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Zeitschrift für christliche Kunst — 11.1898

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Pfeifer, Hans: Der siebenarmige Leuchter im Dome zu Braunschweig
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https://doi.org/10.11588/diglit.3834#0031

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Abhandlungen.

Der siebenarmige Leuchter im Dome
zu Braunschweig.

Mit Abbildung.

m.

|nter den zahlreichen und
I werthvollen Kunstschät-
| zen, welche im Mittel-
| alter zur innern Aus-
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beschrieben.

nensetzung, seine Gestalt genau

Job. VIII, 12: „Ich bin das Licht der Welt".
Joh. IX, 5: „Dieweil ich bin in der Welt, bin

ich das Licht der Welt".
Joh. XII, 46: „Ich bin gekommen in die Welt,

ein Licht etc."
Math. IV, 16: „Das Volk, das in Finsternifs safs,
hat ein grofses Licht gesehen und die da
safsen am Orte und im Schatten des Todes,
denen ist ein Licht aufgegangen".
In diesem letzten Spruche finden wir den
Gegensatz zwischen Leben und Tod, Licht und
Schatten zum Ausdruck gebracht. Dieser Gegen-
satz findet sich in den Darstellungen fast aller
kirchlichen. Leuchter des Mittelalters; das Licht
bedeutet Christus, der den Teufel besiegt. Die
sieben Kerzen wurden aber auch auf die sieben
Gaben des hl. Geistes, also wiederum auch auf
den Sohn Gottes, gedeutet, der den hl. Geist
gesandt hat. Im Mittelalter gab es Feste zu
den siebenarmigen Leuchtern zur Erinnerung
an den hl. Johannes d. Ev.2)

Dafs die siebenarmigen Leuchter bereits in
der frühchristlichen Kirche verwendet wurden,
ist wohl anzunehmen. Kannte dieselben doch
schon das Judenthum, weist die hl. Schrift
wiederholt auf dieselben hin und waren sie in
Rom bei Einführung des Christentums schon
im Gebrauch. Die ältesten siebenarmigen Leuch-
ter des Mittelalters werden in einem Inventar
zu Fontenelle 806 und der Abtei Freisingen
957 erwähnt.

Der im Münster zu Essen, jetzt auf dem
Hochchore stehende, siebenarmige Leuchter soll
von der 1011 gestorbenen Äbtissin Mathilde
gestiftet sein. Der Leuchter ist ohne Sockel
2,33 in hoch, nur an den Knäufen mit Orna-
menten in geometrischen Figuren versehen und
die Lichterschalen liegen sämmtlich in einer
Höhe. An dem schlichten vierseitigen Fufse
sind auf den Ecken winzig kleine Figuren, die
vier Winde darstellend, angebracht. In St. Gan-
golf in Bamberg soll sich ein ähnlicher Leuchter
befinden.

Die romanischen siebenarmigen Leuchter des
XII. Jahrh. sind zumeist reicher ausgestattet, als

2i Rohault de Fleury »Monuments de la Messe«
tome VI, 35 ff.
 
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