KUNSTPSYCHOLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN.
31
Standpunkt stellen, daß ein Kunstwerk (in tausendfachen Variationen
und Kombinationen) nur Gefühle vermittele, deren Wesen uns bereits
aus dem Erleben bekannt ist. Da man also bisher außer stände war,
das »spezifisch-ästhetische« Gefühl aufzuzeigen; da weiterhin dieses
Gefühl von uns geleugnet wird, soweit es etwas völlig Neues sein
soll: kann der Beweis von uns nur negativ geführt werden. Schließt
dieses System der Künste alle erfahrbaren Kunsterlebnisse ein, so
gewinnt die Behauptung fast Sicherheit: daß in den Kunstwerken
nichts anderes als einfachere oder kompliziertere Variationen jener
Gefühle vermittelt werden, die uns allen aus dem unmittelbaren
Erleben bekannt sind; daß sich das ästhetische Gefühl von dem
Gefühl des täglichen Lebens durch nichts als eine starke Konzentration
unterscheidet; und daß ein Kunstwerk nichts anderes ist: als eine
willkürliche Zusammenstellung künstlicher Gefühlsanlässe.
Gehen wir nun daran, die durcheinanderströmenden Dinge dieses
Daseins durch die übliche Namengebung in Gruppen zu teilen und zu
fassen, so erhalten wir eine Tabelle der Künste, die kein »System«
im strengen Sinne gibt, sondern mehr eine bloße »naturentsprechende
Anordnung« darstellt;, und zwar eine Anordnung, die verständlicher-
weise nicht einfacher sein kann als das wirkliche Erleben selber. Ist
sie doch aus dem Bestreben entstanden, eine möglichst weitgehende
Anpassung der Gedanken an die Tatsachen durchzuführen.
K.G
-ö
SiTtm.es-
H
R Seh
f
*-3;
S>
tau.
*
I
-5s_
Co
8
T
Gefühle
JOirvff -
Vorgangs-
?
sSä
4-
8
R
R
-a,—t
! 4*
Are,
«BT
Ällf/emeirv
•tektur
Ornament
Ca
0
(V)
R
0>
u±
^
K
Gefühle
' i
1Gefühle
<J>
Gefühle