt.
Auch ist durchaus nicht gesagt, daß sich in den Brunnenhäusern
von Anfang an laufende Brunnen befanden. Wir haben Grund anzu-
nehmen, daß man sich teilweise mit einem Becken begnügte, das
von außerhalb mit Wasser versorgt wurde.
Der Brunnen in der Klausur diente den täglichen Waschungen der
Mönche, die in fast allen Ordensregeln befohlen werden. Auch
das Rasieren und Scheren des Haares fand im Lavatorium statt,
woher auch dessen gelegentliche Bezeichnung '"Tonsurhaus" oder
"Tonsura" herrührt, (tondere = scheren, tonsura = das Scheren).
Über die Waschungen wird in den Regeln der Orden folgendes
gesagt. Im Ordo Conversationis Monasticae, der auf Benedikt von
Aniane (gest.821) oder noch frühere Zeiten zurückgeht, heißt
es:" ad horam vero refec tionis ... expectent in ecclesia .. cum
autem audierint signum cito ... festinent lotis manibus introire
in refectorium"-^20. In der Cluniacenser Regel, in der zahlrei-
che Anmerkungen zu den Waschungen gemacht werden, heißt es u.a.:
"Post missam sone tur signum, faciantque orationem. Postes
veniant in claustrum et lavent pedes ac manus revertanturque in
chorum et sedeant donec signum pulsetur et cantent Nonam"^2~\
Klos lerbrunne n
In jedem Kloster befanden sich, ein oder mehrere Brunnen,
die das Bedürfnis seiner Bewohner nach Wasser zubefriedi-
gen hatten. Die benediktinische Regel verlangt im 66.Kapi-
tel "monasterium autem, si possig fieri, ita hebet constitui,
ut omnia necessaria, id est aqua ... vel artes diversae intra
monasterium exerceantur... Innerhalb der Klausur befan-
den sich Brunnen im Kreuzganghof oder im Kreuzgang selbst,
hier und da im Refektorium und vor allem in dem an den Kreuz-
gang angefügten Brunnenhaus. Dieses wurde auch "Lavatoriuni"
oder"Tonsura" genannt-’^) e
Allgemein üblich waren Brunnenhäuser in der Frühzeit der
Klöster nicht. Sie wurden, wie aus den einzelnen Baugeschich-
ten der Klöster hervorgeht, vielfach erst später als minder
notwendige Bauteile den Kreuzgängen hinzugefügt.
Auch ist durchaus nicht gesagt, daß sich in den Brunnenhäusern
von Anfang an laufende Brunnen befanden. Wir haben Grund anzu-
nehmen, daß man sich teilweise mit einem Becken begnügte, das
von außerhalb mit Wasser versorgt wurde.
Der Brunnen in der Klausur diente den täglichen Waschungen der
Mönche, die in fast allen Ordensregeln befohlen werden. Auch
das Rasieren und Scheren des Haares fand im Lavatorium statt,
woher auch dessen gelegentliche Bezeichnung '"Tonsurhaus" oder
"Tonsura" herrührt, (tondere = scheren, tonsura = das Scheren).
Über die Waschungen wird in den Regeln der Orden folgendes
gesagt. Im Ordo Conversationis Monasticae, der auf Benedikt von
Aniane (gest.821) oder noch frühere Zeiten zurückgeht, heißt
es:" ad horam vero refec tionis ... expectent in ecclesia .. cum
autem audierint signum cito ... festinent lotis manibus introire
in refectorium"-^20. In der Cluniacenser Regel, in der zahlrei-
che Anmerkungen zu den Waschungen gemacht werden, heißt es u.a.:
"Post missam sone tur signum, faciantque orationem. Postes
veniant in claustrum et lavent pedes ac manus revertanturque in
chorum et sedeant donec signum pulsetur et cantent Nonam"^2~\