Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
,30 VIERTES CAMTEL.

das Stück, welches in diesen Spielen den Preis davon
trug, von einem Musiker verfasst war, so scheint
dieses zu beweisen, dass die Inschrift sich eher auf
eine musikalische als auf eine dramatische Darstel-
lung bezieht, und dass der Sieg, dessen sie Erwäh-
nung thut, in dem Odeum und nicht im Theater er-
rungen war. Es ist gleichfalls zu bemerken, dass
diese Spiele mehr als hundert Jahre später gegeben
wurden, als da Aristophanes sich über unsers Musi-
kers Bart lustig machte: dürften wir daher nicht
schliessen, dass bei dieser Gelegenheit," lange nach
seinem Tode, irgend eine seiner vorzüglichsten Com-
positionen mit vielem Beifalle gegeben worden sei?
Auch wäre dieses nicht ohne Beispiel; denn aus dem
was, wie Pausanias erzählt, bei der Wiedererbauung
der Mauern -von Messene, in dem dritten Jahre der
hundert und zweiten Olympiade, vorfiel, geht her-
vor, dass es zu jener Zeit unter den Besuchern der
musikalischen Leistungen, zwei Partheien gab, indem
einige sich für den Pronomus (10) erklärten, wäh-
'rend andere den älteren Compositionen des Saca-
das, (11) eines Musikers von Argos, der damals ohne
Zweifel schon viele Jahre todt war, weil er in der
achtundvierzigsten Olympiade einen Preis erhalten
hatte, den Vorzug gaben; und obgleich die Werke
seines Gegners lange sehr berühmt gewesen waren,
so scheint dennoch Pronomus ihm bei der Mehrzahl
den Rang abgelaufen zu haben.

Auf einer andern choragischen Inschrift, welche
wir zu Athen sahen, wird bemerkt, dass Pronomus
die Flöte wirklich geblasen habe, als Diotrephes
Archon war, welches im ersten Jahre der neunund-
neunzigsten Olympiade statt fand, oder neun Jahre,
nachdem die Comödie, die Rednerinnen, gegeben
worden sein soll. .

nPONOMOS HTAEI JI0TPErMI2 IIPXE
 
Annotationen