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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 7.1912

DOI Artikel:
Mies, Paul: Über die Tonmalerei, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.3592#0431
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ÜBER DIE TONMALEREI.

427

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Viel weniger Ähnlichkeit mit dem Vogelgesang weisen die Klavier-
stuckchen »Vogel als Prophet« aus den Waldszenen, Op. 82, von
P Schumann und »Vöglein« aus den lyrischen Stücken, Op. 43, von
• Qr'eg auf. Gewisse Motive der Melodien mögen ja dem Vogel-
gesang abgelauscht sein; sie werden aber dann nach rein künstle-
nsch musikalischen Gesichtspunkten aneinandergereiht und durchge-
ht. Zu dieser Art der Tonmalerei möchten wir auch den Gesang
es Waldvögleins aus R. Wagners Siegfried rechnen.

Fassen wir unsere Betrachtung der Übertragung des Vogelgesangs
"die Musik zusammen, so finden wir: Eine genaue Übertragung
gelingt nur beim Kuckucksruf und allenfalls dem Wachtelschlag; bis
u gewissem Grade erkennbar läßt sich aber auch der Gesang der
Nachtigall und das Gurren der Taube darstellen. Immer wird aber
versucht, durch Koloraturen, Triller und Vorschläge die dem Vogel-
gesang eigentümlichen Schleif- und Zwischentöne auch in der Musik
ln efwa nachzuahmen *).

Anschließend an die musikalische Darstellung der Vogelstimmen
wollen wir die der anderen Tierstimmen behandeln. Der musikalische
behalt dieser Tierstimmen ist äußerst gering und ihre Darstellung

') Eine ausführliche Behandlung der Nachahmung von Vogelstimmen in der
«sik findet sich in Ed. v. Wölfflin. Zur Geschichte der Tonmalerei, I. Sitzungs-
enchte der k. b. Akademie d. Wiss., Müchen 1897.
 
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