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Betrachtet man nun die Ornamentik einiger Figuren-
konsolen der nach 1220 entstandenen Engel, die an den
Chorpfeilern der Reimser Kathedrale stehen, und nimmt
man die Motive einiger Kapitelle Ira Innern des Chore
und an den östlichen Pfeilern 1m Langhaus hinzu - auch
die Tiirsturzkoneolen des Gerichtsportals (Tafeln XXIV
und XXV) 1) -, so ergeben sich bezüglich der Motive
ebenfalls Zusammenhänge mit der Werkstatt des Hugo von
Olgnles, der, wie die Forschung allgemein annimmt, aus
2 )
der Schule des Nikolaus von Verdun hervorgegangen lat.'
So zeigt die Konsole des Christus vorn Chorpfeiler
gegenständige Drachen mit Blätterschwänzen, von denen
der eine den anderen in den Kopf beisst (Tafel XXII)
und einer der Engel (Tafel XXVI) '' steht auf einer
Konsole mit ähnlichen Motiv. Solche Drachen finden sich
auch an den Kapitellen 1m Chorumgang. ' Auf einem die-
ser Kapitelle sind Drachen mit Menschenköpfen und Kapu-
zen. '' Auch die Blätter mit den traubenartigen Beeren,
wie sie z.B. das so häufig erwähnte Kapitell mit.^en-
tauren aufweist, sind ein typisches Motiv der Metall-
kunst.
Blattgeschwänzte Drachen, deren Flügel manchmal noch
mit Blättern belegt sind, kommen auf dem von Hugo von
Oignies signierten Evangeliar aus Olgnles, heute im
Schatz von Notre-Dame de Namur, vor; auf dem einen der
beiden Nlellen des Einbandes sind zwei blattgeschwänzte

1) Foto Marburg Nr. 34469 u. 34472.
2) J. de Borchgrave d*Altena: Einführung zum Katalog
der Aucotell. "Tresor d'art de la vall&e de la Meuse
...", Paris 1951/52.
3) Foto Marburg Nr. 34574.
4) Foto Marburg Nr. 34572.
5) CA 1911 (l) zwischen p.32 u. 33 d. zweite u. sechste
Tafel. - Vitrv 11, Tf. CXVIII (1,2). - Demalson:
Album 111, Tf^. 289, 292, 295, 299.
6) Vitry 11, Tf. CXVIII (l).
 
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