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Muzeum Narodowe <Breslau> [Hrsg.]; Muzeum Śla̜skie <Breslau> [Hrsg.]
Roczniki Sztuki Śląskiej — 16.1997

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Rozprawy
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Regulska, Grażyna: "Clenodia ac ornamenta ecclesiae haec erant": o pierwotnych zasobach gotyckiego złotnictwa w skarbcach kościołów na Śląsku
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https://doi.org/10.11588/diglit.13593#0028

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24

Grażynn Regulska

die Stadt zur Deckung ihrer Bedurfnisse ubernommen wurde, sowie
Sitzungsprotokollen der Domkapitel, vor allem den aus den Jahren
1500-1540. Auf Grund dieser Dokumente ist es der Autorin gelun-
gen, einen nieht geringen Teil des ehemaligen Bestands der Dom-
schatzkammer und der unteren Kreuzstiftklrche, sowie beider I laupt-
pfarrkirchen, acht Klosterkirchen und sieben anderer Kirchen herzu-
stellen. Insgesamt wurde ein Bestand von fast 760 verschiedenen
GefaSen und liturgischen Gegenstanden festgestellt, die in einzelne
Gruppen eingeteilt und in einer Tafel aufgestellt wurden. Es darf
daraus gesclilossen werden, dafś ihre wahre Anzahl zu Beginn des
16. Jh. von etwa 900 bis um 1000 schwankte. Die am Anfang der
Zusammenfassung aufgezahlten 24 Objekte machen also 2,4-2,6%
des ehemaligen Bestands.

Die 1991-1992 durchgefuhrten Forschungen haben enthullt, dalś
sami den Breslauer Gegenstanden 97 Objekte des schlesischen Gold-
und Silberschńiiedehandwerks bis heute erhalten geblieben sind. Sollte
ihre Anzahl auf dem ganzen Gebiet Schlesiens wirklich dreifach so

\'iel wie in Breslau betragen, was angesichts der 900-1000 Objekte in
den hiesigen Kirchen etwa 2700-3000 ausmachen wurde, ist es nieht
schwierig zu berechnen, dals alle erhaltenen Gegenstande nur 3,2-
3,5% des urspriinglichen Bestands decken kónnen.

Eine der Ursachen, warum nur so wenige Gold- und Silber-
schmiedekunstobjekte erhalten geblieben sind, war eine schon im Mit-
telalter verbreitete Praxis, das angewandte Rohstoff wiederzugewin-
nen. Schlesische Quellen berichten oft und breit Liber Belieferung der
Silberschmiede mit alten Gegenstanden, die ais Stoff zur Ausfuhrung
neuer Gefalse und Objekte dienen sollten. Und Ver-schmelzen alter
Argenterien nach ihrer liingeren oder kurzeren Benutzung wurde auch
in spateren Perioden praktiziert. GroISe Verluste trug schlesische Gold-
schmiedekunst infolge von Diebstahlen und Notverkaufen sowie Kon-
fiskaten. ScWimmste Zerstórungen etiitt sie jedoch infolge der Schle-
sien plagenden Kriege: I lussitenkriege, der 30-jahrige Krieg, der Krieg
zwischen PreuKen und Ósterreich 1756-1763, sowie der letzte, 2. Welt-
krieg, verursachten unersetzliche Schaden.

Ubersetzl von Barbara Kocowskfl
 
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