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Zeichnung trägt den Charakter Vasaris und bringt auch schon im Entwurf Gedanken zum
Ausdruck, die dann in Wirklichkeit ausgeführt wurden: Die Büste Michelangelos auf
dem Sarkophag, die allegorischen Frauengestalten, die Behandlung des Ganzen als ein
Wandgrab. In der Michelangelo-Literatur kam diese Zeichnung bis heute nicht vor.
TAFEL 76.
Das Grabdenkmal in Santa Croce1}.
Es zeigt sich, daß Lionardo Buonarroti der energischen Zurechtweisung des Herzogs
nachgegeben hat. Wir sehen links die Malerei mit ihrem Modell in der Hand von
Battista Lorenzi. Lionardo hat sie also doch annehmen müssen, obwohl sie tatsächlich
in den Verhältnissen weit größer ausgefallen ist als Architektur und Plastik. In der Mitte
sitzt die 1573 noch nicht einmal begonnene Skulptur des Valerio Cioli, rechts hat die
Architektur des Giovanni dell’ Opera ihren Platz gefunden.
Das Fresko der Pieta des Battista Naldini im Giebelfeld über der Büste Michelangelos
ist fast völlig zugrunde gegangen. Studien haben sich in den Uffizien erhalten. Vgl. Nerino
Ferri, Catal. della Racc. di disegni. Roma 1890, p.99 n. 879, p. 100 n.714.


Anatomie. Zeichnung in den University Galleries Oxford.
1) Über die Nichtigkeit der Hypothese des Filippo de Romanis, Michelangelo sei auch in SS. Apostoli in Rom ein
Denkmal errichtet worden, hat sich Thode I, 480, ausführlich verbreitet und die Literatur (p. 483) zusammengestellt.
Es erübrigt sich nach den Ausführungen Thodes, auf diese völlig phantastische Annahme, die schon von Niccola Ratti in
einem Brief an D. Moreni (s. a. et 1.) glänzend widerlegt worden ist, näher einzugehen. Vgl. auch Lanciani, The golden days
of the renaissance in Rome, p. 191. Fanfani, Spigolature p. 110. Effemeridi letterarie di Roma. Tom XI (1823), p. 243.

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