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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 7.1912

DOI Artikel:
Mies, Paul: Über die Tonmalerei, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.3592#0584
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Palestrina (1526—94) verwendet solche Tonmalereien sowohl in
seinen Motetten1), wie in seinen Madrigalen2); ebenso die anderen
Madrigalisten, wie Carlo Gesualdo, Principe di Venosa8) (c. 1560 bis
1614), dann die Opernkomponisten, wie Cavalli') (1600—76), und bis
in unsere heutige Zeit verdanken mannigfache, bedeutende Themen
ihre Entstehung mit der bewußten Übertragung von Vorstellungen in
die Musik durch eine solche Bewegungsanalogie. Wir erinnern hier
an die Vertonung der Worte »ihr stürzt nieder, Millionen« in Beet-
hovens neunter Symphonie, an die Lieder »Aus den hebräischen Ge-
sängen« von R. Schumann (Op. 25, 15) und »Letzte Hoffnung« von
F. Schubert (Op. 89, 16), in denen beiden man leicht die Tonmalereien
feststellen wird, und aus dem »Gesang der Parzen« von J. Brahms an
die Stelle »sie stürzen geschmäht und geschändet in nächtliche Tiefen«.

1) A. IV, S. 46.

2) P. Wagner, Palestrina als weltlicher Komponist, 1890, S. 34 ff. '

3) A. IV, S. 198.

4) H. Goldschmidt, Cavalli als dramatischer Komponist. Monatshefte für Musik-
geschichte 1895, S. 61 u. 73.
 
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